Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Kommentar zu Geschichte
DDR
Literatur

Osnabrück (ots)

DDR-Regime herausgefordert

Als moralische Instanz hat er für das breite Publikum seit der Enthüllung seiner SS-Mitgliedschaft ausgedient, als Querulant und Nörgler hatten ihn seine Gegner schon länger im Visier: Günter Grass ist und bleibt eine Reizfigur. Jetzt stellt sich heraus, dass der Autor der "Blechtrommel" persönlichen Mut bewiesen hat, als es darauf ankam, Flagge zu zeigen. Die um Haaresbreite vermiedene Verhaftung durch die Staatssicherheit der DDR macht schlagartig klar: Grass ist für die Kundgabe seiner Meinung erhebliche Risiken eingegangen.

Das Bild des selbstgefälligen Oberlehrers der Nation muss deshalb differenziert werden. Dies betrifft auch Grass' Haltung zur deutschen Teilung. Ausgerechnet gegen den Mauerbau hat der Autor damals protestiert und das DDR-Regime herausgefordert. Hatten wir Grass nicht seit seinem Wende-Roman "Ein weites Feld" als Skeptiker der Einheit rubriziert? Auch in diesem Punkt ist das Grass-Bild neu zu zeichnen. Eindeutig ist nur das Urteil über Strittmatter: ein Autor als willfähriger Stasi-Zuträger, wie abscheulich.

Kontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 05.10.2011 – 22:00

    Kommentar zu Syrien / Konflikte

    Osnabrück (ots) - Auf Kosten der Syrer Dass China und Russland eine gemeinsame Haltung des UN-Sicherheitsrates zu Syrien torpediert haben, ist vor allem tragisch, weil es voll auf Kosten der syrischen Opposition geht, weitere Tote inbegriffen. Es zeigt aber auch: Nicht alle Mitglieder dieses machtvollen Gremiums wissen mit ihrer Macht umzugehen. Das ist, losgelöst von den fatalen Folgen für die syrische Demokratiebewegung, ein grundsätzliches weltpolitisches Problem. Es ...

  • 05.10.2011 – 22:00

    Kommentar zu CSU / Parteitag / Ramsauer

    Osnabrück (ots) - Auf der Maut-Spur Früher hatten die Bayern König Ludwig II., den prunksüchtigen Träumer, später Franz Josef Strauß, den streitsüchtigen Haudrauf. Heute haben sie Parteirebellen, die die weiß-blaue Welt aufmischen. Derzeit macht Anti-Europäer und Strauß-Freund Peter Gauweiler die Wahl des CSU-Stellvertreters zu einem solchen Spektakel, dass es auch besonnene Politiker wie den amtierenden ...

  • 05.10.2011 – 22:00

    Kommentar zu Finanzkrise / Banken

    Osnabrück (ots) - Brandgefährlich Auch das noch: Als wäre die Schuldenkrise der EU-Staaten nicht Herausforderung genug, häufen sich jetzt auch noch Probleme bei den Banken. Es ist bitter, aber wahr: Eine Krise nährt die andere. Zu Recht wird befürchtet, dass eine Pleite oder Dauerkrise Griechenlands große Löcher in die Bilanzen europäischer Geldhäuser reißt. Dementsprechend hat die Deutsche Bank bereits hohe Wertberichtigungen vorgenommen. Doch sind die Griechen ...