Medienmitteilung

Transportkosten steigen auch 2012 wegen staatlich verursachten Mehraufwendungen und Fiskalabgaben

2011-09-12T14:00:02

Bern (ots) -

Die Kosten im Schweizer Transportgewerbe steigen weiter an - trübere Wirtschaftsaussichten hin oder her. Zusätzlich zum Frankenhoch schlagen vor allem staatliche Vorgaben und fiskalische Belastungen negativ zu Buche. Dazu gehören die verordnete Einführung eines Nachtarbeitszeitzuschlags und eine Teuerungsanpassung der LSVA per 1. Januar 2012. Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG geht deshalb für 2012 im Stückgut- und Überlandverkehr von steigenden Transportpreisen aus. Laut einer Umfrage unter den Transporteuren müssten die Frachtraten um mindestens 3 Prozent aufschlagen. Im Importverkehr werden die Frachtraten wegen fehlender Ladekapazitäten sogar um mindestens 5 Prozent steigen.

Der drohende Konjunktureinbruch und die Frankenstärke haben auch Folgen für den Strassentransport. Zahlreiche Transportunternehmen und KMU-Betriebe stehen unter Währungsdruck mit Einnahmen in Euro und einem Grossteil der Ausgaben in Schweizer Franken. Besonders ärgerlich und unverständlich aber ist: Verschärft wird die Situation zusätzlich durch Gebühren- resp. Abgabenerhöhungen und neue gesetzliche Bestimmungen! Anstatt den für die gesamte Volkswirtschaft unersetzlichen Strassentransport (vgl. Kasten) zu entlasten, werden die Kosten zusätzlich und unnötig in die Höhe getrieben.

Unnötige Mehraufwendungen zum falschen Zeitpunkt

Zu Mehraufwendungen führen unter anderem - die Einführung eines Nachtarbeitszeitzuschlags per 1. Januar 2012, - die dadurch notwendigen IT-Umstellungen und Erhöhungen des Personaletats - sowie erneut höhere Verwaltungskosten wegen obligatorischen Datenerhebungen und administrativen Vorgaben. - Dazu kommt insbesondere die erstmalige Anpassung der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) an die Teuerung per 1. Januar 2012. - Zudem nehmen nach wie vor auch die Kosten für die Personalrekrutierung und die Aus- und Weiterbildung von Chauffeuren und Angestellten zu, bedingt durch die Bestimmungen der Chauffeurzulassungsverordnung (CZV).

«Alles in allem», so ASTAG-Zentralpräsident Adrian Amstutz, «drehen Bundesrat und Verwaltung damit einmal mehr an der Kostenschraube.» Bezahlen müssten dies «über kurz oder lang die verladende Wirtschaft und damit auch die Konsumenten.» Angesichts der vom Bundesrat beschlossenen «Milliardengeschenke für andere Branchen» kann der ASTAG-Zentralpräsident «für die fiskalischen und administrativen Zwängereien zum jetzigen Zeitpunkt kein Verständnis» aufbringen.

Erwartete Erhöhungen von mindestens 3 Prozent

Insgesamt muss deshalb für 2012 im schweizweiten Stückgut- und Überlandverkehr mit einem weiteren Anstieg der Transportkosten gerechnet werden. Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG ist überzeugt, dass die zusätzlichen Belastungen von den Transportunternehmen nicht allein getragen werden. Gemäss einer Umfrage bei Transportunternehmen dürften die Frachtraten - je nach Betrieb, Sparte und Kostenkalkulation - um mindestens 3 aufschlagen. Die Erhöhungen müssen jedoch individuell ausgehandelt werden.

EU-Raum: Frachtraten sind gestiegen

Bereits zu einer Verteuerung der Transportdienstleistungen ist es im EU-Raum und im Verkehr aus der EU gekommen. Hier führen fehlende Ladekapazitäten sowie der hohe Bahnanteil dazu, dass die Strassentransporteure ihre steigenden Kosten auch effektiv am Markt umsetzen können. Im Importgeschäft dürften die Preise deshalb auch bei Schweizer Transportunternehmen um mindestens 5 Prozent aufschlagen.

Kasten:

Volkswirtschaftliche Bedeutung des Strassentransports

Für die schweizerische Volkswirtschaft ist der Strassentransport unentbehrlich. Über 80 Prozent aller Transportleistungen (Tonnenkilometer) im Binnenverkehr werden auf der Strasse erbracht. Im Import und Export sind es 70 bis 75 Prozent. Daraus resultieren rund 160'000 Fahrten pro Werktag. Der Warenwert der Importe auf der Strasse beträgt ca. 100 Mia. Franken bei den Exporten sind es gut 90 Mia. Franken. Je höher der Warenwert ist, umso mehr wird in der Regel das Nutzfahrzeug eingesetzt. Im gewerblichen Strassengüterverkehr inklusive Hilfs- und Nebentätigkeiten sind rund 65'000 Personen tätig; damit wird ein wesentlicher Beitrag zur Beschäftigung und zum Wohlstand der Schweizer Bevölkerung geleistet. Die Wertschöpfung des Strassentransports beläuft sich auf rund 6 Mia. Franken.

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Ein Interview zum Thema mit ASTAG-Vizepräsident und Transportunternehmer Josef Jäger, das Sie gerne zitieren dürfen, finden Sie auch im WebTV der ASTAG unter: www.astag.ch

Kontakt:

ASTAG Schweizerischer Nutzfahrzeugverband
Michael Gehrken
031 370 85 24

Permalink:


https://www.presseportal.ch/de/pm/100001880/100703717


Weiterführende Informationen

http://www.astag.ch

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