Medienmitteilung
Schweizerische Lohnstrukturerhebung 2004
2005-11-08T11:00:00
(ots) - Schweizerische Lohnstrukturerhebung 2004 Die Löhne werden nach Lohnbezügerkategorien und Regionen immer
unterschiedlicher 2004 haben sich die Lohnunterschiede zwischen den Kategorien der
Lohnbezüger/innen vergrössert, insbesondere im Bereich der Stellen
mit höchstem Anforderungsniveau. Der Anteil an niedrigen Löhnen hat
sich verringert. Die Löhne der ausländischen Arbeitnehmenden an
Arbeitsplätzen mit niedrigem Anforderungsniveau liegen meist unter
denen ihrer schweizerischen Kolleg/innen. Das geht aus den
Ergebnissen der schweizerischen Lohnstrukturerhebung 2004 des
Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor. Ausgeprägte Lohnunterschiede
nach Branchen und Anforderungsniveau des Arbeitsplatzes 2004 belief
sich der Bruttomedianlohn in der Schweiz auf 5548 Franken. Die 10
Prozent am schlechtesten bezahlten Arbeitnehmenden mussten sich mit
weniger als 3687 Franken begnügen, während die 10 Prozent am besten
bezahlten einen Lohn von mehr als 9718 Franken erzielten. Bei den am
besten anspruchvollsten Arbeitstellen hat sich die Lohnschere seit
2000 kontinuierlich geöffnet, während bei den weniger anspruchvollen
die Lohnunterschiede leicht abgenommen haben. Zu den Branchen, deren
Löhne deutlich über dem Medianlohn liegen, gehören insbesondere die
«Chemische Industrie» (7273 Franken), «Forschung und Entwicklung»
(7576 Franken) und «Mit dem Kredit- und Versicherungsgewerbe
verbundene Tätigkeiten» (7961 Franken). Demgegenüber zahlen der
«Detailhandel» mit 4260 Franken, das «Gastgewerbe» mit 3825 Franken
und die «persönlichen Dienstleistungen» mit 3590 Franken Löhne weit
unter dem Durchschnitt. Berücksichtigt man zudem das
Anforderungsniveau des Arbeitsplatzes, klafft die Lohnschere
zwischen den Branchen noch weiter auseinander. Bei den Posten mit
höchstem Anforderungsniveau lag der Bruttomonatslohn (Medianlohn) in
der «Versicherungsbranche» bei 13'720 Franken, bei den «Banken» bei
15'505 Franken, während er in der «Maschinenindustrie» im
Durchschnitt 9697 Franken, im «Gesundheitswesen» 8989 Franken und im
«Baugewerbe» 7604 Franken betrug. Auch bei Arbeitsstellen mit tiefem
Anforderungsniveau sind die Lohnunterschiede zwischen den
Wirtschaftsbranchen ausgeprägt, wenn auch etwas weniger: 5693
Franken werden im «Bankensektor», 5932 Franken in der «Energie- und
Wasserversorgung», aber lediglich 3904 Franken im «Detailhandel» und
3219 Franken in der «Bekleidungsindustrie» verdient. Erneuter
Rückgang der «Tieflohnstellen» Zwischen 2002 und 2004 ist der Anteil
der Vollzeitstellen, die mit weniger als 3500 Franken brutto
monatlich entlöhnt wurden, in der gesamten Wirtschaft von 8,9
Prozent auf 7,0 Prozent zurückgegangen. Dabei ist anzumerken, dass
der Anteil der Tieflohnstellen nach Wirtschaftsbranchen stark
variiert. So stellen sie 13,3 Prozent der Beschäftigten im
«Detailhandel», 33,3 Prozent im «Gastgewerbe» und sogar 46 Prozent
der «Persönlichen Dienstleistungen». In der «Maschinenindustrie»
beläuft sich dieser Anteil dagegen nur auf 2,3 Prozent, im
«Baugewerbe» auf 1,7 Prozent und bei den «Banken» gar nur auf 0,3
Prozent. Betrachtet man den Lohn, der den Arbeitnehmenden
tatsächlich zur Verfügung steht, ist die Zahl der
vollzeitbeschäftigten Personen, die einen Tieflohn beziehen, d.h.
