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Clinic Barcelona Hospital Universitari

Fünfjahresstudie: Nierentransplantationspatienten, die Rapamune ohne Cyclosporine erhalten, weniger von Nicht-Haut-Krebsleiden betroffen

19.10.2005 – 08:07

Genf, Schweiz (ots/PRNewswire)

Moderne immunosuppressive
Lösungen haben eine wesentliche Verbesserung für
Nierentransplantationen erbracht und zu einer deutlichen Verringerung
der Häufigkeit bzw. der Ernsthaftigkeit akuter Abstossungen geführt.
Heute kommt es lediglich bei rund 10 % aller Nierentransplantationen
zu Abstossungsreaktionen. Allerdings scheinen die Langzeitergebnisse
nicht von diesen kurzzeitigen Verbesserungen zu profitieren -
vermutlich teilweise wegen des frühzeitigen Todes von
Transplantatempfängern durch nicht direkt mit dem Verlust ihres
Transplantats zusammenhängenden Gründen. Rund 35 % der
Nierentransplantationspatienten sterben aufgrund kardiovascularer
Ereignisse oder an Krebs. Es ist klar, dass die herkömmliche
immunosuppressive Behandlung eine wichtige Rolle bei diesem Ergebnis
spielt, da sie die kardiovaskularen Risikofaktoren erhöht und die
Entstehung von Malignen fördert.
In den vergangenen Jahren ist eine neue Klasse von
Immunosuppressiva aufgetaucht, die mTOR-Inhibitoren. Diese Agenzien
haben Antitumoraktivitäten bei verschiedenen experimentellen
Untersuchungen gezeigt. Einige Studien haben den potenziellen
Antikrebseffekt von mTOR-Inhibitoren (z. B. Rapamune) bei Patienten
mit Kaposi-Sarkom nach deren Einführung als Immunosuppressivtherapie
gezeigt.
Neue Daten
Daten der RMR-Studie (Rapamune Maintenance Regimen) werden
anlässlich der European Study of Organ Transplantation Congress'
vorgestellt. Diese wichtige Studie berücksichtigte mehr als 500
Nierentransplantatsempfänger in Europa, Australien und Kanada, die
bei 3 Monatstransplantaten randomisiert wurden. Sie erhielten
entweder eine fortgesetzte Kombination von Cyclosporine und Sirolimus
oder Cyclosporine wurde abgesetzt und es wurde Sirolimus als laufende
Immunosuppression (ohne Cyclosporine) eingesetzt wurde. Nach 5 Jahren
der Nachsorge ab dem Zeitpunkt der Transplantation war die Häufigkeit
von (Haut und Solid Organ) Krebs deutlich geringer, als in der mit
Sirolimus behandelten Patientengruppe und die kein Cyclosporine nach
der Absetzung nach der Transplantation erhielten.
Dieses Studienergebnis ist von enormer Bedeutung, nicht zuletzt,
weil Krebs die zweithäufigste Ursache für den verfrühten Tod von
Nierentransplantationspatienten ist und 10 Mal häufiger als im
Bevölkerungsdurchschnitt ist. Darüber hinaus bestätigen diese Daten
weiter, was bereits in der UNOS-Datenbank (United Network for Organ
Sharing) beobachtet wurde. Hierin zeigt sich, dass die Häufigkeit von
Haut- oder Nicht-Haut-Malignen nach Transplantationen bei Patienten,
die Erhaltungsimmunosuppression mit mTOR-Inhibitoren, verglichen mit
Patienten, die mit den Calcineurin Inhibitoren - Cyclosporine oder
Tacrolimus - erhielten, erheblich reduziert ist.
Dieser Sachverhalt zeigt, dass die mTOR-Inhibitoren wie Sirolimus
potenziell eine Schlüsselkomponente der Immunosuppressionstherapie
hinsichtlich der Reduzierung des Risikos von Malignen bei
Nierentransplantationspatienten sind.
Ergebnis bei Nicht-Hautkrebsleiden
Krebsart           SRL+CsA        SRL
    Lunge              4              1
    Kehlkopf           1              0
    Oropharynx         1              0
    Nieren             3              0
    Gastro-intestinal  2              1
    Lymphom            3              1
    Leukämie           1              0
    Astrozytom         1              0
    Prostata           1              0
    Brust              1              1(x)
    Zervix             0              1(x)
    Thyreoidea         0              1
    Gliom              0              1
    Lippensarkom       0              1
    Kaposi-Sarkom      0              1
    GESAMT            18              8
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