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World Health Organization (WHO)

Führt ein besserer Gesundheitszustand zu grösserem Wohlstand?

Kopenhagen und Tallinn (ots/PRNewswire)

- Europäische Gesundheitsminister kommen zusammen, um ihr
Augenmerk auf den Zusammenhang zwischen Gesundheit und
wirtschaftlichem Erfolg zu richten. Neue Charta zum Thema
Gesundheitssysteme wird voraussichtlich unterzeichnet
Dass grösserer Wohlstand dazu führt, dass Menschen bessere
Entscheidungen in Bezug auf ihre Gesundheit treffen, ist seit Langem
akzeptiert, aber trifft das Gegenteil zu? Führt ein besserer
Gesundheitszustand zu grösserem Wohlstand, sowohl auf persönlicher
als auch auf nationaler Ebene?
In dieser Woche (25. - 27. Juni) kommen Gesundheitsminister,
internationale Experten und über 500 Delegierte der 53 Länder (1) der
Europäischen Region der Weltgesundheitsorganisation (WHO - World
Health Organisation) in Tallinn anlässlich der Europäischen
Ministerkonferenz der WHO zum Thema Gesundheitssysteme:
"Gesundheitssysteme, Gesundheit und Wohlstand" zusammen, um ein neues
Paradigma für Gesundheitssysteme zu diskutieren. Sie werden die
vorhandenen Hinweise auf die Beziehung zwischen Gesundheit und
Wohlstand untersuchen.
Studien in der Europäischen Region der WHO zeigen, dass ein
Anstieg der Lebenserwartung eindeutig mit einer Verbesserung der
Wirtschaftsleistung einhergeht. Zwischen 1970 und 2003 waren
Steigerungen der Lebenserwartung im westlichen Teil der Region 29 bis
38 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) "wert" und übertrafen die
gesundheitsbezogenen Ausgaben eines jeden Landes bei weitem. Im
östlichen Teil der Region ist die Beziehung sogar noch deutlicher:
Zwischen 1990 und 2003 erlitten Länder, die eine Reduzierung der
Lebenserwartung erfuhren, Wohlstandsverluste von 16 bis 31 %, während
jene, die einen Anstieg der Lebenserwartung verzeichneten, einen
Zuwachs von 12 bis 31 % des BIP realisierten.
Eine deutsche Studie, die die Jahre von 1995 bis 2005 untersucht,
kam zu dem Ergebnis, dass ein Zuwachs von 10 % bei der
Gesundheitszufriedenheit den Stundenlohn von Frauen um 0,14 bis 0,47
% und den Stundenlohn von Männern um 0,09 bis 0,88 % erhöhte. Eine
Untersuchung aus dem Jahre 2006 von 26 Wohlstandsländern über die
Jahre 1960 bis 2000 kam zu dem Ergebnis, dass eine zehnprozentige
Verringerung der Sterblichkeitsrate aufgrund von kardiovaskulären
Erkrankungen mit einer jährlichen Wachstumssteigerung des
Pro-Kopf-Einkommens um einen Prozentpunkt in Verbindung stand. Eine
neuere Studie der Russischen Föderation kam zu dem Ergebnis, dass ein
guter Gesundheitszustand (im Vergleich zu einem weniger guten) die
Gehälter von Frauen um 22 % erhöht, die von Männern um 18 %.
Drei Berichte darüber, wie ein schlechter Gesundheitszustand eine
wirtschaftliche Belastung darstellen kann und wie gut geführte
Gesundheitssysteme zu vermögenden Gesellschaften beitragen können,
werden im Rahmen der Konferenz in Tallinn diskutiert:
- Die wirtschaftlichen Kosten schlechter Gesundheit in der Europäischen
       Region;
    - Erfolgsmessung für die Verbesserung von Gesundheitssystemen:
      Erfahrungen, Herausforderungen und Perspektiven; und
    - Gesundheitssysteme, Gesundheit und Wohlstand: Bewertung der Argumente
       für Investitionen in Gesundheitssysteme.
    Diese Berichte sind auf der Website der Konferenz abrufbar
    (http://www.euro.who.int/healthsystems2008).
"Gesundheit ist ein effektiver Prädiktor des Wirtschaftswachstums
aufgrund grösserer Einsparungen, Investitionen in Humankapital,
Teilnahme am Arbeitsmarkt, Produktivitätswachstum und so weiter, was
