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comparis.ch AG

comparis.ch: Hohe Krankenkassenprämien - tiefe Kundenzufriedenheit - Zu hohe Reserven treiben Prämien in die Höhe

15.07.2008 – 10:51

Zürich (ots)

Je nach Kanton sind die Versicherten
unterschiedlich mit ihrer Krankenkasse zufrieden. Dies zeigt eine 
Analyse des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch. Weiter lässt sich
feststellen, dass eine Korrelation zwischen Zufriedenheit und 
Prämienhöhe besteht. Für die kantonale Prämienhöhe sind jedoch nicht 
nur die bezahlten Leistungen ausschlaggebend. In Kantonen wie Waadt, 
Genf, Zürich oder Basel-Stadt sind auch viel zu hohe Reservequoten 
ein Grund für hohe Prämien. So besteht letztlich auch ein 
Zusammenhang zwischen der Prämiengestaltung der Krankenkassen und der
Zufriedenheit der Kunden.
Die Versicherten im Kanton Uri sind am zufriedensten mit ihrer 
Grundversicherung, diejenigen des Kantons Neuenburg am 
unzufriedensten. Dies zeigt eine Auswertung nach Kantonen der 
jährlich durchgeführten Kundenzufriedenheitsumfrage(1) des 
Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch. Bei dieser Umfrage konnten 
die Teilnehmer die Freundlichkeit und die Kompetenz der 
Krankenkassen-Mitarbeiter, die Verständlichkeit der 
Kundeninformationen sowie die Qualität der Abrechnungen bewerten.
Die zufriedensten Kunden kommen aus eher kleinen Kantonen: Den 
zweiten Platz nach Uri (Note 5,2) belegt Schwyz (Note 5,1). Mit der 
Note 5,0 folgen die restlichen Kantone aus der Innerschweiz sowie das
Wallis. Am anderen Ende der Rangliste finden sich Neuenburg (Note 
4,5), Genf (Note 4,6) sowie die beiden Basler Halbkantone und der 
Kanton Waadt (jeweils Note 4,7).
Korrelation zwischen Prämienhöhe und Kundenzufriedenheit
Die kantonalen Unterschiede bei der Kundenzufriedenheit überraschen. 
Schliesslich sollte der Service einer Krankenkasse oder die 
Kundeninformationen in der ganzen Schweiz gleich sein und folglich 
gleich bewertet werden. Eine weitere Analyse von comparis.ch konnte 
eine mögliche Ursache der Kundenzufriedenheit identifizieren: Die 
Zufriedenheit geht mit der von comparis.ch berechneten kantonalen 
Durchschnittsprämie für das Jahr 2008 einher. Zwischen Prämie und 
Kundenzufriedenheit besteht eine Korrelation von 0,8, was angesichts 
der Skala von 0 bis 1 einem hohen Wert entspricht. In Kantonen mit 
einer im Schnitt tiefen Prämie sind die Versicherten mit ihren 
Krankenkassen zufriedener als in Kantonen mit einer hohen 
Durchschnittsprämie (siehe Grafik).
Gesundheitskosten sind nicht alleine ausschlaggebend für 
Prämienhöhe
Der Zusammenhang zwischen Prämienhöhe und Kundenzufriedenheit wäre 
unproblematisch, wenn die Prämienhöhe nur von den Gesundheitskosten 
abhängen würde. Versicherte in Kantonen mit hohen Gesundheitskosten 
müssten hohe Prämien bezahlen, und so wäre die grössere 
Unzufriedenheit der Versicherten zu grossen Teilen selbstverschuldet.
Eine vertiefte Betrachtung der kantonalen Prämien und der durch 
die Krankenkassen vergüteten Leistungen lässt jedoch den Schluss zu, 
dass die Ursache für hohe Prämien nicht ausschliesslich bei den 
Gesundheitskosten liegt. Wären die Gesundheitskosten alleine 
ausschlaggebend, müsste die Differenz zwischen den durch die 
Krankenkassen durchschnittlich bezahlten Leistungen pro Person und 
der Durchschnittsprämie in allen Kantonen ähnlich hoch sein. Im 
Kanton Genf mussten die Prämienzahler jedoch zwischen 1997 und 2006 
insgesamt eine zehnmal so grosse Differenz bezahlen wie im Kanton 
Glarus.(2) Die in Genf Versicherten bezahlen also im Vergleich zu den
verursachten Kosten massiv zu hohe Prämien. Dies zeigt sich auch bei 
den Reserven der Krankenkassen: Der Kanton Genf weist gemäss 
Berechnungen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) eine Reservequote 
von gegen 38 Prozent auf. Der Kanton Glarus hingegen hat eine 
Reservequote um die 5 Prozent.(3) Gemäss BAG haben neben Genf auch 
der Kanton Waadt und Zürich eine Reservequote von über 30 Prozent. 
Die Reservequote von Basel-Stadt beträgt über 25 Prozent. Gesetzlich 
vorgeschrieben ist je nach Grösse der Krankenkasse eine Reservequote 
zwischen 10 und 20 Prozent. Somit sind die hohen Prämien in diesen 
Kantonen kaum verursachergerecht und nicht nur auf die 
Gesundheitskosten zurückzuführen, sondern auch auf die 
Prämiengestaltung der Krankenkassen.
«Es wäre nicht nötig, dass die Kunden in gewissen Kantonen ihre 
Krankenkasse so durchschnittlich bewerten. Die Versicherer hätten es 
in der Hand, mit tieferen Prämien die Zufriedenheit zu beeinflussen»,
so Richard Eisler, Geschäftsführer von comparis.ch. Stimmt man der 
Annahme zu, dass ein Zusammenhang zwischen der Kundenzufriedenheit 
und der durchschnittlichen Prämienhöhe besteht, könnte eine um 70 
Franken tiefere Durchschnittsprämie zu einer um 0,2 Punkte besseren 
Note führen.
(1) Die allgemeinen Resultate der Kundenzufriedenheitsumfrage sind
abrufbar unter: http://www.comparis.ch/comparis/press/communique.aspx
ID=PR_Comm_Communique_080610
(2) Berechnungsgrundlage ist die Statistik der obligatorischen 
Krankenversicherung 2006 des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).
(3) Quelle: Bericht des BAG zur finanziellen Situation der 
Krankenversicherer vom 18.04.2008.

Kontakt:

Kristin Hartmann
Medienstelle
Telefon: 044 360 52 62
E-Mail: media@comparis.ch
www.comparis.ch

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