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Sinnloses Massaker an Grindwalen im Nordatlantik

13.07.2001 – 09:25 

Wädenswil (ots) -

Halsstarrig pünktlich jedes Jahr vor der IWC
Auf den zu Dänemark gehörenden Färöer-Inseln
wurden in den letzten Wochen rund 430 Grindwale getötet. An einem
einzigen Tag wurde bei Vågö (Syderoy) eine ganze Familie mit rund
hundert Tieren ausgelöscht und damit wichtige Bausteine des Genpools
dieser Art zerstört. Die ASMS (Arbeitsgruppe zum Schutz für
Meeressäuger - Schweiz) hat bei der Dänischen Botschaft und beim
Dänischen Premierminister energisch dagegen protestiert und zum
Eingreifen aufgefordert.
Die Färöer-Inseln werden zwar durch die sogenannten "Homerules"
regiert. Da Dänemark jedoch für das färingische Justizsystem
zuständig ist, die Färinger auf internationaler Ebene repräsentiert
und jährlich grosszügig subventioniert, hätte es das Instrumentarium
zum Eingreifen.
Der Grindwalfang ist sehr grausam. Der Stress für die Tiere
beginnt bereits, wenn sie in Buchten getrieben werden, wo ihnen die
Jäger die Gaff ins Blasloch rammen und sie mit der Gaff in seichtes
Wasser ziehen, wo versucht wird, ihnen mit einem Messer das Rückgrat
zu durchtrennen. Noch lebend verbluten die Wale elend und müssen
bewusst miterleben, wie ihre Familienmitglieder niedergemetzelt
werden.
Ging es früher um Nahrungsbeschaffung, so geht es heute vielmehr
um die Befriedigung von Blutrausch, der Jagdlust und der Tradition.
Ausserdem ist Grindwalfleisch stark mit Schwermetallen und
Schadstoffen wie z.B. PCB und DDT belastet und für den menschlichen
Konsum denkbar ungeeignet. Die färingischen Gesundheitsbehörden haben
bereits 1998 neue Ernährungsempfehlungen herausgegeben, wonach
schwangere Frauen keinen Walspeck essen und drei Monate vor der
Schwangerschaft kein Walfleisch mehr konsumieren sollten. Auf den
Verzehr von Innereien sollte ganz verzichtet werden. Kein Wunder,
dass ein grosser Teil des erbeuteten Walfleisches auf der Müllkippe
landet.
Die Grindwaljagd auf den Färöer-Inseln und die Jagd auf andere
Kleinwale wird auch an der kommenden Tagung der IWC vom 23. - 27.
Juli 2001 ein Thema sein. Die ASMS nimmt schon zum zehnten Mal in
Folge als einzige Schweizer NGO (Nichtregierungsorganisation) an der
IWC (Internationalen Walfangkommission) teil und wird sich vor Ort
zum Schutz aller Wale einsetzen. Unter www.asms-swiss.ch erfahren Sie
alles Aktuelle zur IWC.

Kontakt:

ASMS
Sigrid Lüber
Postfach 30
8820 Wädenswil
Mobile +41 79 475 26 87
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