ein überzeugendes Argument dafür ist, in Gesundheitssysteme zu
investieren", erklärte Dr. Marc Danzon, Regionaldirektor der WHO für
Europa.
"Wenn jedoch die Gesundheitsminister den Streit um Investitionen
gewinnen sollen, müssen sie zeigen, dass das Gesundheitssystem die
Ressourcen, die ihm zur Verfügung gestellt werden, wirklich effektiv
und effizient nutzt. Regierungen stehen schwierigen Entscheidungen in
Bezug auf Ressourcenverteilung gegenüber. Dennoch scheinen sie oft
willens zu sein, in einige Elemente ihrer nationalen physischen und
menschlichen Infrastruktur zu investieren, zum Beispiel in
Transportsysteme und Bildung, weniger jedoch in ihre wichtigste
Ressource, die Gesundheit der Menschen", fügte er hinzu.
Neue europäische WHO-Charta zum Thema Gesundheitssysteme wird
voraussichtlich am Freitag, den 27. Juni unterzeichnet
Die weit reichende Erkenntnis, dass Gesundheitssysteme in
direktem Zusammenhang mit der Wirtschaftsleistung stehen - sowohl auf
individueller als auch auf nationaler Ebene - macht den
Gesundheitszustand zu einem der Schlüsselindikatoren für das
Wirtschaftspotenzial eines Landes. Um von dieser Erkenntnis zu
profitieren, wird erwartet, dass alle 53 europäischen Mitgliedstaaten
der WHO, die sich in Tallinn versammelt haben, eine neue Charta zum
Thema Gesundheitssysteme unterzeichnen werden. Die Charta zielt
darauf ab, die Position zu stärken, dass Ausgaben für
Gesundheitssysteme eine gute Investition sind, wenn diese
kosteneffektiv und angemessen sind, und der Gesundheit, dem Wohlstand
und dem Wohlbefinden der Bevölkerung nützen.
Webcast
Die Konferenz in Tallinn wird aufgezeichnet und als Webcast
verfügbar sein. Eine Reihe von Programmen wird im Multimedia-Teil der
offiziellen Website der Konferenz veröffentlicht, um die Hauptthemen
der Plenarsitzungen und parallel stattfindender Sitzungen
hervorzuheben. Die WHO wird täglich neue Bekanntmachungen herausgeben
und eine Reihe von Videointerviews führen. Die Konferenz-Website
(http://www.euro.who.int/healthsystems2008) wird mit der
Multimedia-Website verlinkt, die auch direkt aufgerufen werden kann
(http://www.whoconference2008.org).
Weitere Informationen für Journalisten einschliesslich des
Presseprogramms sind auf der Konferenz-Website verfügbar
(http://www.euro.who.int/healthsystems2008).
(1) Die Mitgliedstaaten der Europäischen Region der WHO sind:
Albanien, Andorra, Armenien, Österreich, Aserbaidschan,
Weissrussland, Belgien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien,
Zypern, die Tschechische Republik, Dänemark, Estland, Finnland,
Frankreich, Georgien, Deutschland, Griechenland, Ungarn, Island,
Irland, Israel, Italien, Kasachstan, Kirgisistan, Lettland, Litauen,
Luxemburg, Malta, Moldawien, Monaco, Montenegro, die Niederlande,
Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, die Russische Föderation, San
Marino, Serbien, die Slowakei, Slowenien, Spanien, Schweden, die
Schweiz, Tadschikistan, die ehemalige Jugoslawische Republik
Mazedonien, Turkmenistan, die Türkei, die Ukraine, das Vereinigte
Königreich und Usbekistan.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
    Frau Liuba Negru
    Presse- und Medienbeziehungen
    WHO-Regionalbüro für Europa
    Scherfigsvej 8, DK-2100 Kopenhagen 0, Dänemark
    Mobil: +37-258-509-081; +45-20-45-92-74.
    E-Mail:  LNE@euro.who.int

Pressekontakt:

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte: Frau Liuba Negru,
Presse- und Medienbeziehungen, WHO-Regionalbüro für Europa,
Scherfigsvej 8, DK-2100 Kopenhagen 0, Dänemark, Mobil:
+37-258-509-081; +45-20-45-92-74, E-Mail: LNE@euro.who.int