Medienmitteilung
Grenzgängerstatistik
2005-05-17T09:15:00
(ots) - Grenzgängerstatistik Grenzgängerinnen und Grenzgänger in der Schweiz Die Zahl der erwerbstätigen Grenzgängerinnen und Grenzgänger
ausländischer Nationalität betrug gemäss der neuen
Grenzgängerstatistik des Bundesamts für Statistik (BFS) Ende 2004
insgesamt 174'700. Gegenüber dem Vorjahr ergibt sich damit ein
Zuwachs um 3,2%, während die Gesamtzahl der Erwerbstätigen in der
Schweiz stabil geblieben ist. Seit fünf Jahren nimmt die Zahl der
Grenzgängerinnen und Grenzgänger in den Bereichen Erbringung von
Dienstleistungen für Unternehmen sowie Gesundheits- und Sozialwesen
am stärksten zu. Stetige Zunahme des Anteils der Grenzgänger/innen
in der Erwerbsbevölkerung seit 1999 Der Anteil der Grenzgängerinnen
und Grenzgänger an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen betrug Ende
1999 3,6% und hat seither regelmässig zugenommen. Ende 2004 lag er
bei 4,2%. Das Inkrafttreten des Freizügigkeitsabkommens am 1. Juni
2002 und die Abschaffung des Vorrangs inländischer Arbeitnehmender
sowie der Kontrolle der Lohn- und Arbeitsbedingungen bei der
Stellenvergabe am 1. Juni 2004 führten zu keiner besonders grossen
Zunahme der Anzahl Grenzgängerinnen und Grenzgänger; vielmehr
stabilisierte sich die entsprechende Rate, die 2001 noch 7,8%
betragen hatte, in den letzten drei Jahren bei rund 3% (Ende 2002:
+3,0%; Ende 2003 und 2004: je +3,2%). Neue Grenzgängerstatistik des
BFS Vor dem 1. Juni 2002 wurden die Grenzgängerbewilligungen in der
Regel für ein Jahr (bei Erneuerung für zwei Jahre) erteilt. Mit dem
Inkrafttreten der bilateralen Abkommen wurde die Gültigkeitsdauer
der meisten Grenzgängerbewilligungen auf fünf Jahre verlängert. Weil
die Aufgabe der Erwerbstätigkeit nicht immer den Behörden gemeldet
wird, klaffen die aufgrund des Zentralen Ausländerregisters (ZAR)
ermittelte Anzahl Grenzgängerbewilligungen und die Zahl der effektiv
in der Schweiz tätigen Grenzgängerinnen und Grenzgänger immer weiter
auseinander. Deshalb hat der Bundesrat das BFS mit dem Aufbau einer
neuen Synthesestatistik über die Grenzgängerinnen und Grenzgänger
beauftragt. Ende 2004 waren gemäss dieser Statistik 174'700
Grenzgängerinnen und Grenzgänger in der Schweiz erwerbstätig, gemäss
ZAR waren jedoch 192'200 Grenzgänger-bewilligungen erteilt worden.
Dies ist eine Abweichung von 10%. Seit dem 1. Juni 2002 dürfen die
Grenzgängerinnen und Grenzgänger in der Schweiz eine selbständige
Erwerbstätigkeit ausüben. Im Dezember 2004 machten knapp 300
Personen von diesem Recht Gebrauch. Grenzgänger/innen im sekundären
Sektor stark vertreten Zwischen Dezember 1999 und Dezember 2004 ist
die Zahl der Grenzgängerinnen und Grenzgänger um 27% gestiegen.
Dabei war die Zunahme im tertiären Sektor (+45%) weitaus stärker als
im sekundären Sektor (+9%). Dennoch sind die Grenzgängerinnen und
Grenzgänger in der Industrie nach wie vor überproportional
vertreten: 42% der Grenzgänger, aber nur 24% der gesamten
erwerbstätigen Bevölkerung der Schweiz arbeiten im sekundären
Sektor. Bei den Wirtschaftsbereichen, in denen über 10'000
Grenzgängerinnen und Grenzgänger beschäftigt sind, fällt ein
besonders grosser Zuwachs bei der Erbringung von Dienstleistungen
für Unternehmen (+104%) und beim Gesundheits- und Sozialwesen (+50%)
von 1999 bis 2004 auf. Es folgen das Gastgewerbe und der Grosshandel
(je +37%), während die Bereiche Herstellung von
Präzisionsinstrumenten und Uhren sowie Detailhandel, Reparatur von
Gebrauchsgütern (je +26%) etwa gleich stark zunahmen wie das Total
der Grenzgängerinnen und Grenzgänger. Einen klar
unterdurchschnittlichen Zuwachs verzeichneten das Baugewerbe (+16%)
und die chemische Industrie (+12%). Deutlichste Steigerung in der
Genferseeregion Mehr als die Hälfte der Grenzgängerinnen und
Grenzgänger (54%) wohnen in Frankreich (94'700). Je ein Fünftel der
Grenzgängerinnen und Grenzgänger kommt aus Italien (22%; 38'500) und
Deutschland (20%; 35'200), während auf Österreich lediglich 4%
(6400) entfallen. Die Grenzgängerinnen und Grenzgänger konzentrieren
sich hauptsächlich auf drei Arbeitsregionen: die Nordwestschweiz
(31%; 54'800), die Genferseeregion (31%; 54'200) und das Tessin
(20%; 35'100). In den vergangenen fünf Jahren hatte die
Genferseeregion die stärkste Zunahme von Arbeitskräften aus dem
benachbarten Ausland zu verzeichnen (+49%), gefolgt vom Espace
Mittelland (+38%), dem Tessin (+32%) und der Grossregion Zürich
(+30%). Nur eine mässige Steigerung erfuhr die Nordwestschweiz
(+15%), und praktisch gleich Null war die Zunahme in der Ostschweiz
(+1%). Männer übervertreten, Zuwachs an jungen Personen Die in der
Schweiz erwerbstätigen Grenzgänger sind mehrheitlich Männer (64%).
