Medienmitteilung
BFS: Arbeitszeit
2004-06-25T09:15:00
(ots) - Arbeitszeit Erneuter Rückgang der Arbeitszeit im Jahr 2002 2002 hat sich in der Schweiz das Total der geleisteten
Arbeitsstunden trotz einer schwachen Beschäftigungszunahme (+0,6%)
gegenüber dem Vorjahr um 0,6 Prozent verringert. Die deutliche
Zunahme der jährlichen Absenzen um 6,2 Prozent, die Abnahme der
jährlichen Überzeiten um 3,0 Prozent und der Rückgang der jährlichen
Normalarbeitszeit um 0,8 Prozent sind die Gründe für diese Abnahme.
Die wöchentliche Normalarbeitszeit der Vollzeitarbeitnehmenden lag
im Jahr 2003 bei 41,7 Stunden. Innerhalb von zehn Jahren hat sich
die wöchentliche Normalarbeitszeit um 13 Minuten verringert. Dies
geht aus den neusten Ergebnissen der Statistiken zur Arbeitszeit des
Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor. Anzahl geleistete
Arbeitsstunden nimmt weiter ab Laut der revidierten
Arbeitsvolumenstatistik (AVOL) verringerte sich 2002 die Gesamtzahl
der in der Schweizer Wirtschaft geleisteten Arbeitsstunden um 0,6
Prozent gegenüber dem Vorjahr, dies trotz einer schwachen
Beschäftigungszunahme (+0,6%). Diese Entwicklung ist auf eine
Verknappung der effektiven Jahresarbeitszeit um 1,2 Prozent
zurückzuführen, die ihrerseits auf Grund einer Verkürzung der
jährlichen Normalarbeitszeit um 0,8 Prozent, einer Reduktion der
jährlichen Überstunden (-3,0%) sowie einer deutlichen Ausweitung der
jährlichen Absenzendauer um 6,2 Prozent zustande kam. Mehrheitlich
krankheitsbedingte Absenzen Zwischen 2001 und 2002 sind die
jährlichen Absenzen um 6,2 Prozent angestiegen. Die Anzahl
Absenzenstunden lag 2002 insgesamt bei 291 Millionen. Dabei machten
die krankheitsbedingten Absenzen den grössten Anteil aus (75,0
Prozent des gesamten jährlichen Absenzenvolumens). Danach folgten
Absenzen auf Grund von Militärdienst, Zivildienst und Zivilschutz
(13,3 Prozent des Gesamtjahresvolumens), Absenzen aus persönlichen
oder familiären Gründen (4,7%) und Absenzen auf Grund von
Mutterschaftsurlaub (3,7%). 2002 betrugen die jährlichen Absenzen
der Vollzeitbeschäftigten durchschnittlich 79 Stunden, also rund
zwei Stunden pro Woche und Arbeitsstelle. Die grössten
durchschnittlichen Absenzvolumen der Vollzeitbeschäftigten wurden im
Baugewerbe (103 Stunden pro Jahr und Arbeitsstelle) und in der
Industrie (87 Stunden) verzeichnet, während die Branche Immobilien,
Informatik, F&E (66 Stunden) und das Unterrichtswesen (49 Stunden)
am wenigstens Absenzen aufwiesen. Verringerung der Überstunden,
insbesondere bei den Teilzeitbeschäftigten 2002 lag die jährliche
Dauer der Überstunden der Vollzeitbeschäftigten bei 50 Stunden, also
bei etwas mehr als einer Stunde pro Woche und Arbeitsstelle. Sie
variierte jedoch erheblich je nach Branche. Die höchste jährliche
Dauer der Überstunden der Vollzeitbeschäftigten wurde in der Branche
Kredit- und Versicherungsgewerbe (93 Stunden) gemessen. Es folgten
die Branchen Unterrichtswesen mit 76 Stunden und Immobilien,
Informatik, F&E mit 67 Stunden. Zwischen 2001 und 2002 hat sich die
Anzahl Überstunden verringert; dies äusserte sich sowohl in einem
kleineren Jahresvolumen (-2,5%) als auch in einem kürzeren
