Medienmitteilung
BFS: Provisorische Ergebnisse der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung 2004
2004-10-08T07:45:00
(ots) - Provisorische Ergebnisse der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung
2004 Erwerbslosigkeit in der Schweiz auf vergleichsweise tiefem Niveau Im 2. Quartal 2004 waren in der Schweiz 178'000 Personen ohne Arbeit
und auf Stellensuche. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die
Erwerbslosenquote von 4,1 Prozent auf 4,3 Prozent. Im
internationalen Vergleich weist die Schweiz damit nach wie vor eine
der niedrigsten Erwerbslosenraten auf. Neben den Erwerbslosen wurden
378'000 Teilzeiterwerbstätige gezählt, welche ihr Arbeitspensum
erhöhen möchten. Der Anteil der Erwerbslosen und Unterbeschäftigten
am Total der Erwerbspersonen lag im 2. Quartal 2004 mit 13,4 Prozent
leicht über dem Vorjahreswert von 13,1 Prozent. Das gewünschte
zusätzliche Arbeitspensum von Erwerbslosen und Unterbeschäftigten
belief sich auf insgesamt rund 255'000 Vollzeitstellen. Dies zeigen
die provisorischen Ergebnisse der Schweizerischen
Arbeitskräfteerhebung 2004 des Bundesamtes für Statistik (BFS). Gleichzeitig mit dieser Pressemitteilung publiziert das seco die
Zahlen zu den registrierten Arbeitslosen für den Monat September.
Die Indikatoren der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) und
jene des seco ergänzen sich gegenseitig, denn sie beschreiben
dasselbe Phänomen aus jeweils verschiedenen Blickwinkeln. So ist die
SAKE etwa für internationale Vergleiche die geeignete Quelle,
während sich die Statistik der registrierten Arbeitslosen des seco
besonders zur Beobachtung kurzfristiger konjunktureller
Entwicklungen eignet. In der Schweiz waren im 2. Quartal 2004 178'000 Personen erwerbslos,
was einer Erwerbslosenquote von 4,3 Prozent entspricht. Damit gehört
die Schweiz zu den Ländern mit tiefer Erwerbslosigkeit. Nur
Luxemburg, Österreich und Zypern (jeweils 4,0%) weisen noch leicht
tiefere Erwerbslosenquoten auf. Ebenfalls gering ist der Anteil an
Erwerbslosen in Japan (4,8%) und den Vereinigten Staaten (5,5%).
Deutlich höher fallen die entsprechenden Quoten hingegen in
Deutschland (9,7%) und Frankreich (9,0%) aus. Innerhalb der
erweiterten EU sind es schliesslich Polen (19,0%) und die Slowakei
(16,3%), die am stärksten mit einer hohen Erwerbslosigkeit zu
kämpfen haben. Anstieg der Erwerbslosigkeit insbesondere bei den
wenig Qualifizierten Die Erwerbslosenquote stieg in der Schweiz
zwischen dem 2. Quartal 2003 und dem 2. Quartal 2004 von 4,1 Prozent
auf 4,3 Prozent an. Ein deutlicher Zuwachs (von 6,5% auf 7,3%) war
insbesondere bei Personen ohne nachobligatorische Ausbildung zu
verzeichnen. Ebenfalls angestiegen ist innert Jahresfrist die
entsprechende Quote der Personen mit Berufsausbildung oder Maturität
(von 3,7% auf 3,9%). Die Erwerbslosenrate der Personen mit
Universitätsabschluss oder vergleichbarer Ausbildung ist indes im
gleichen Zeitraum leicht gesunken (von 3,0% auf 2,7%). Während die
Zahl der Erwerbslosen in den Altersklassen der 40-54- Jährigen (von
42'000 auf 49'000) sowie der 55-64-Jährigen (von 14'000 auf 19'000)
angestiegen ist, konnte zwischen dem 2. Quartal 2003 und dem 2.
Quartal 2004 bei den 15-24-Jährigen ein Rückgang der Erwerbslosen
von 50'000 auf 45'000 verzeichnet werden. Unterschiede zwischen
registrierten und nicht registrierten Erwerbslosen Von allen
Erwerbslosen waren im 2. Quartal 2004 38 Prozent oder rund 68'000
nicht bei einem regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV)
registriert. Bei den Frauen waren es fast die Hälfte (45%), während
lediglich 31 Prozent der erwerbslosen Männer nicht bei einem RAV
gemeldet waren. Einen grossen Einfluss auf das Meldeverhalten hat
die berufliche Situation vor der Erwerbslosigkeit: Der überwiegende
Teil der Personen, die berufstätig waren, bevor sie erwerbslos
wurden, ist bei einem RAV gemeldet (75%). Hingegen verzichten viele
stellensuchende Hausfrauen und Hausmänner auf den Gang zum
Arbeitsamt. Bei ihnen betrug der Anteil der Eingeschriebenen nur 38
Prozent. Das gleiche gilt auch für einen Grossteil der Erwerbslosen,
welche nach Abschluss einer Ausbildung eine Stelle suchten: 31
Prozent von ihnen waren im 2. Quartal 2004 bei einem RAV gemeldet.
131'000 Teilzeiterwerbstätige würden lieber Vollzeit arbeiten Gemäss
SAKE 2004 zählte die Schweiz im 2. Quartal 378'000
Unterbeschäftigte, d.h. Teilzeiterwerbstätige, die ihr Arbeitspensum
erhöhen möchten. Das sind 9,1 Prozent der Erwerbsbevölkerung. Rund
ein Drittel der Unterbeschäftigten (35%, 131'000 Personen) würde
eine Vollzeitstelle ihrer Teilzeitstelle vorziehen. 63 Prozent aller
Unterbeschäftigten (237'000 Personen) wären innerhalb von 3 Monaten
für einen höheren Beschäftigungsgrad verfügbar. Ein Indikator für
das Ausmass der Unterbeschäftigung ist die gewünschte zusätzliche
Arbeitszeit. Knapp ein Drittel der Unterbeschäftigten (30%, 114'000
Personen) möchten lediglich zwischen 1 und 5 Stunden zusätzlich
arbeiten. Beträchtlich ist allerdings auch die Zahl jener, welche
zusätzlich 20 oder mehr Stunden pro Woche arbeiten möchten (73'000,
19% der Unterbeschäftigten). Zusätzlich gewünschtes Arbeitspensum
von 255'000 Vollzeitstellen Insgesamt hatten im 2. Quartal 2004
556'000 Personen oder 13,4 Prozent der Erwerbsbevölkerung keine oder
nicht genügend Arbeit. Gegenüber dem 2. Quartal 2003 war damit ein
leichter Anstieg zu verzeichnen (541'000, 13,1% der
Erwerbsbevölkerung). Das von den Erwerbslosen bzw.
Unterbeschäftigten zusätzlich gewünschte Arbeitspensum beläuft sich
auf insgesamt rund 255'000 Vollzeitstellen. Über die Hälfte davon
(58%, 147'000 Vollzeitstellen) ist auf Erwerbslosigkeit
zurückzuführen, welche somit stärker ins Gewicht fällt als die
Unterbeschäftigung (108'000 Vollzeitstellen). Die definitiven Ergebnisse der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung
werden Anfang November veröffentlicht. BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Pressestelle Auskunft:
Enrico Moresi, BFS, Sektion Arbeit, Erwerbsleben und thematische
Surveys, Tel.: 032 713 64 02 Pressestelle BFS, Tel.: 032 713 60 13; Fax: 032 713 63 46 Publikationsbestellungen, Tel.: 032 713 60 60, Fax: 032 713 60 61, E-
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