bis 3000 Franken netto im Monat, von 89'000 im Jahr 2002 auf 67'000
im Jahr 2004 zurückgegangen. Ausgeprägte Lohnschere zwischen
Schweizer/innen und Ausländer/innen je nach Aufenthaltsstatus In
Stellen mit den höchsten Anforderungen verdienen die ausländischen
Lohnbezüger/innen fast immer mehr als ihre Schweizer Kolleg/innen
(10'697 gegen 10'095 Franken). Für Stellen mit mittlerem oder tiefem
Anforderungsniveau sind die an ausländische Arbeitnehmende
ausbezahlten Löhne dagegen fast immer tiefer als die Löhne der
Schweizer Kolleg/innen (6,1 Prozent bzw. 7,8 Prozent). Diese
Unterschiede haben sich zwischen 2002 und 2004 leicht abgebaut.
Praktisch in allen Wirtschaftsbranchen sind die an Ausländer/innen
mit Kurzaufenthalter- (L) oder Jahresaufenthalterstatus (B) für eine
Stelle mit tiefem Anforderungsniveau ausbezahlten Löhne um einige
hundert Franken niedriger als die der Schweizer/innen. Umgekehrt
verdienen Jahresaufenthalter/innen für Stellen mit hohem
Anforderungsniveau manchmal mehr als die Schweizer/innen: In der
«Maschinenindustrie» sind es 467 Franken mehr im Monat, in der
«Informatik» sogar 3984 Franken mehr. Grenzgänger/innen, die in
Branchen mit hoher Wertschöpfung arbeiten wie in der «Chemie» oder
im «Bankensektor» verdienen ebenfalls mehr als ihre Schweizer
Kolleg/innen, während Grenzgänger/innen in traditionellen
Tieflohnbranchen tendenziell weniger verdienen als die Schweizer
Kolleg/innen (immer bei vergleichbarem Anforderungsniveau). Grosse
Lohnschwankungen zwischen den Regionen Auch wenn sich die
Lohnunterschiede zwischen den Regionen teilweise mit strukturellen
Unterschieden in der Wirtschaftsaktivität erklären lassen, ist die
Lohnschere zwischen den Regionen dennoch beträchtlich. So werden
beispielsweise für Stellen mit höchstem Anforderungsniveau in der
Genferseeregion und im Kanton Zürich die höchsten Löhne bezahlt: 4,8
bzw. 13,9 Prozent mehr als im schweizerischen Durchschnitt. Bei den
Löhnen für weniger anspruchsvolle Stellen sind die Unterschiede
geringer. Sie schwanken zwischen -1,8 Prozent und +1,8 Prozent im
Vergleich zum schweizerischen Durchschnitt. Eine Ausnahme bildet der
Tessin mit - 10,3 Prozent. Bei gleichem Anforderungsniveau und in
derselben Branche gibt es manchmal grosse Lohnunterschiede zwischen
den Regionen. Erhöhung des Bonusanteils (Sonderzahlungen) Fast
einer/eine von vier Arbeitnehmenden hat 2004 im Durchschnitt 788
Franken Sonderzahlungen bekommen. 2002 waren es noch 690 Franken.
Der Anteil solcher Sonderzahlungen am Bruttolohn ist je nach Branche
und Anforderungsniveau unterschiedlich hoch. Bei den Stellen mit den
höchsten Anforderungen machen die Boni im «Detailhandel» 13,1
Prozent, in der «Versicherungsbranche» 27,0 Prozent und im
«Bankensektor» 52,3 Prozent des Monatslohnes aus. Bei den am
wenigsten anspruchsvollen Stellen belaufen sich die Boni auf 188
Franken brutto im Monat. BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Pressestelle Auskunft:
Didier Froidevaux, BFS, Sektion Löhne und Arbeitsbedingungen, Tel.:
032 713 67 56 Neuerscheinung:
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Ergebnisse», Bestellnummer: 184-0401. Preis: gratis, verfügbar auf
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