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"Gewalt im Alter" - nationale Sensibilisierungskampagne

 
 Quelle: Schweiz. Kriminalprävention / Prévention Suisse de la Criminalité
Bildunterschrift:
Plakat "Gewalt im Alter", A4

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Gewalt im Alter
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23.03.2023 – 16:16  Schweiz. Kriminalprävention / Prévention Suisse de la Criminalité    [newsroom]

Bern, 23 März 2023. Am 27. März startet die nationale Sensibilisierungskampagne «Es ist nie zu spät, Hilfe zu holen» zum Thema «Gewalt im Alter». In der Schweiz sind jährlich mehr als 300’000 über 60-Jährige von Gewalt betroffen. Aus Scham oder aus Angst vor den Konsequenzen suchen sie nur selten Hilfe. Die Initiantinnen der Kampagne – die Schweizerische Kriminalprävention und die kantonalen und städtischen Polizeikorps, das Nationale Kompetenzzentrum Alter ohne Gewalt und die Opferhilfe Schweiz ermutigen Betroffene, über das Thema zu sprechen und Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Kampagne ist Bestandteil des Nationalen Aktionsplans zur Umsetzung der Istanbul-Konvention (NAP IK) 2022–2026. Sie wird unterstützt vom Seniorenrat, von Spitex Schweiz, Alzheimer Schweiz, Curaviva Schweiz und von Pro Senectute Schweiz.

Gemäss Bundesratsbericht «Gewalt im Alter verhindern» (2020) sind jährlich rund 300'000 bis 500'000 Seniorinnen und Senioren über 60 Jahren von Gewalt betroffen. Gewalt umfasst dabei nicht nur körperliche Gewalt, sondern auch Vernachlässigung, Herabsetzung, Nötigung und finanzielle Ausbeutung. Das Dunkelfeld ist gross, viele Fälle bleiben im Verborgenen. Gewalt im Alter ist ein Tabuthema. Nur selten wenden sich die betroffenen Seniorinnen und Senioren an eine der bestehenden Hilfsorganisationen.

Angst vor Konsequenzen

Wie eine von der Schweizerischen Kriminalprävention in Auftrag gegebene und vom Institut et Haute Ecole de la Santé La Source (HES-SO) durchgeführte Studie zeigt, suchen sich die gewaltbetroffenen Seniorinnen und Senioren vor allem deshalb keine Hilfe, weil sie sich schämen und Angst vor den Konsequenzen haben: Die Betroffenen haben oft gesundheitliche Probleme und sind auf die Hilfe ihrer Umgebung angewiesen. Sie haben Angst, die Kontrolle über ihre Situation zu verlieren, in ein Heim gehen zu müssen oder die Beziehung zu nahestehenden Personen zu gefährden. Sie gehören einer Generation an, die es gewohnt ist, Probleme in der Familie zu lösen. «Sich als Mann, der ein Familienoberhaupt und Chef einer Firma war, jetzt zu sagen, ich brauche Hilfe, das ist ein sehr grosser Schritt», kommentiert einer der Befragten der Studie die Situation.

Kampagnenaufbau

Die Kampagne richtet sich in erster Linie an Seniorinnen und Senioren, aber auch an deren Umfeld sowie an Gewalt ausübende Personen. Gerade bei der Betreuung von pflegeabhängigen oder dementen Personen kann Misshandlung durchaus die Folge einer Überforderung sein. Drei Szenen zeigen verschiedene Formen von Gewalt und fördern die Identifikation. Die Kampagne sensibilisiert darauf genauer hinzusehen, hinter die Fassade zu schauen, schwierige Situationen zu erkennen und etwas dagegen zu unternehmen, denn, so der Claim der Kampagne, «Es ist nie zu spät, Hilfe zu holen!».

Handeln Sie!

Von Gewalt können alle betroffen sein. Gewalt zu stoppen, ist in der Verantwortung der gesamten Gesellschaft. Falls Sie oder eine/r Ihrer Verwandten, Nachbar/innen, Patient/innen oder Kolleg/innen von Gewalt betroffen sind oder falls Sie eine schwierige Situation beobachten, handeln Sie! Kontaktieren Sie das Kompetenzzentrum Alter ohne Gewalt unter der Telefonnummer 0848 00 13 13 (Normaltarif), per E-Mail info@alterohnegewalt.ch oder informieren Sie sich auf der Webseite https://alterohnegewalt.ch/.

Gemeinsam gegen Gewalt im Alter

Zum Thema «Gewalt im Alter» sind weitere Kampagnen vorgesehen. Das Institut et Haute Ecole de la Santé La Source (HES-SO) wird im November 2023 eine nationale Kampagne zu Gewalt in Paarbeziehungen bei älteren Personen durchführen und die Opferhilfe Schweiz plant eine Social-Media-Kampagne zum Thema.

Kontaktpersonen

Beatrice Kübli (DE), Projektleiterin, Schweizerische Kriminalprävention (SKP):

E-Mail: bk@skppsc.ch, Tel. 031 511 00 09

Vinciane Rouiller (FR): Projektleiterin, Schweizerische Kriminalprävention (SKP)

E-Mail: vr@skppsc.ch, Tel. 031 511 00 09

Anhang

  • Medienmitteilung
  • Kurzfassung der Studie "Perceptions de personnes âgées et de proches envers les ressources d’aide en cas de violences domestiques en Suisse" (in Deutsch)
  • Fallbeispiele
  • Faktenblatt
  • Plakat A4
Schweizerische Kriminalprävention
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