Medienmitteilung
Soziokulturelle Unterschiede in der Schweiz 1990-2000
2005-11-22T09:15:00
(ots) - Soziokulturelle Unterschiede in der Schweiz 1990-2000 Bedeutende regionale Disparitäten Zwischen 1990 und 2000 ist in der Schweiz der soziale Status
gestiegen, die Lebensformen haben sich individualisiert, die
Fremdsprachigkeit hat zugenommen und die Alterung ist
vorangeschritten. Dieses städtische Entwicklungsmuster ist zunehmend
auch in den übrigen Teilen der Schweiz feststellbar. Die regionalen
Disparitäten bleiben jedoch erhalten, da sich diese Tendenzen in den
Städten ebenfalls verstärken. Dies geht aus einer gemeinsamen Studie
des Bundesamtes für Statistik (BFS) und des Geographischen
Institutes der Universität Zürich hervor. Die Bevölkerung weist je
nach Wohnort und Siedlungsart einen unterschiedlichen Stand im
sozialen Status, in der Individualisierung, in der Sprache und in
der Alterung auf. In den Städten findet man den höchsten Status, die
meisten individualisierten Lebensformen, die grössten
Schwierigkeiten der sprachlichen Integration und die höchste
Alterung. Dieses eigentlich städtische Profil hat sich zwischen 1990
und 2000 gesamtschweizerisch ausgebreitet. Da es sich in den Städten
selber verstärkt hat, bleiben die soziokulturellen Unterschiede
zwischen Stadt, Agglomeration und Land dennoch bestehen.
Insbesondere der soziale Status und die Individualisierung haben in
allen Regionen gleichermassen zugenommen. Stärkster Statusanstieg in
den Agglomerationen Lausanne und Genf Gesamtschweizerisch ist der
Status, der anhand des Einkommens, der Bildung und dem Beruf
gemessen wird, in den Agglomerationen am höchsten. Den stärksten
Statusanstieg zwischen 1990 und 2000 haben die Westschweizer
Agglomeration Genf und Lausanne erfahren. Der Statusindex von Genf
liegt inzwischen nur noch knapp hinter Zürich (55,9 gegenüber 56,3
Indexpunkten, bei einem schweizerischen Mittelwert von 50).
Stadt-Land-Gegensatz insbesondere bei den Lebensformen Die
Lebensformen unterscheiden sich vor allem zwischen Stadt und Land.
Städte zeigen den höchsten Individualisierungsindex, denn hier
finden sich am meisten Lebensformen, die vom traditionellen
Familienmodell abweichen wie etwa Einpersonenhaushalte oder Frauen
in Haushalten ohne Kinder. Im ländlichen Raum sind die
Familienhaushalte am stärksten vertreten, weshalb dort der
Individualisierungsindex besonders niedrig ist. Doch auch auf dem
Land nehmen die individualisierten Lebensformen zu und zwar noch
stärker als in den Städten. Die gesamtschweizerisch beobachtbare
Zunahme der Individualisierung lässt sich vor allem auf den Rückgang
der traditionellen Familienformen und den Aufschwung der
Einpersonenhaushalte zurückführen. Grössere sprachliche
Integrationsbarrieren in der Deutschschweiz Personen, die weder die
Sprache ihres Wohnortes noch eine der Landessprachen sprechen, sind
im Integrationsprozess benachteiligt. Die grössten Sprachbarrieren
wurden dabei in der Deutschschweiz festgestellt, obwohl dort der
Ausländeranteil geringer ist als in den übrigen Sprachregionen. Die
immigrierten Personen stammen in der Deutschschweiz nämlich häufiger
aus Ländern ohne sprachliche Verwandtschaft. Der französische und
italienische Sprachraum hingegen, beherbergen verhältnismässig mehr
Immigranten aus Portugal, Spanien und Italien, welche weniger
Schwierigkeiten haben, sich sprachlich zu integrieren. Alterung der
Gesellschaft stagniert in den Städten Zwischen 1990 und 2000 ist die
Gesellschaft gesamthaft gealtert, regional haben sich die
Unterschiede aber verringert. Am stärksten gealtert ist die
Gesellschaft in den Agglomerationsgürteln. In den Städten, die immer
noch den höchsten Altersindex aufweisen, hat die Alterung der
Gesellschaft während dieser Periode stagniert. Städte ziehen nämlich
besonders jüngere Bevölkerungsschichten an, die Arbeit oder einen
individualisierten Lebensstil suchen. Zum sozialen Status, der Individualisierung, der Fremdsprachigkeit
und der Alterung sind vier Indizes definiert worden. Sie sind im
neuen Bulletin StatEspace,1/2005, in kurzer Form beschrieben.
Detaillierte Erklärungen sind in der Studie Soziokulturelle
Unterschiede in der Schweiz vier Indizes zu räumlichen
Disparitäten, 1990-2000 zu finden. BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Pressestelle Auskunft:
Peter Glauser, BFS, Sektion Räumliche Analysen, Tel.: 032 713 62 53 Neuerscheinung:
Soziokulturelle Unterschiede in der Schweiz Vier Indizes zu
räumlichen Disparitäten 1990-2000, Bestellnummer: 001-0067. Preis:
17.- (exkl. MWST) Bulletin StatEspace, Soziokulturelle Unterschiede in der Schweiz
Vier Indizes zu räumlichen Disparitäten, 1990-2000, Bestellnummer:
732-0501. Preis: gratis Tabellen, Animation und PDF zum herunterladen auf der Homepage des
BFS unter der folgenden Adresse :
http://www.statistik.admin.ch>Themen>Regionale und internationale
Disparitäten Pressestelle BFS, Tel.: 032 713 60 13; Fax: 032 713 63 46 Publikationsbestellungen, Tel.: 032 713 60 60, Fax: 032 713 60 61, E-
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