Jahresmittel pro Arbeitsstelle (-3,0%). Diese negative Entwicklung
bei den Überstunden war insbesondere bei den Teilzeitbeschäftigten
zu beobachten (-7,6 Prozent pro Arbeitsstelle). Normalarbeitszeit
der Vollzeitbeschäftigten bleibt 2003 konstant Gemäss der Statistik
der betriebsüblichen Arbeitszeit (BUA) liegt die wöchentliche
Normalarbeitszeit der Vollzeitbeschäftigten seit 2001 bei 41,7
Stunden. Wie bereits in den Jahren zuvor wurde die höchste
wöchentliche Normalarbeitszeit auch 2003 im primären Sektor gemessen
(43,0 Stunden; nur Gartenbau und Forstwirtschaft). Die
Normalarbeitszeit lag im tertiären Sektor bei 41,8 Stunden und im
sekundären Sektor bei 41,4 Stunden. Zwischen 1993 und 2003 hat sich
die wöchentliche Normalarbeitszeit der Vollzeitbeschäftigten um 13
Minuten verringert (von 41,9 auf 41,7 Stunden). Eine schrittweise
Reduktion der Normalarbeitszeit findet sich in sämtlichen
Wirtschaftsbranchen. 1993-2003 : Stärkste Reduktion der
Normalarbeitszeit im Kanton Jura Die wöchentliche Normalarbeitszeit
der Vollzeitbeschäftigten war 2003 in den Kantonen Wallis (42,3
Stunden) und Graubünden (42,2) am höchsten. Die tiefsten Werte
verzeichneten die Kantone Neuenburg (41,4 Stunden) und Genf (40,9
Stunden). Diese Differenzen sind unter anderem auf unterschiedliche
Branchenstrukturen in den einzelnen Kantonen zurückzuführen. So sind
zum Beispiel gerade das Gastgewerbe und der primäre Sektor, welche
2003 die längsten Arbeitszeiten aufwiesen (Gastgewerbe: 42,2
Stunden; primärer Sektor: 43,0 Stunden), im Bündnerland und im
Wallis stark vertreten. Zwischen 1993 und 2003 sank die wöchentliche
Normalarbeitszeit am stärksten im Kanton Jura (-25 Minuten) und im
Kanton Graubünden (-21 Minuten). Am wenigsten gab sie in den
Kantonen Basel-Stadt (-7 Minuten) und Zug (-3 Minuten) nach.
Allgemein ist seit zehn Jahren eine Annäherung der Arbeitszeiten in
den verschiedenen Kantonen festzustellen. Revision der Arbeitsvolumenstatistik (AVOL) Die vollständige
methodische Revision der AVOL erlaubt die Produktion aller
Indikatoren nach dem Inlandkonzept sowie die Gliederung der Absenzen
nach Abwesenheitsgrund für die Ergebnisse von 2002 und später. Die
Zeitreihen wurden rückwirkend bis 1991 revidiert. Generell erscheint
die Pressemitteilung zu den Arbeitsstunden rund 14 Monate nach Ende
der Referenzperiode. In diesem Jahr betrug die Zeitspanne 18 Monate,
was auf die Revision der Statistik zurückzuführen ist. Da die
revidierten Daten des Bruttoinlandproduktes 2002 erst im Juli 2004
vorliegen werden, verzichten wir darauf, in dieser Pressemitteilung
wie üblich die provisorischen Daten zur gesamtschweizerischen
Arbeitsproduktivität nach Arbeitsstunden zu veröffentlichen. Diese
Daten werden ab August 2004 verfügbar sein. BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Pressestelle Auskunft:
Elisabetta Capezzali, BFS, Sektion Arbeit, Erwerbsleben und
thematische Surveys, Tel.: 032 713 64 86 Neuerscheinung: Arbeitsmarktindikatoren 2004, Bestellnummer:
206-0401. Preis: Fr. 22.-- Pressestelle BFS, Tel.:032 713 60 13; Fax: 032 713 63 46 Publikationsbestellungen, Tel.: 032 713 60 60, Fax: 032 713 60 61, E-
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