EANS-News: Montega AG
Realtime Technology AG: Zahlen des Übergangsjahrs 2011
unter den Erwartungen
04.04.2012 – 14:05
-------------------------------------------------------------------------------- Corporate News übermittelt durch euro adhoc. Für den Inhalt ist der Emittent/Meldungsgeber verantwortlich. -------------------------------------------------------------------------------- Analysten/Analyse, Aktie, Research, Kaufen Utl.: Comment (ISIN: DE0007012205 / WKN: 701220) Hamburg (euro adhoc) - Realtime Technology hat letzte Woche die vorläufigen Zahlen des Geschäftsjahres 2011 veröffentlicht. Der Umsatz stieg demnach um 10% auf 54,9 Mio. Euro und blieb somit relativ deutlich hinter unserer Erwartung von 60 Mio. Euro zurück. Das EBIT verschlechterte sich um 24% auf 3,4 Mio. Euro (Montega-Prognose 4,8 Mio. Euro). Die daraus resultierende EBIT-Marge von 6,3% fiel im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 Prozentpunkte niedriger aus. Der endgültige Jahresabschluss wird am 11.06.2012 veröffentlicht. Schon im H1/2011 zeichnete sich eine Abschwächung gegenüber dem dynamischen Top Line-Wachstum der letzten Jahre ab. Diese nicht zuletzt basisbedingte Verlangsamung muss jedoch im Kontext der starken Entwicklung von 2006 bis 2010 mit einer CARG von 37% gesehen werden. Wir halten es für einen jungen Wachstumswert mit einer ambitionierten Bewertung allerdings für unerlässlich, dass - gerade weil die Profitabilität noch weit unterhalb branchenüblicher EBIT-Margen von 15% liegt - RTT künftig wieder ein höheres Erlöswachstum zeigen muss. Nach Aussage des Vorstands wurden in 2011 viele Projekte angestoßen, die erst in 2012 Umsätze generieren. Aufgrund der geringeren Basis reduzieren wir dennoch unsere Umsatzprognosen für 2012 und die Folgejahre um 7-10% (siehe Tabelle nächste Seite). Die Bottom Line litt im Geschäftsjahr 2011 unter dem Einfluss folgender Faktoren: - Belastungen durch die US-Tochter Bunkspeed, die den Break-Even und die Planzahlen deutlich verfehlt hat. - Als dauerhafte Belastung dürften auch die hohen F&E Aufwendungen im Zuge der Kooperation mit Siemens und laufenden Softwareentwicklungen gelten. - Daneben zeigt sich, dass der anhaltende Personalaufbau (+18% in 2011) noch nicht vollständig in erfolgreiches Neugeschäft bzw. Umsatz überführt werden konnte. Demzufolge stieg die Personalkostenquote von 56% in 2010 auf 60% letztes Jahr. - Rückläufiger Softwareumsatz (geschätzter Umsatzanteil 2011: 20% nach 24% in 2010), der generell erheblich profitabler (EBIT-Marge > 20%) und skalierbarer ist als die Serviceumsätze (EBIT-Marge < 10%). Neues Absatzpotenzial in 2012 dank Siemens PLM Die hohen F&E-Aufwendungen und der starke Personalaufbau in 2011 standen in direktem Zusammenhang mit der in Kooperation mit Siemens entwickelten Product Lifecycle Management (PLM) Software. Der Release der branchenspezifischen Teamcenter-Software wird noch in H1 2012 erwartet. Neben dem direkt daraus resultierenden Umsatzeffekt eröffnet die Integration von RTT-Lösungen in die PLM-Software des Marktführers Siemens erhebliches Absatzpotenzial, da RTT teilweise auch auf die Kunden von Siemens zurückgreifen kann. Diese Effekte werden sich bereits 2012 in der Umsatzentwicklung bemerkbar machen, aber u.E. erst in 2013 ihre volle Wirkung zeigen. Wir gehen für beide Jahre von einem stärkeren Top Line-Wachstum aus als im Übergangsjahr 2011 und v.a. von einer steigenden Profitabilität. Die folgende Tabelle fasst die Veränderungen unserer Schätzungen zusammen: <Tabelle> Trotz der deutlichen Absenkung unserer Schätzungen sind die Wachstumstreiber des Geschäftsmodells von RTT u.E. weiterhin intakt. RTT profitiert von der Vielzahl der Fahrzeugderivate im Automobilgeschäft Das Unternehmen generiert aktuell noch über 80% seines Umsatzes im Automobilsegment und profitiert hierbei insbesondere von der stetig steigenden Anzahl neuer Fahrzeugmodelle. Wie die folgende Abbildung anhand der deutschen Premiumhersteller Audi, BMW und Mercedes (allesamt Kunden von RTT) zeigt, haben die OEMs ihr Produktangebot in den letzten Jahren erheblich stärker aufgefächert. Wir sehen aus heutiger Sicht keinen Grund, warum sich dieser Trend abschwächen sollte. <Grafik> Während es früher bspw. bei BMW v.a. die Baureihen "Dreier", "Fünfer" und "Siebener" (als Kombi und Limousine) gab und bei Mercedes die C-, E- und S-Klasse, gibt es mittlerweile 30-40 unterschiedliche Modellvarianten bzw. Derivate pro Hersteller. Dabei wurden komplette neue Fahrzeugklassen wie Sport Utility Vehicles (SUVs) bzw. Sport Activity Vehicles (SAVs) kreiert, länderspezifische Versionen auf den Markt gebracht (z.B. Langversionen speziell