Medienmitteilung
BFS: Logiernächte in der Schweiz im Tourismusjahr 2003
2004-04-02T09:15:00
(ots) - Logiernächte in der Schweiz im Tourismusjahr 2003
Nur geringer Logiernächterückgang trotz des Tiefs nach der Expo.02 Die Beherbergungsstatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) weist
für das Tourismusjahr 2003 insgesamt 65,0 Millionen Logiernächte
aus. Dies sind 900 000 Logiernächte bzw. 1,4% weniger als 2002. Das
Minus von 2003 scheint mässig verglichen mit dem Rückgang um rund
3,6 Millionen Logiernächte (-3,8%), den die Beherbergungsindustrie
2002 trotz der Landesausstellung erlitten hatte. Lieber auf den
Campingplatz als ins Hotel Wie bereits in den vergangenen Jahren zu
beobachten war, können die Hotels und Kurbetriebe (-2,7%) dem
Logiernächterückgang weniger entgegensetzen als die Parahotellerie.
Letztere konnte 2003 ihr Gesamtergebnis dank dem Plus von 264'000
Logiernächten (+3,9%) bei den Zelt- und Wohnwagenplätzen sogar
stabilisieren. Die Steigerung kompensierte die Abschwächungen in den
übrigen Beherbergungsformen der Parahotellerie. Ausländische
Kundschaft nach wie vor rückläufig Während die Kundschaft aus dem
Inland stabil blieb, war der Zuspruch der Gäste aus den Vereinigten
Staaten (-10,0%), Japan (-16,9%) und den Golfstaaten (-14,4%) drei
Schlüsselmärkte für die Schweiz erneut klar rückläufig.
Problematischer aus quantitativer Sicht ist jedoch das starke
Ausbleiben der Besucherinnen und Besucher aus Deutschland, dem
weitaus wichtigsten Gästeherkunftsland für den Schweizer Tourismus.
2003 machte der Frequenzrückgang der deutschen Gäste um 4,9% alleine
rund 600'000 der insgesamt 1,05 Millionen eingebüssten ausländischen
Logiernächte aus. Diese Abschwächung vermochten die bescheidenen
aber wichtigen Steigerungen der Gäste aus den übrigen
Nachbarländern nicht zu kompensieren (Frankreich +1,2%, Italien
+1,0%, Österreich +2,3%). Die Zeit nach der Expo.02 Das Tief nach
der Expo.02 war 2003 in allen drei betroffenen Regionen zu spüren:
Nachdem die Tourismusregion Freiburg-Neuenburg- Jura 2002 ihr
Logiernächtevolumen um 15,8% hatte steigern können, verlor sie ein
Jahr später wieder 14,0%. Im Mittelland und im Kanton Waadt
überstiegen die Verluste des Jahres 2003 die Gewinne des Vorjahres
sogar deutlich (Mittelland: -8,8%/+2,7%; Waadt: - 5,4%/+1,0%).
Insgesamt vermochten jedoch die guten Ergebnisse vor allem
Graubündens (+3,5%), des Berner Oberlandes (+2,1%) und des Wallis
(+1,6%) die Talfahrt nach dem Expo.02-Hoch zu bremsen. Unterbrechung der Beherbergungsstatistik Im Mai des vergangenen
Jahres sah sich das BFS gezwungen, die Beherbergungsstatistik
(Hotellerie und Parahotellerie) per Ende 2003 aufzuheben. Trotz der
unbestrittenen Bedeutung der Tourismusbranche für die
Gesamtwirtschaft und trotz des anerkannten Nutzens der
Beherbergungsstatistik konnte es nicht auf seinen durch
Budgetrestriktionen bedingten Entscheid zurückkommen. Als
Ersatzlösung baute das Amt eine sehr begrenzte Erhebung auf, die
insbesondere im Hinblick auf die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
global über die monatliche Entwicklung der Anzahl Logiernächte in
der Schweiz als Ganzes informiert. Weiter beteiligte sich das BFS an
einem von der Tourismusbranche und den Kantonen lancierten Projekt
zur Wiedereinführung einer vollständigen Statistik auf der Basis
einer finanziellen Partnerschaft. Zurzeit haben die beteiligten
Partner ihr grundsätzliches Einverständnis signalisiert, und ein
entsprechender Vertrag steht kurz vor der Unterzeichnung. Somit
könnte die Beherbergungsstatistik 2005 wieder eingeführt werden. Der
wegen seiner Komplexität schwer erfassbare Sektor Ferienhäuser und
- wohnungen wird erst in einer zweiten, noch genauer zu planenden
Phase geregelt. Das BFS bedankt sich bei den Betrieben und
Institutionen, die sich auf oft exemplarische Weise an der alten
Beherbergungsstatistik beteiligt haben, und hofft auf dieselbe
Einsatzbereitschaft und dieselbe Professionalität bei der
Wiedereinführung der Statistik im Jahr 2005. BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Informationsdienst Auskunft:
Ola Gröndahl (032 713 61 97) oder Thomas Welte (032 713 67 14)
Nähere tourismusspezifische Informationen finden Sie unter der
Adresse http://www.statistik.admin.ch/stat_ch/ber10/
Allgemeine weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage
des BFS http://www.statistik.admin.ch
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100000114/100473518
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