Medienmitteilung
Wissenschaft und Technologie (W+T) in der Schweiz
2005-12-20T11:00:00
(ots) - Wissenschaft und Technologie (W+T) in der Schweiz Hohe Dynamik der privatwirtschaftlichen Forschung und Entwicklung Forschung und Entwicklung (F+E) nehmen in der schweizerischen
Privatwirtschaft nach wie vor einen hohen Stellenwert ein. In der
globalisierten Wirtschaft und unter dem Kostendruck zeichnet sich
ein Wandel in der Forschungsstrategie ab: F+E wird von den
Unternehmen immer häufiger in Form von Aufträgen oder Beiträgen an
andere Unternehmen oder Organisationen in der Schweiz und im Ausland
ausgelagert. Mit 4046 Millionen Franken sind diese Extramuros-F+E-
Aufwendungen 2004 mehr als doppelt so hoch wie im Jahr 2000. Dies
belegen die Resultate einer Erhebung, die das Bundesamt für
Statistik (BFS) zusammen mit economiesuisse durchgeführt hat. Auch
die Aufwendungen für F+E in den eigenen vier Wänden (Intramuros-
F+E) haben gegenüber 2000 (7888 Millionen Franken) zugenommen und
betragen nun 9659 Millionen Franken. Weiterhin wichtig sind die F+E-
Aufwendungen der Schweizer Unternehmen in den ausländischen
Zweigunternehmen. Mit 9603 Millionen Franken haben sie sich auf dem
hohen Niveau von 2000 stabilisiert. Massive Zunahme der
Extramuros-F+E-Aufwendungen Bereits 2000 war bei den
Extramuros-F+E-Aufwendungen gegenüber 1996 eine reale Zunahme von
60% feststellbar (mittleres jährliches Wachstum von 12,5%). Zwischen
2000 und 2004 sind die Aufwendungen der Unternehmen für F+E-Aufträge
und Beiträge von 1787 Millionen Fran-ken auf 4046 Millionen Franken
gestiegen. Davon gelangten 2428 Millionen Franken an Empfän-ger im
Ausland gegenüber 1142 Millionen im Jahr 2000. Eine starke Zunahme
ist auch bei den F+E-Aufträgen und -Beiträgen in der Schweiz
feststellbar. Sie stiegen von 591 Millionen Franken im Jahr 2000 auf
1407 Millionen Franken im Jahr 2004. Davon gingen 1053 Millionen
Franken an andere private Unternehmen in der Schweiz (mittleres
reales Jahreswachstum von 24,2%) und 259 Millionen Franken an
Schweizer Hochschulen (mittleres reales Jahreswachstum von 18,8%).
Der Erwerb von Patenten und Lizenzen zählt auch zu den
Extramuros-F+E-Aufwendungen. Er kostete die Unternehmen 211
Millionen Franken. Mehr als drei Viertel vom Total der
Extramuros-F+E-Aufwendungen wurden 2004 von der Pharmabranche
aufgebracht. Sie hat ihre Extramuros-F+E-Aufwendungen gegenüber 2000
von 810 Millionen Franken auf 3133 Millionen Franken gesteigert.
Zwei Drittel dieses Betrags, nämlich 2074 Millionen, gelangten an
Empfänger im Ausland. Ungebrochener Trend zur Internationalisierung
von F+E Zur zunehmend global ausgerichteten F+E-Strategie der
Unternehmen gehört auch die Durchführung von F+E in ausländischen
Zweigunternehmen. Nachdem der finanzielle F+E-Aufwand in
ausländischen Zweigunternehmen von 1989 bis 2000 pro Jahr real im
Mittel um 4,1% gestiegen ist, bleibt er 2004 mit 9603 Millionen
Franken annähernd gleich gross wie 2000. Die Pharmabranche hat einen
Anteil von 68% (6574 Millionen Franken) am Total des F+E-
Auslandaufwands, gefolgt von der Nahrungsmittelbranche mit 9% (842
Millionen Franken) und der Chemischen Branche mit 8% (787 Millionen
Franken). Steigerung bei der Intramuros-F+E und bei den
F+E-Aufwendungen für Biotechnologie Im Jahr 2004 sind die von den
Unternehmen in der Schweiz geleisteten Intramuros-F+E-Aufwendungen
nur unwesentlich grösser als die F+E- Aufwendungen der Schweizer
Unternehmen in aus-ländischen Zweigunternehmen. Sie belaufen sich
auf 9659 Millionen Franken, was gegenüber 2000 eine Zunahme von real
18% bedeutet (mittleres jährliches Wachstum von 4,2%). Nach einer
Schwächephase 1992 und einer Stabilisierung 1996 war bereits 2000
eine reale Zunahme von 11% (mittleres Jahreswachstum von 2,5%)
feststellbar gewesen. Bezüglich Branchenanteilen ist auch bei den
Intramuros-F+E- Aufwendungen eine Konzentration feststellbar, doch
fällt diese weniger stark aus als bei der Extramuros-F+E. Mit 3565
Millionen Franken hat die Pharmabranche ihre
Intramuros-F+E-Aufwendungen gegenüber 2000 beinahe verdoppelt. Ihr
Anteil am Intramuros-Total ist grösser als ein Drittel. Auf den
weiteren Plätzen folgen mit 16% die Maschinenbranche (1575
Millionen; minus 9 Prozentpunkte), die Branche Forschung und
Entwicklung mit 14% (1372 Millionen; plus 3 Prozentpunkte) und die
Branche Informations- und Kommunikationstechnologien (Herstellung)
mit 9% (831 Millionen; Anteil unverändert). Rund 9% oder 830
Millionen Franken der gesamten Intramuros-F+E- Aufwendungen sind
2004 für F+E im Bereich Biotechnologie eingesetzt worden. Im Jahr
2000 waren es mit 302 Millionen Franken knapp 4%. 62% (518 Millionen
Franken) aller biotechnologischer Intramuros-F+E wurde von der
Pharmabranche durchgeführt, 23% (192 Millionen Franken) von der
Branche Forschung und Entwicklung. Der Bedarf an hochqualifiziertem
F+E-Personal ist weiter gestiegen Der Trend zur Beschäftigung von
hochqualifiziertem F+E-Personal hat sich gegenüber 2000 weiter
verstärkt: 46% oder 17'390 Personen der 2004 in F+E Beschäftigten
waren Hochschulabsolven-ten. Vor vier Jahren betrug ihr Anteil noch
40%. Rund 42% (7365 Personen) des F+E- Personals mit einem
Hochschulabschluss sind Ausländer. Der Anteil der Ausländer am Total
des F+E-Personals beläuft sich auf fast einen Drittel (12'035
Personen). BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Pressestelle Auskunft:
André Odermatt, BFS, Sektion Bildungssysteme, Wissenschaft und
Technologie, Tel.: 032 713 63 48 Neuerscheinung:
BFS Aktuell « F+E in der schweizerischen Privatwirtschaft 2004
Erste Ergebnisse ».
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