Medienmitteilung
BFS: Der schweizerische Baupreisindex im Oktober 2003
2003-12-23T09:15:00
(ots) - Der schweizerische Baupreisindex im Oktober 2003
Leichte Preissteigerung im Bausektor Die Baupreise sind im Halbjahr zwischen April und Oktober 2003
leicht angestiegen (+0,3%). Dies besagt der vom Bundesamt für
Statistik (BFS) berechnete Baupreisindex. Die in den vier
vorangegangenen Halbjahren registrierte negative Preisentwicklung
setzte sich somit nicht fort. Die Teuerung ist hauptsächlich auf den
Anstieg der Preise im Tiefbau zurückzuführen, die nach einem
anhaltenden Rückgang seit 2001 erneut deutlich zulegen konnten
(+0,9%). Demgegenüber blieb der Hochbau nahezu unverändert (+0,1%).
Zwischen Oktober 2002 und Oktober 2003 ist das Preisniveau im
gesamten Baugewerbe um 0,8% gesunken (Hochbau: -1,2%; Tiefbau:
+0,4%). Der Baupreisindex von Oktober 2003 weist erstmals Ergebnisse
zum Neubau von Mehrfamilienhäusern aus Holz aus. Konjunkturelles und wirtschaftliches Umfeld Die leichte
Preissteigerung ist im Lichte der nach wie vor schwierigen
Baukonjunktur zu sehen. Die Unternehmen des Bauhauptgewerbes haben
im Verlaufe des zweiten Halbjahres drei Lohnänderungen erfahren
(Einführung des flexiblen Altersrücktritts, Zusatzvereinbarung für
Untertagbauten und Zeitzuschlag von 10% für Nachtarbeit). Dadurch
sind die Kosten der Unternehmen signifikant gestiegen. Damit lässt
sich erklären, weshalb die Preise insbesondere im Tiefbau trotz
der abnehmenden Aktivitäten und Auftragseingänge im gesamten
Baugewerbe nach oben angepasst wurden. Stabilisierung der Preise im
Hochbau und Preissteigerung im Tiefbau Im Hochbau (d.h. Neubau von
Bürogebäuden und Mehrfamilienhäusern sowie Renovation von
Mehrfamilienhäusern) sind die Preise zwischen April und Oktober 2003
beinahe unverändert geblieben (+0,1%). Die Preisentwicklungen der
Hauptgruppen des Baukostenplans (BKP) liegen alle zwischen -1,6% und
+1,7%. Dabei hatten die unterschiedlichen Gewichtungen innerhalb der
einzelnen Bauwerksarten einen grossen Einfluss auf die Ergebnisse.
Deutliche Preisrückgänge sind bei der Finanzierung ab Baubeginn
(durchschnittlich -3,7%) und bei den Honoraren für Architekten und
Bauingenieure (von -0,4% auf -2,1%) festzustellen. Nach der rasanten
Talfahrt der vier vorangegangenen Halbjahre legten die Preise im
Tiefbau (beinhaltend der Ergebnisse des Neubaus von Strassen und von
Unterführungen) zwischen April und Oktober 2003 deutlich zu (+0,9%).
In fast allen Positionen sind Preissteigerungen festzustellen. Die
deutlichsten Zunahmen ergaben sich beim Neubau von Strassen für
folgende Kategorien: Honorare für Bauingenieure (+2,4%), kleine
Kunstbauten (+2,0%) sowie spezielle Fundationen (+1,9%). Beim Neubau
von Unterführungen erhöhten sich die Preise insbesondere bei den
Tragkonstruktionen (+1,9%) und bei den Entwässerungsarbeiten
(+1,7%). Nur bei den speziellen Fundationen (- 0,8%) und bei den
Oberbauten (-0,1%) ist ein Rückgang festzustellen. Preisentwicklung
in den Grossregionen Die Baupreisentwicklung verlief je nach
Grossregion unterschiedlich. Im Hochbau waren die Abweichungen
geringer als im Tiefbau, der zum Teil beträchtliche regionale
Differenzen aufwies. Was den Hochbau betrifft, verzeichneten vier
Grossregionen eine positive Preisentwicklung gegenüber dem
vorangehenden Halbjahr (Maximum von +1,3% in der Ostschweiz). Die
drei übrigen Grossregionen waren leicht im Minus (Maximum von -0,5%
in der Genferseeregion). Im Jahresrückblick stechen der Kanton
Tessin mit einer leichten Steigerung (+0,3%) und die Ostschweiz mit
einem ausgeglichenen Ergebnis (0,0%) hervor. Alle anderen
Grossregionen warteten mit negativen Preisentwicklungen auf (Maxima
von je -2,5% für die Zentralschweiz und für die Nordwestschweiz). In
der längerfristigen Entwicklung (ab 1999) fallen die westlichen
Regionen Espace Mittelland und Genferseeregion sowie zusätzlich das
südliche Tessin mit überdurchschnittlichen Preissteigerungen auf. Im
Tiefbau verlief die Entwicklung in den einzelnen Grossregionen sehr
unterschiedlich. Einzig Zürich (-2,4%) und die Zentralschweiz
(-1,9%) verbuchten Preisreduktionen gegenüber dem vorangehenden
Halbjahr. Die übrigen Grossregionen notierten Steigerungen (Maximum
von +4,7% in der Nordwestschweiz, die im vorangehenden Halbjahr
starke Preisabschläge gemeldet hatte). Im Jahresrückblick sind alle
Grossregionen ausser die Zentralschweiz (-1,0%) und Zürich (-6,6%)
von den Preiserhöhungen betroffen. Trotz der Reprise in der
Nordwestschweiz im vergangenen Halbjahr verzeichnete diese Region im
längerfristigen Vergleich (ab 1999) wiederum die deutlichste
Negativentwicklung. Umgekehrt wartete das Tessin erneut mit den
kräftigsten Preissteigerungen auf. BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Informationsdienst Auskunft:
Yves-Alain Guillod, BFS, Sektion Preise und Verbrauch, Tel.: 032 713
61 45
Eduard Schirach, BFS, Sektion Preise und Verbrauch, Tel. : 032 713
61 71
Neuerscheinung:
Bundesamt für Statistik, Schweizerischer Baupreisindex, Oktober 1998
= 100. Ergebnisse vom Oktober 2003,
BFS aktuell, Neuchâtel, Januar 2004.
Bezug: 032 713 60 60, Fax: 032 713 60 61, E-Mail: order@bfs.admin.ch
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des BFS
http://www.statistik.admin.ch 23.12.03
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100000114/100470526
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