Medienmitteilung
BFS: Studie zur Filmbranche
2004-11-26T09:15:00
(ots) - Studie zur Filmbranche Das Kino in der Schweiz: reichhaltiges und vielfältiges Angebot 2003 wurden in der Schweiz über 1'400 Filme vorgeführt. Bei einem
Viertel der gezeigten Filme, das sind rund doppelt so viele wie zehn
Jahre zuvor, handelte es sich um Erstaufführungen. Dies geht aus
einer Studie des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor. Der
schweizerische Kinomarkt verfügt über ein relativ reichhaltiges und
vielfältiges Filmangebot. Dennoch stammen die Filme überwiegend aus
Amerika, und es bestehen grosse regionale Unterschiede. Die Präsenz
von Schweizer Filmen in den Kinosälen wächst, und bei den
Dokumentarfilmen sind die einheimischen Produktionen
marktbestimmend. Auch die Besucherzahlen steigen. Obwohl diese nicht
mit jenen der Sechzigerjahre zu vergleichen sind, liegt das Kino
weiterhin in der Gunst des Schweizer Publikums, das sich häufiger
als der europäische Durchschnitt Kinofilme anschaut. Immer mehr neue Filme Im Jahr 2003 wurden in den Schweizer Kinos
rund 1'400 Filme vorgeführt. Etwa ein Viertel dieser Filme waren
Erstaufführungen und zogen über 80% der Besucherinnen und Besucher
an. Innerhalb von zehn Jahren hat sich die Zahl der erstaufgeführten
Filme beinahe verdoppelt; während es 1993 noch 205 waren, wurden
2003 389 solche Filme gezählt. Diese Zunahme der Erstaufführungen
führte logischerweise zu einer kürzeren Lebensdauer der gezeigten
Filme, die ihre Karriere jedoch dank Video, DVD oder Fernsehen
noch verlängern können. Trotz vielfältigem Angebot dominieren die
amerikanischen Filme Der Anteil amerikanischer Filme nimmt seit zehn
Jahren stetig ab: Er ist in diesem Zeitraum von 52% auf 31% gemessen
am gesamten Filmangebot in der Schweiz gesunken. Von diesem Rückgang
profitierten vor allem Filme aus der Europäischen Union (EU),
Frankreich, Deutschland und Italien. Obschon Filme amerikanischer
Herkunft nur noch einen Drittel aller vorgeführten Filme ausmachen,
können diese weiterhin den grössten Besucheranteil verbuchen (2003
waren es 63%). Beim Filmstart überschwemmen die amerikanischen Filme
förmlich den Markt mit einer grossen Anzahl Kopien, die jene der
Filme aus der Schweiz oder der EU wesentlich übersteigt. So gingen
2003 über 70% der Kopien von Erstaufführungen auf das Konto
amerikanischer Filme. Das Filmangebot ist in städtischen Gebieten
vielfältiger als in Randregionen und ländlichen Gebieten. Dies ist
namentlich darauf zurückzuführen, dass die meisten Erstaufführungen
(71%) nur in den Kinos der städtischen Gebiete gezeigt werden.
Schweizer Filme stärker vertreten Obschon die Schweizer Filme in der
Minderheit sind, hat sich ihr Marktanteil regelmässig und
signifikant vergrössert. 1993 stellten sie nur gerade 3% aller
Erstaufführungen; dieser Anteil hat sich innerhalb von zehn Jahren
mehr als verdreifacht (11% im Jahr 2002, 10% 2003). Die
schweizerische Filmproduktion bestätigt ihre marktbeherrschende
Position bei den Dokumentarfilmen: 2003 stammten 60% der angebotenen
Dokumentarfilme aus der Schweiz. Dieser Anteil ist seit 1995 relativ
stabil. Über 15 Millionen Kinoeintritte Nachdem die Zahl der
Kinoeintritte in der Schweiz während zwanzig Jahren kontinuierlich
abgenommen hat (zu Beginn der Siebzigerjahre wurden über 30
Millionen Eintritte pro Jahr gezählt), ist sie in den vergangenen
zehn Jahren wieder angestiegen und liegt zwischen 15 und 19
Millionen pro Jahr. Die durchschnittliche Anzahl Kinoeintritte pro
Jahr in der Schweiz (2,56 Eintritte pro Einwohner im Jahr 2002)
gehört zu den höchsten Europas. Die Romands gehen am häufigsten ins
Kino. 2003 sahen sich die Zuschauerinnen und Zuschauer in der
Romandie durchschnittlich 2,7 Mal einen Film an, während es in der
Deutschschweiz 2,1 Mal und in der italienischen Schweiz weniger als
zwei Mal (1,8) waren. Die steigende Nachfrage wird von einem
wachsenden Angebot begleitet. Auf die goldenen Sechzigerjahre mit
über 600 Kinosälen und 234'000 Sitzen folgte für die Schweiz ein
Rückgang der Infrastruktur während nahezu dreissig Jahren. Mit den
Neunzigerjahren und dem Aufkommen der Kinos mit mehreren Sälen, die
oft in städtischen Gebieten oder in den Peripherien gebaut wurden,
kam der Umschwung. Die Zahl der Kinos stieg zwischen 1993 und 2003
von 302 auf 326, die Anzahl Säle von 402 auf 529 und die Anzahl
Sitze von 96'431 auf 110'860. Bei näherer Betrachtung der Struktur
der verschiedenen Betriebstypen ist festzustellen, dass sich der
Anteil Säle in Kinokomplexen verdoppelt hat und von 10% auf 21%
gestiegen ist. BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Pressestelle Auskunft:
Umberto Tedeschi, BFS, Sektion Politik, Kultur, Medien, Tel.: 032
713 67 59 Neuerscheinung: Kinolandschaft Schweiz 2003. Kinobetrieb,
Filmverleih und Kinobesuche, Bestellnummer: 657-0300. Preis: Fr.
10.-- Pressestelle BFS, Tel.: 032 713 60 13; Fax: 032 713 63 46
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