Medienmitteilung
BFS: Lehrlingsstatistik 2004
2005-03-22T09:15:00
(ots) - Lehrlingsstatistik 2004 Mehr Ausbildungsplätze für mehr Schulabgänger Gemäss den neuesten Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS)
befanden sich im Jahr 2004 insgesamt 191'000 Jugendliche und junge
Erwachsene in einer Berufsausbildung. Über 71000 (+3000) traten neu
in eine Lehre ein und 57'000 schlossen ihre Ausbildung mit Erfolg
ab. Auf der Liste der am häufigsten erlernten Berufe veränderte sich
insgesamt wenig. Die Entwicklung in 70 Jahren Berufsbildung zeigt
eine deutliche und permanente Steigerung des Anteils von jungen
Menschen mit anerkanntem Berufsabschluss. Das Angebot an
Ausbildungsplätzen hat 2004 gegenüber dem Vorjahr um rund 3000 (+4%)
zugenommen. Im gleichen Zeitraum ist aber auch Anzahl der
16-Jährigen um rund 3000 (+3,5%) gestiegen. Der Arbeitsmarkt konnte
damit 2004 den demographisch bedingten Mehrbedarf an
Ausbildungsplätzen gut auffangen. Hinzu kommt, dass auch die
Maturitätsschulen weiterhin eine steigende Anzahl an Eintritten
verzeichnen. In der Schweiz ist die Berufslehre nach wie vor der
wichtigste Weg in die Berufswelt. Mehr als zwei Drittel der 16- bis
21-Jährigen beschreiten diesen Bildungsweg. Rund 191'000 Jugendliche
standen im Jahr 2004 in einer Berufsbildung, hinzu kamen noch rund
5000, die eine Anlehre machten. Fast ein Viertel der Lehrlinge
absolvierte eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich, ebenfalls
knapp ein Viertel erlernte einen technischen Beruf, je ein Zehntel
machte eine Ausbildung im Verkauf bzw. im Baugewerbe. Entwicklungen
in den Branchen Neue Lehrstellen entstanden 2004 vor allem in
gewerblichen und handwerklich orientierten Branchen. So wurden
beispielsweise im Baugewerbe (v.a. Maurer, Plattenleger und
Dachdecker), im Gartenbau (v.a. Gärtner), im Holzbau (v.a. Schreiner
und Zimmerleute), im Ernährungsgewerbe (v.a. Bäcker) und im
Gastgewerbe (v.a. Köche und Servicefachangestellte) im Vergleich zum
Vorjahr deutlich mehr Lehrverhältnisse abgeschlossen. Es muss
allerdings darauf hingewiesen werden, dass die meisten dieser
Branchen Ende der Neunzigerjahre und Anfang 2000 Verluste an
Lehrstellen hinnehmen musste. Ein Rückgang an neu abgeschlossenen
Lehrverträgen war 2004 hingegen in der grafischen Industrie (v.a.
Polygrafen) und in der Informatik (Eintritte in
Informatikmittelschulen mitberücksichtigt) zu beobachten.
Wirtschaft/Verwaltung (kaufmännische Berufe), Coiffeurgewerbe und
der Bereich Elektronik/Automation stagnierten, d.h. sie waren 2004
an der Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze nur unwesentlich
beteiligt. Zugelegt hatten die letztgenannten Branchen jedoch in der
Periode zwischen 1999 und 2002. Vom Angebot neuer Ausbildungsplätze
konnten junge Frauen und Männer in gleichem Mass profitieren.
Regionale Entwicklungen Im regionalen Vergleich verzeichnete in den
letzten zehn Jahren vor allem die Region Zürich / Ostschweiz eine
positive Entwicklung der neu abgeschlossenen Lehrverhältnisse, diese
wurde nun etwas abgeschwächt (+3%). In der Westschweiz konnte
zwischen 2003 und 2004 ein Anstieg der neuen Lehrverhältnisse um 7
Prozent beobachtet werde. Die Region Nordwestschweiz (inkl. Bern),
in den letzten Jahren von einem Rückgang an neuen Lehrverhältnissen
betroffen, konnte 2004 ebenfalls überdurchschnittlich zulegen
(+5,5%). Am häufigsten ergriffene Berufslehren Von den rund 250 in
der Schweiz existierenden Lehrberufen decken die fünfzehn von den
Frauen am häufigsten ergriffenen Berufe bereits 75 Prozent aller
weiblichen Lehreintritte ab. Die Eintritte in die fünfzehn am
häufigsten von den Männern ergriffenen Berufslehren entsprechen
hingegen knapp 60 Prozent aller männlichen Neueintritte.
Kaufmann/Kauffrau ist seit über zwanzig Jahren der Beruf mit den
meisten Lehrlingen bei beiden Geschlechtern. Ansonsten unterscheiden
sich die am häufigsten ergriffenen Lehren der Frauen deutlich von
denjenigen der Männer. Junge Frauen entscheiden sich nach wie vor
eher für Berufslehren des Verkaufs, der Heilbehandlung und der
Körperpflege. Junge Männer bevorzugen häufiger Ausbildungen im
technischen Bereich, in der Metall- und Maschinenindustrie und im
Baugewerbe. 70 Jahre schweizerische Berufsbildung Das schweizerische
Berufsbildungsgesetz (BBG) trat 1934 in Kraft. Damals schloss erst
rund ein Viertel der Jugendlichen eine vom Bund anerkannte
Berufslehre (BIGA-Berufslehre) ab. Seither hat sich dieser Anteil
auf rund 60 Prozent erhöht (ohne die Berufe im Bereich Pflege,
Erziehung, Landwirtschaft, die erst seit 2004 im BBG geregelt sind).
Der Anteil stieg vor allem bei den Frauen massiv an (von 11% auf
52%; Männer: von 38% auf 67%). BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Pressestelle Auskunft:
Anton Rudin, BFS, Sektion Schul- und Berufsbildung, Tel.: 032 713 66
93 Neuerscheinung: BFS aktuell, Statistik der Lehrverträge und
Lehrabschlussprüfungen 2004, Neuchâtel 2005, Bestellnummer 365-0400
(Erscheint demnächst). Pressestelle BFS, Tel.: 032 713 60 13; Fax: 032 713 63 46 Publikationsbestellungen, Tel.: 032 713 60 60, Fax: 032 713 60 61, E-
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