Medienmitteilung
Weltwassertag vom 22. März: Mehr Entwicklungshilfe für Trinkwasser in Afrika
2005-03-21T10:01:43
Zürich (ots) - Zur Bekämpfung der Armut und zur Verbesserung der
Trinkwasserversorgung auf der Welt braucht es mehr Hilfe von Ländern
wie der Schweiz. Wenn es den reichen Ländern mit den Millenniums-
Entwicklungszielen ernst ist, müssen sie ihre Ausgaben für die
Entwicklungszusammenarbeit verdoppeln. Darauf macht die Schweizer
Entwicklungsorganisation Helvetas anlässlich des Weltwassertages vom
22. März aufmerksam. Am Weltwassertag vom 22. März 2005 lanciert die Uno die
internationale Aktionsdekade 2005-2015 unter dem Motto Wasser zum
Leben. Sie ruft die Weltgemeinschaft zu grösseren Anstrengungen
auf, das Los der über eine Milliarde Menschen zu erleichtern, welche
nach wie vor keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser hat. In ihrer
Millenniums-Erklärung von 2000 hatte sich die Staatengemeinschaft
darunter die Schweiz als eines von einer Reihe
Millenniums-Entwicklungzielen (MDGs) vorgenommen, den Anteil der
Menschen, welcher keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und
sanitären Einrichtungen hat, bis 2015 zu halbieren. Der jüngste Bericht des vom amerikanischen Ökonomen Jeffrey Sachs
geleiteten UN Millennium Project belegt, wie sehr die Zeit zum
Handeln drängt. Trotz Fortschritten in einigen Weltregionen ist die
Welt insgesamt weit davon entfernt, die Millenniums-
Entwicklungsziele zu erreichen. Am dramatischsten präsentiert sich
die Lage in Afrika südlich der Sahara: Hier werden kaum Fortschritte
erzielt, in manchen Ländern verzeichnen die Statistiken sogar
Rückschritte. Das gilt auch für den Zugang zu sauberem Trinkwasser
und sanitären Einrichtungen. Insgesamt leben in dieser Region heute
schätzungsweise 280 Millionen Menschen ohne sauberes Trinkwasser und
440 Millionen ohne sanitäre Einrichtungen. Wenig Entwicklung wegen mangelnder Ressourcen in Afrika Die Gründe für die unterdurchschnittliche Entwicklung in Afrika sind
vielfältig und variieren von Land zu Land. Im Extremfall verhindern
Kriege und politische Unruhen jede Entwicklung; auch die sich rasant
ausbreitende Aids-Epidemie spielt eine Rolle. An vielen Orten
mangelt es jedoch schlicht an den nötigen Ressourcen für eine
nachhaltige Entwicklung: einer effizienten Verwaltung, adäquat
ausgebildeten Fachleuten, Baumaterial und Geld. In Afrika ist denn auch die Finanzierungslücke zwischen den
vorhandenen finanziellen Mitteln und den Ressourcen, die nötig
wären, um die Millenniums-Entwicklungsziele zu erreichen, mit
Abstand am grössten. In mehr als 20 schwarzafrikanischen Ländern
liegt sie bei über 20%, in fünf weiteren zwischen 10 und 20% des
Bruttosozialproduktes. Diese Länder müssten ihr Volkseinkommen also
jährlich um rund einen Fünftel steigern, damit sie die nötigen
Investitionen zum Erreichen der MDGs tätigen können. Fehlende Mittel zur Erreichung der Millenniums-Entwicklungsziele In Anbetracht der schwachen Wirtschaftsleistungen und der weit
verbreiteten Armut in diesen Ländern ist eine derartige Erhöhung des
Volkseinkommens vorderhand nur durch stärkere Zuschüsse von aussen
möglich. Die Weltgemeinschaft ist deshalb gefordert, ihre
Entwicklungshilfe massiv aufzustocken. Der Sachs-Bericht spricht von
einer Verdoppelung des Anteils der Entwicklungshilfe am
Bruttosozialprodukt der reichen Länder von heute etwa 0,25 auf 0,5
Prozent bis 2015. Für die Schweiz bedeutete dies eine Aufstockung
des Entwicklungshilfeanteils um 0,1 Prozentpunkt. Ohne die
zusätzlichen Gelder bestehen in den ärmsten Entwicklungsländern
keine Chancen, dass die MDGs erreicht werden. Die Eröffnung der Aktionsdekade Wasser zum Leben erinnert daran,
wie grosse Bemühungen nötig sind, um nur schon das Entwicklungsziel
sauberes Trinkwasser zu erreichen. Mit ihren Trinkwasserprojekten
in fünf afrikanischen Partnerländern leistet Helvetas einen
konkreten Beitrag, damit das Ziel kein leeres Versprechen bleibt.
Neben dem Bau von Trinkwasseranlagen legen wir dabei auch grossen
Wert auf die Vermittlung von Know-how und die Unterstützung von
demokratischen Prozessen, um die Selbsthilfekapazitäten der lokalen
Bevölkerung dauerhaft zu stärken. Kontakte:
Franz Gähwiler, Fachbereichsleiter Wasser, Tel. 044 368 65 49
Andreas Friolet, Medienbeauftragter, Tel. 044 368 65 23
Internet: www.helvetas.ch
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100000432/100487722
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