Medienmitteilung
Working Poor: Armut trotz Erwerbstätigkeit
2005-11-21T09:15:00
(ots) - Working Poor: Armut trotz Erwerbstätigkeit Anteil der Working Poor 2004 leicht verringert 2004 waren 6,7 Prozent jener 20- bis 59-jährigen Erwerbspersonen
arm, die in einem Haushalt mit einem Erwerbsumfang von mindestens
einer Vollzeitstelle leben. 2003 hatte dieser Anteil noch 7,4
Prozent betragen. Nach den jüngsten Ergebnissen des Bundesamtes für
Statistik (BFS) ist die Working-Poor-Quote in den ersten fünf Jahren
des neuen Jahrtausends unter dem Stand der fünf Jahre davor
geblieben. Rückgang von 7,4 Prozent auf 6,7 Prozent zwischen 2003
und 2004 Nach einer Steigerung von 6,4 auf 7,4 Prozent zwischen 2002
und 2003 ist die Working-Poor-Quote 2003-2004 um 0,7 Prozentpunkte
auf 6,7 Prozent zurückgegangen. Der Blick auf die Entwicklung der
Working-Poor-Quote im vergangenen Jahrzehnt zeigt, dass sich die
Quote zu Beginn des 21. Jahrhunderts mit ihren Schwankungen zwischen
6,4 und 7,9 Prozent systematisch auf tieferem Niveau bewegte als in
der Periode 1996 bis 2000, als Werte zwischen 8,0 und 9 Prozent
gemessen wurden. Diese Spitzen waren die zeitlich leicht verzögerte
Konsequenz der vorangehenden speziell harten Zeiten auf dem
Arbeitsmarkt. Nicht alle Erwerbstätigen gleich stark betroffen Das
Risiko, ein Working Poor zu werden, variiert stark je nach Kategorie
von Erwerbstätigen. Folgende soziodemografischen und
sozioprofessionellen Gruppen sind am stärksten betroffen:
Einelternhaushalte, Haushalte mit drei oder mehr Kindern,
Ausländerinnen und Ausländer aus Nicht-EU-Ländern, Personen ohne
nachobligatorische Ausbildung (die beiden letztgenannten Gruppen
überschneiden sich stark), Selbständigerwerbende ohne Mitarbeitende
sowie Arbeitnehmende mit befristetem Anstellungsvertrag.
Überdurchschnittlich, aber etwas weniger ausgeprägt als in den
vorgenannten Gruppen, ist das Risiko auch für Erwerbstätige aus dem
Süden Europas und für Personen mit einem Unterbruch ihrer
beruflichen Laufbahn. Entwicklung schwer vorauszusehen
Möglicherweise erreichte die Working-Poor-Quote 2003 einen leichten
Höhepunkt und könnte sich nun etwas stabilisieren. Der beobachtete
leichte Rückgang könnte auf das positive Wirtschaftswachstum in den
drei Quartalen zwischen dem Ende der Erhebung 2003 (Juni) und dem
Beginn der Erhebung 2004 (April) zurückzuführen sein, als das BIP
real um 0,6 Prozent, 0,8 Prozent bzw. 0,5 Prozent zulegte, sowie auf
die Stabilisierung der Arbeitslosenquote in einer Bandbreite von 3,7
Prozent bis 3,9 Prozent. Trotz dieser Anzeichen einer gewissen
Stabilisierung gestaltet sich eine Prognose für die nächsten Jahre
schwierig, denn die Working- Poor-Quote wird teilweise von kaum
vorhersehbaren konjunkturellen Entwicklungen abhängen. BUNDESAMT FÜR STATISTIK
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