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Massaker an Grindwalen in Japan

11.10.2001 – 13:54 

Wädenswil (ots) -

Erneut griffen Fischer Walschützer an, die das grausame Geschehen
filmten
In Taiji, einem Küstenort in der japanischen
Präfektur Wakayama, wurde gestern erneut ein Team von Walschützern,
bestehend aus zwei Amerikanern und einer Japanerin, beim Filmen eines
Massakers an mehr als zwanzig Grindwalen tätlich angegriffen.
Über kurze Zeit hinweg war es den Walschützern gelungen, die
Fischer durch die Präsenz ihrer Kameras von einer Fortsetzung des
Massakers abzuhalten (vier Wale waren bereits abgeschlachtet worden).
Gestern Früh gegen fünf Uhr bei kaltem Regen rechneten die Fischer
mit der Unaufmerksamkeit des Teams und begannen ihr blutiges Werk.
„Doch wir kamen dazu," berichtet Hardy Jones, renommierter
Naturfilmer und Geschäftsführer der kalifornischen
Meeresschutzorganisation „BlueVoice.org". „Retten konnten wir
letztendlich leider keinen einzigen Wal, jedoch gelang es, den ganzen
Horror zu dokumentieren: Die Fischer metzelten mit ihren Messern die
gesamte Walschule zu Tode. Einige erst dieses Jahr geborene Kälber
waren dabei. Am Ende war die Bucht rot vor Blut, ein grauenvoller
Anblick." Während des Massakers wurde der Versuch gemacht, dem Team
die Kameras zu entwenden und die Videobänder abzunehmen, wobei immer
wieder mit einer schweren Stange und dem Tod gedroht wurde, wenn die
Filme nicht herausgegeben würden. Jones: „Auch während unseres ganzen
Weges zurück zum Hotel gab es Handgreiflichkeiten."
Die Kleinwale - es handelte sich um Grindwale, die bis zu vier
Tonnen schwer und 6,5 Meter lang werden können - waren in eine kleine
Bucht bei Taiji getrieben worden. Diese jährlichen Treibjagden sind
berüchtigt, werden aber dennoch von der japanischen Regierung
legitimiert. Über 20.000 Kleinwale werden jährlich in japanischen
Küstengewässern getötet.
Durch das Dokumentieren vor Ort soll öffentlicher Druck erzeugt
werden, um dieses sinnlose Töten zu beenden. Die Recherche vor Ort
wird fortgesetzt, mit dem Ziel weitere Treibjagden zu verhindern.
Sigrid Lüber, Präsidentin der ASMS: „Wir fordern die japanischen
Behörden erneut auf, die Treibjagden umgehend einzustellen."

Kontakt:

Sigrid Lüber, ASMS, Postfach 30, 8820 Wädenswil
Mobile +41 79 475 26 87
E-Mail: sigilueber@asms-swiss.ch