Medienmitteilung
Media Service: Streit um Flughafennutzung in Payern
bedroht Bertrand Piccards
Solarprojekt
2007-05-08T18:00:00
Bern (ots) - Der Militärflugflugplatz Payerne soll für die zivile
Nutzung geöffnet werden. Da gleichzeitig auch mehr Bewegungen mit
Kampfjets geplant sind, wehren sich die Anwohner energisch. Der
Lokalstreit könnte auch Folgen haben für ein Schweizer
Prestigeprojekt: Wenn nicht bald Klarheit herrscht, müsste Bertrand
Piccard sein Solarflugzeug "Solar Impulse" im Ausland testen. Keine besonders erfreulichen Aussichten für Bertrand Piccards
Solarprojekt "Solar Impulse": Er will das revolutionäre Fluggerät in
Payerne stationieren und testen. Dafür aber muss das neue
Nutzungskonzept möglichst bald über die Bühne, wie André Borschberg,
CEO, Promotor und Pilot von "Solar Impulse" gegenüber swissinfo
ausführt. swissinfo: Was halten Sie von den aktuellen Diskussionen
um den Flughafen Payerne? André Borschberg: Dieses Dossier sorgt
tatsächlich für Aufsehen. Aber bis jetzt sind wird hinsichtlich der
Entwicklung unsere Projektes ziemlich gelassen. Der Flughafen von
Payerne ist der beste und fast einzige Ort in der Schweiz, wo es
denkbar ist, die Flüge der verschiedenen Versuchsflugzeuge des
Projekts Solar Impulse durchzuführen. Würde jedoch unser Projekt wegen der nun laufenden Diskussionen
verzögert, wären wir gezwungen, ziemlich schnell nach anderen
Lösungen zu suchen. Wir haben vor einigen Wochen mit der Konstruktion des Flugzeugs
begonnen. Und auch wenn wir noch einige Entwicklungen abschliessen
müssen, möchten wir im September 2008 mit den Testflügen beginnen. Die Dauer der Tests ist schwer vorhersehbar, denn es handelt sich um
ein Versuchsflugzeug und um einen Flugleistungsbereich, der bislang
noch unerforscht ist. Die Tests könnten deshalb auch länger dauern
als vorhergesehen. swissinfo: weshalb ist Payerne für Sie die
optimale Lösung? A.B.: Payerne ist in seiner Art interessant und
einmalig. Abgesehen vom Hangar ist alles vorhanden: Eine gute Piste
mit wenig Hindernissen, eine perfekte geografische Umgebungs mit
einer schwachen Besiedelungsdichte. Zudem ist der Luftverkehr dort
ziemlich bescheiden. swissinfo: Wie lange können Sie ruhig bleiben
und auf eine Lösung dieses Problems warten? A.B.: Unser Dossier geht
in die Konsultationsphase. Während dieser Zeit sind Einsprüche
möglich, aber wir sind sehr schnell fixiert. Wenn sich das Projekt
nicht wie vorgesehen durchführen lässt, wird es sehr schwierig. Wir werden also in den kommenden Monaten nach Alternativen suchen
müssen. Die schnellste wird die beste sein, denn andere Orte zu
finden ist nicht unmöglich. Da die ganze Organisation mitverlegt
werden müsste und das braucht Planung - wird man folglich sehr
schnell handeln müssen. swissinfo: Gibt es Ihrer Meinung nach in der
Schweiz andere Lösungen? A.B.: Das ist schwierig! Wenige andere
Flugplätze offerieren die selben Konditionen. Wir werden das
Flugzeug zwar auf dem Flugplatz Dübendorf zusammenbauen. Aber dieser
befindet sich zu nahe bei Kloten und in der Nähe von sehr dicht
besiedelten Wohngebieten. Es ist auch nicht möglich, Pisten für unser Projekt in Genf oder
Basel zu blockieren. Ich denke deshalb, wenn wir andere
Möglichkeiten in Betracht ziehen müssen, werden wir ins Ausland
ausweichen müssen. Denn der von uns gesuchte Flugplatz muss
unbedingt mit jenem von Payerne vergleichbar sein. swissinfo: Würde ein Umzug dem Projekt schaden? A.B.: Gans sicher.
Einerseits, weil es wirklich schade wäre, die Schweiz verlassen zu
müssen, wo wir das ganze Projekt entwickelt haben. Wir möchten
wirklich die ersten Flüge im Schweizer Luftraum durchführen. Es ist
andererseits auch nicht einfach und sinnvoll, die Teams und die
Infrastruktur zu verschieben. swissinfo-Interview, Mathias Froidevaux
(Übertragung aus dem Französischen: Etienne Strebel) http://www.swissinfo.ch
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100001296/100532217
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