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Wort und Bild - Senioren Ratgeber

Wenn die Lust am Essen vergeht
Tipps, wie Angehörige appetitlosen Alzheimer-Patienten helfen können

Baierbrunn (ots)

Demenzkranke spüren oft nicht einmal mehr
Hunger und Durst. Angebotene Speisen lassen sie unangerührt. "Essen 
und Trinken bedeutet für Gesunde Lust und Genuss, für Demenzkranke 
aber eine Last", erklärt Heike Ohm, Pflegetherapeutin am Alzheimer 
Therapiezentrum im bayrischen Bad Aibling, im Apothekenmagazin 
"Senioren Ratgeber". Oft fragen Alzheimer-Patienten nicht mehr von 
sich aus nach Essen. Häufig treten auch schon zu Beginn der 
Erkrankung Riech- und Geschmacksstörungen auf und der Appetit lässt 
nach.
Eine Möglichkeit, das Interesse am Essen zu wecken, ist, den 
Kranken am Kochen teilhaben zu lassen. Geräusche und Gerüche können 
den Appetit wecken. Bei der Tischdekoration ist weniger mehr. Eine 
Serviette mit Obstmuster etwa kann Demente dazu verleiten, sie zu 
essen. Ein farbiger Teller auf weißer Tischdecke dagegen oder ein 
Schuss Saft im durchsichtigen Wasserglas erleichtern die 
Orientierung. Die einzelnen Gänge sollten nacheinander auf den Tisch 
kommen. "Kochen Sie öfter Lieblingsrezepte, alles Vertraute gibt den 
Kranken Sicherheit", rät die Buchautorin und Diätassistentin für 
geriatrische Ernährungstherapie Claudia Menebröcker in dem 
Seniorenmagazin.
Demenzpatienten vergessen nicht selten zunehmend Tischmanieren. 
"Lassen Sie zu, dass der Kranke mit den Fingern isst", ermuntert 
Heike Ohm. Der Demente erlebe dies als Selbständigkeit. Der "Senioren
Ratgeber" empfiehlt in diesem Fall auf "Fingerfood" umzustellen. Dies
sei besonders bei ruhelosen Patienten gut. "Richten Sie unterwegs 
Tankstellen ein", rät Ohm, "Gemüse oder Obststücke, Frikadellen, 
belegte Brote, die man im Vorbeigehen essen kann." Manche steigern 
durch starken Bewegungsdrang ihren Kalorienverbrauch auf das 
Dreifache, was sich dann durch Gewichtsverlust bemerkbar machen kann.
In solchen Fällen kann vom Hausarzt verschriebene energiereiche 
Trinknahrung helfen.
Im späteren Stadium einer Demenz werden Schluckstörungen immer 
häufiger. Bei Verdacht sollte ein Neurologe dies untersuchen. Er kann
eine eindeutige Diagnose stellen. Dann muss der Speiseplan angepasst 
werden. Flüssiges und Stückiges gleichzeitig zu schlucken fällt 
besonders schwer. Zunächst kann Reis etwa durch Kartoffeln, Rind 
durch Geflügel ersetzt, Fleisch aber auch püriert werden. Später muss
möglicherweise auch Gemüse püriert werden. Mithilfe eines 
Geliermittels lässt sich jeder Brei wieder in Form bringen - das 
macht mehr Appetit als mehrere Pürees auf dem Teller.
Dieser Text ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.
Das Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber" 3/2009 liegt in den 
meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung
an Kunden abgegeben.
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Ruth Pirhalla
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