Dieser Anteil beträgt im Tessin 58% und ist damit gleich gross wie
der Anteil der Männer an der gesamten erwerbstätigen Bevölkerung der
Schweiz. Seit fünf Jahren nimmt bei den Grenzgängerinnen und
Grenzgängern die Zahl der Frauen stärker zu (+31%) als jene der
Männer (+26%). Verglichen mit der gesamten erwerbstätigen
Bevölkerung sind die mittleren Alterskategorien unter den
Grenzgängerinnen und Grenzgängern übervertreten: Bei ihnen sind 84%
25- bis 54-jährig, während es in der gesamten erwerbstätigen
Bevölkerung nur 71% sind. Bei den Grenzgängerinnen und Grenzgängern
sind nur 6% 15 bis 24 Jahre alt (bei der Gesamtzahl der
Erwerbstätigen: 13%), 10% sind 55- jährig oder älter (Gesamtzahl der
Erwerbstätigen: 16%). Seit fünf Jahren steigt jedoch die Zahl der
jungen Grenzgängerinnen und Grenzgänger stark an: Bei den 20- bis
24-Jährigen wuchs sie um 83% und bei den 25- bis 29-Jährigen um 44%. BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Pressestelle Definition, Methode, verfügbare Daten Definition: Die
Grenzgängerstatistik der BFS beschränkt sich auf die
Grenzgängerinnen und Grenzgänger ausländischer Nationalität im
Besitz einer spezifischen Grenzgängerbewilligung (Ausweis G).
Methode: Die Grenzgängerstatistik basiert auf Daten der
Beschäftigungsstatistik (BESTA), der Betriebszählung (BZ) und des
Zentralen Ausländerregisters (ZAR). Das Total der Grenzgängerinnen
und Grenzgänger wird anhand von Daten aus der BESTA hochgerechnet.
Die Verteilung nach verschiedenen Gliederungskriterien (Variablen
wie z.B. Geschlecht, Alter etc.) entspricht proportional gesehen
jener im ZAR. Verfügbare Daten: Das Total der Grenzgängerinnen und
Grenzgänger wurde rückwirkend bis zum dritten Quartal 1995
berechnet. Als Referenzwert für diesen Zeitpunkt diente der Bestand
der Grenzgängerinnen und Grenzgänger gemäss Betriebszählung (BZ).
Die Rückrechnung erfolgte vor allem aus zwei Gründen: Einerseits
galt es, die bereits vor Inkrafttreten der bilateralen Abkommen
bestehende leichte Abweichung zwischen der Zahl der geltenden
Grenzgängerbewilligungen gemäss ZAR und dem Bestand der
erwerbstätigen Grenzgängerinnen und Grenzgänger (gemäss BZ 1995 in
der Grössenordnung von 5%) einzubeziehen. Andererseits sollte auch
ein Bruch zwischen den Zeitreihen vermieden werden, der
längerfristige Analysen verunmöglicht hätte. Standardtabellen:
Arbeitskanton, Geschlecht, NOGA-Abteilungen Arbeitskanton,
Geschlecht, Fünfjahresaltersgruppen Arbeitskanton, Geschlecht,
Wohnsitzstaat Arbeitskanton, Geschlecht, Bewilligungsdauer (< 12
Monate / = 12 Monate) Arbeitskanton, Geschlecht, Erwerbsstatus
(selbständig / arbeitnehmend) Erwerbsstatus, NOGA-Abteilungen Die
Quartalsergebnisse der Grenzgängerstatistik werden parallel zum
Beschäftigungsbarometer veröffentlicht. Auskunft:
Anouk Bläuer Herrmann, BFS, Sektion Arbeit, Erwerbsleben und
thematische Surveys, Tel.: 032 713 69 82
Kurt Rohner, Bundesamt für Migration BFM, Tel.: 031 322 28 88 Pressestelle BFS, Tel.: 032 713 60 13; Fax: 032 713 63 46 Publikationsbestellungen, Tel.: 032 713 60 60, Fax: 032 713 60 61, E-
Mail: order@bfs.admin.ch Weiterführende Informationen und Publikationen in elektronischer
Form finden Sie auf der Homepage des BFS
http://www.statistik.admin.ch Die Medienmitteilungen des BFS können als elektronische Newsletter
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