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Stichting Praemium Erasmianum

Erasmus-Preis 2017 geht an Michèle Lamont

Amsterdam (ots/PRNewswire)

Die Stiftung Praemium Erasmianum vergibt den Erasmus-Preis 2017 an die kanadische Kultursoziologin Michèle Lamont (1957). Sie ist Professorin für Soziologie an der Harvard University, Professorin für Afrikanische und Amerikanische Studien und Robert I. Goldman Professorin für Europäische Studien. Sie bekommt den Preis für ihre engagierte sozialwissenschaftliche Forschung über den Zusammenhang zwischen Wissen, Macht und Vielfalt.

(Photo: http://mma.prnewswire.com/media/469319/Michele_Lamont_Image.jpg)

Lamont untersucht in ihrer akademischen Arbeit, wie sich das kulturelle Umfeld auf Ungleichheit und soziale Ausgrenzung auswirkt und wie stigmatisierte Gruppen Wege finden, ihre Würde und ihr Selbstwertgefühl zu bewahren. Als Forscherin interessiert sie vor allem, wie Klasse und ethnische Zugehörigkeit die Realitätswahrnehmung der Menschen bestimmen und wie sich das Wohl von Minderheiten auf das Wohl der breiteren Gesellschaft auswirkt. Durch diese wegweisende komparative internationale Forschung zeigt sie auf, dass benachteiligte Gruppen neue Formen des Selbstwerts und des Respekts erschließen können.

Auf der Suche nach Erfolgsrezepten untersucht sie die kulturellen Faktoren und institutionellen Strukturen, die belastbarere Gesellschaften hervorbringen können. Sie zeigt außerdem auf, wie Vielfalt oft zu intensiveren und produktiveren Beziehungen führt -- sowohl in der Gesellschaft als auch in der akademischen Welt. Lamont richtet den Blick aber auch nach innen und analysiert die Vorstellungen von Wert und Qualität, die die Urteilsbildung in den Sozialwissenschaften untermauern. Ihre Forschungsarbeit zu den zugrunde liegenden Mustern innerhalb dieses Diskurses ist angesichts der zunehmenden Unterminierung der Autorität von Gelehrten und ihres Wahrheitsanspruchs von besonderer Relevanz.

Mit ihrer interdisziplinären Herangehensweise, ihrer kritischen Haltung und ihrer internationalen Perspektive hat sich Lamont als Fürsprecherin von Vielfalt in Forschung und Gesellschaft etabliert. Damit verkörpert sie die erasmischen Werte, die die Stiftung pflegt und wahrt.

Lebenslauf von Michèle Lamont

Michèle Lamont wurde in Toronto geboren und ist in Québec aufgewachsen. Nach dem Studium in Ottawa und Paris begann sie ihre akademische Laufbahn an den Universitäten in Stanford und Princeton in den Vereinigten Staaten, bevor sie 2003 zur Harvard University wechselte. Lamont hat dutzende Bücher und Artikel verfasst zu Themen wie Kultur, soziale Ungleichheit und Ausgrenzung, Rassismus und ethnische Zugehörigkeit, Institutionen und Wissenschaft. In ihrem neuesten Buch 'Getting Respect' (2016) beschreibt sie, wie verschiedene stigmatisierte Gruppen mit der Diskriminierung im Alltag umgehen. In ihrem letzten Buch 'How Professors Think' (2009) untersucht sie, wie die akademische Welt entscheidet, was nützliches Wissen darstellt.

Lamont ist eine Soziologin mit internationalem Einfluss und hat bei der Verknüpfung europäischer und amerikanischer Forschungsgebiete innerhalb der Sozialwissenschaften eine führende Rolle gespielt. 2002 war sie Mitgründerin des CIFAR-Programms 'Successful Societies'. 2016 wurde ihr von der Universität Amsterdam die Ehrendoktorwürde verliehen.

Der Erasmus-Preis ist eine jährliche Auszeichnung für Menschen oder Institutionen, die einen außergewöhnlichen Beitrag zu Geisteswissenschaften, Sozialwissenschaften oder Kultur geleistet haben. Schirmherr der Stiftung ist Seine Majestät der König. Der Preis ist mit 150.000 EUR dotiert. Die Preisverleihung findet im November 2017 statt. Im Rahmen der Verleihung des Erasmus-Preises ist ein buntes Rahmenprogramm rund um Michèle Lamont und das Thema 'Wissen, Macht und Vielfalt' geplant.

Kontakt:

//www.erasmusprijs.org

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