für China) und neue Antriebsverfahren (Hybrid, Elektromotor etc.) entwickelt. Zudem verschwimmen durch sog. Crossover-Modelle wie dem BMW X6 bestehende Fahrzeugsegmente (Kombi und SUV), was mittlerweile viele Hersteller erfolgreich umsetzen. Die ständig neuen Modellwechsel in immer kürzeren Zeitabständen erfordern neben einer kürzeren Time-to-Market auch einen gewissen Kostendruck bei den OEMs. Die Einbindung der Visualisierungssoftware von RTT hilft den Kunden v.a. in logistischer Hinsicht (schnelle Prototypenerstellung, Vertriebsunterstützung am PoS, Modelle müssen nicht physisch "von A nach B" bewegt, sondern können bequem in Echtzeit am PC eingesehen und adjustiert werden) und spart dadurch Zeit und Prozesskosten der OEMs. Fazit: Trotz der sowohl beim Umsatzwachstum (+10% gg. VJ) als auch der EBITDA-Ebene (-5% gg. VJ, Marge: 12,2%) mäßigen Entwicklung in 2011, sehen wir das Unternehmen auf einem guten Weg, künftig wieder ein dynamischeres Wachstum der Top und Bottom Line zu erzielen. Das wichtigste Ziel in dieser Hinsicht ist die Erhöhung der wiederkehrenden Erlöse mit einer höheren Visibilität zulasten reiner Projektumsätze. Während letztere schwer kalkulierbar sind und auch im Working Capital teilweise heftige Schwankungen hervorrufen (wie in 2011 gesehen), strebt das Unternehmen künftig besser planbare und vertraglich abgesicherte Erlösströme an. Typischerweise fallen diese im gut skalierbaren Softwarebereich an, da der Verkauf von zusätzlichen Lizenzen keine nennenswerten Mehrkosten verursacht. RTT hat durch die hohen F&E- und Personalaufwendungen der letzten Jahre die Strukturen für den nächsten Wachstumsschub geschaffen. Weiterhin ist die erforderliche Software bereits entwickelt, es bestehen Vertriebsstandorte in den wichtigsten Automobilmärkten der Welt und die Kooperation mit Siemens entwickelt sich mittlerweile positiv. Die laufenden Großprojekte (z.B. mit Siemens und BMW) bestätigen das Geschäftsmodell von RTT und befördern den Technologieabsatz des Unternehmens. Dieser dürfte auch durch Veränderungen in der Vertriebsorganisation (v.a. in Asien) künftig wieder stärker zulegen. Insofern rechnen wir damit, dass das Unternehmen spätestens in 2013 die Früchte hierfür ernten wird, was sich auch in einer höheren Bewertung niederschlagen sollte. Die Bewertungsmultiples der Peer Group für 2013, die vornehmlich aus Softwareanbietern und PLM-Suppliern besteht, (KGV 10,3, EV/EBITDA: 4,8) liegen mit über 60% deutlich unterhalb der Peer Group Multiples, wie die folgende Tabelle zeigt. <Tabelle> Aufgrund des Übergangsjahres 2011 dürfte sich die volle Entfaltung des Wachstums- und Margenpotenzials bei RTT gegenüber unserem vorherigen Modell um etwa ein Jahr verzögern. Wir rechnen nun erst 2014 mit einem Umsatzvolumen von gut 80 Mio. Euro und einer EBIT-Marge von knapp über 15%, zuvor hatten wir dieses Szenario bereits für 2013 unterstellt. Insgesamt bestätigen wir unsere Kaufempfehlung für die RTT-Aktie, reduzieren jedoch das Kursziel von 31 Euro auf 27,50 Euro. +++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS / HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++ Über Montega: Die Montega AG zählt zu den größten unabhängigen Research-Häusern in Deutschland. Zum Coverage-Universum des Hamburger Unternehmens gehören eine Vielzahl von Small- und MidCaps aus unterschiedlichsten Sektoren. Montega unterhält umfangreiche Kontakte zu institutionellen Investoren, Vermögensverwaltern und Family Offices mit dem Fokus "Deutsche Nebenwerte" und zeichnet sich durch eine aktive Pressearbeit aus. Die Veröffentlichungen der Analysten werden regelmäßig von der Fach- und Wirtschaftspresse zitiert. Neben der Erstellung von Research-Publikation gehört die Organisation von Roadshows und Field Trips zum Leistungsspektrum der Montega AG. Rückfragehinweis: Montega AG - Equity Research Tel.: +49 (0)40 41111 37-80 web: www.montega.de E-Mail: research@montega.de Unternehmen: Montega AG Kleine Johannisstraße 10 D-20457 Hamburg Telefon: +49 (0)40 41111 3780 FAX: +49 (0)40 41111 3788 Email: info@montega.de WWW: http://www.montega.de Branche: Finanzdienstleistungen ISIN: - Indizes: Börsen: Sprache: Deutsch Rückfragehinweis: Montega AG - Equity Research Tel.: +49 (0)40 41111 37-80 web: www.montega.de E-Mail: research@montega.de Ende der Mitteilung euro adhoc -------------------------------------------------------------------------------- Unternehmen: Montega AG Kleine Johannisstraße 10 D-20457 Hamburg Telefon: +49 (0)40 41111 3780 FAX: +49 (0)40 41111 3788 Email: info@montega.de WWW: http://www.montega.de Branche: Finanzdienstleistungen ISIN: - Indizes: Börsen: Sprache: Deutsch