Medienmitteilung
BFS: Einkommens- und Verbrauchserhebung 2002 (EVE 2002)
2004-11-23T09:15:00
(ots) - Einkommens- und Verbrauchserhebung 2002 (EVE 2002) Grosse Einkommensunterschiede zwischen den Privathaushalten 8'933 Franken betrug das durchschnittliche monatliche
Bruttoeinkommen der schweizerischen Privathaushalte im Jahr 2002.
Während in den Erwerbstätigenhaushalten das Arbeitseinkommen die
zentrale Rolle spielt, stehen in den Rentnerhaushalten
Transfereinkommen sowie Einkommen aus Vermögen und Vermietungen im
Vordergrund. Paarhaushalte ohne Kinder stehen finanziell deutlich
besser da als Haushalte von allein erziehenden Eltern oder von
kinderreichen Familien. Die durchschnittlichen Haushaltseinkommen
sind im Tessin am tiefsten, in der Grossregion Zürich am höchsten.
Dies sind einige der Ergebnisse der Einkommens- und
Verbrauchserhebung (EVE), die das Bundesamt für Statistik (BFS) seit
2000 alljährlich durchführt. Über alle Haushalte gerechnet, machte
das Arbeitseinkommen rund 70 Prozent des Bruttoeinkommens aus. Bei
den Haushalten mit selbständigerwerbenden Referenzpersonen lag der
Anteil bei 80 Prozent, bei denjenigen mit unselbständigerwerbenden
Referenzpersonen sogar bei 87 Prozent. Bei Rentnerinnen und Rentnern
waren hingegen Transfereinkommen sowie Einkommen aus Vermögen und
Vermietung zentral. Bei ihnen stammten 82 Prozent des
durchschnittlichen Bruttohaushaltseinkommens aus den
Sozialversicherungen wie AHV und Pensionskassen. Mit knapp 14
Prozent erzielten die Haushalte mit Referenzpersonen im Rentenalter
aber auch den höchsten Teil ihres Bruttohaushaltseinkommens aus
Vermögen und Vermietung. Im Durchschnitt aller Haushalte belief sich
der Anteil dieser Einkommensquelle auf lediglich 5 Prozent. Vom
Bruttohaushaltseinkommen zum verfügbaren Äquivalenzeinkommen Die
durchschnittlichen Bruttohaushaltseinkommen der Paare mit und ohne
Kinder unterschieden sich nicht stark. Sie lagen deutlich über dem
Durchschnitt und bewegten sich zwischen 10'957 Franken für Paare mit
einem Kind und 11'813 Franken für Paare mit drei und mehr Kindern.
Im Gegensatz dazu liegen die Bruttohaushaltseinkommen der allein
erziehenden Elternteile und der Einpersonenhaushalte deutlich unter
dem Durchschnitt. Allerdings ist das Bruttohaushaltseinkommen eine
für Vergleichszwecke wenig geeignete Messgrösse. In der
sozialpolitischen Diskussion und für internationale Vergleiche ist
deshalb das verfügbare Äquivalenzeinkommen gebräuchlich. Dieses
berücksichtigt die Haushaltsgrösse und bringt gleichzeitig die
Zwangsausgaben wie Steuern, Krankenkassenbeiträge und andere
obligatorische Verpflichtungen in Abzug. Über alle Haushalte
berechnet lag der Median des verfügbaren Äquivalenzeinkommens der
Haushalte im Jahr 2002 bei 3'737 Franken, d.h. die eine Hälfte der
Haushalte lag über, die andere Hälfte unter diesem Wert. Die 20
Prozent der Haushalte mit den geringsten Einkommen hatten ein
verfügbares Äquivalenzeinkommen von höchstens 2'452 Franken. Die 20
Prozent reichsten Haushalte verfügten über mindestens 5'576 Franken.
Das Verhältnis zwischen dem Äquivalenzeinkommen des wohlhabendsten
sowie des ärmsten Fünftels der Haushalte stellt ein Mass für die
realen Einkommensunterschiede in unserer Gesellschaft dar. Zusammen
hatte das Fünftel der wohlhabenden Haushalte im Jahr 2002 über
3,8mal mehr Einkommen als das Fünftel der Haushalte mit dem
geringsten Einkommen. Gemessen am Äquivalenzeinkommen ging es Paaren
ohne Kindern finanziell wesentlich besser als kinderreichen Familien
oder allein erziehenden Elternteilen. Der Median des verfügbaren
Äquivalenzeinkommens der Paar-Haushalte ohne Kinder lag bei 5'165
Franken. Das vergleichsweise hohe Einkommen dieses Haushaltstyps ist
darin begründet, dass hier häufig zwei Einkommen zusammenkommen. Bei
den Haushalten der allein erziehenden Elternteile lag der Median des
verfügbaren Äquivalenzeinkommens demgegenüber bei 3'416 Franken, bei
den Paar-Haushalten mit drei und mehr Kindern sogar nur bei 2'933
Franken. Die tieferen Haushaltseinkommen dieser Haushaltstypen sind
darauf zurückzuführen, dass die Kinderbetreuungsaufgaben die
Möglichkeiten zur Erwerbstätigkeit einschränken. Bei den grossen
Familien fallen zudem die Krankenkassenprämien stärker ins Gewicht.
Regionale Einkommensunterschiede Die Ergebnisse der Einkommens- und
Verbrauchserhebung zeigen, dass zwischen den Grossregionen der
Schweiz auffallende Unterschiede vorhanden sind. Im Tessin lag der
Median des verfügbaren Äquivalenzhaushaltseinkommens mit 3'239
Franken am tiefsten, in der Grossregion Zürich mit 4'335 Franken am
höchsten. Aber auch die Einkommensunterschiede innerhalb der
einzelnen Grossregionen wichen stark voneinander ab. In der
Westschweiz und im Tessin war der Unterschied zwischen dem
wohlhabendsten und dem ärmsten Fünftel der Haushalt mit 3,5 bzw. 3,4
weniger ausgeprägt als in der Deutschschweiz. Dort nahm die
Grossregion Zürich mit 4,1 den Spitzenplatz ein. BUNDESAMT FÜR STATISTIK
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