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SRG SSR idée suisse: Lohnstopp sowie Investitionsstopp und Verkäufe im Immobilienbereich

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Bern (ots)

- Hinweis: Der Massnahmenkatalog der SRG SSR idée suisse kann  
     kostenlos im pdf-Format
     unter http://presseportal.ch/de/pm/100014224 heruntergeladen 
     werden -
Angesichts der defizitären Finanzaussichten beschliesst der 
Verwaltungsrat SRG SSR idée suisse ein Sanierungskonzept und weitere 
Sparmassnahmen
Ohne Massnahmen gegen die defizitäre Finanzlage wächst die 
Verschuldung der SRG SSR idée suisse bis 2014 von 200 Mio. auf 790 
Mio. Franken und die Eigenkapitalquote sinkt von 45 auf 12 Prozent. 
In einem ersten Schritt hat darum der Verwaltungsrat SRG SSR (VR) ein
Sanierungskonzept verabschiedet und ein ab 2010 wirksames Sparpaket 
beschlossen. Mit diesem Massnahmenpaket, das unter anderem eine 
Lohnnullrunde im Jahr 2010 sowie einen Investitionsstopp und Verkäufe
im Immobilienbereich vorsieht, lässt sich ein Teil der Finanzlücke 
decken, ohne das Programmangebot zu reduzieren. Um die Finanzen 
mittelfristig ins Lot zu bringen, sind weitere Massnahmen von rund 40
Mio. Franken pro Jahr nötig. Diese können aus Mehreinnahmen 
(Liberalisierung der Werbeordnung, Gebühren etc.) oder Minderausgaben
(Abbau von Programmleistungen) bestehen. Beides kann die SRG SSR 
nicht in eigener Kompetenz beschliessen - dafür ist der Bundesrat 
zuständig. Massnahmen zum eventuellen Programmabbau hat die 
Geschäftsleitung aufgrund publizistischer Kriterien evaluiert und der
VR hat davon Kenntnis genommen. Der VR unterstützt die Stossrichtung,
hat dazu aber noch keine Beschlüsse gefasst. Er wird dies tun, wenn 
die Entscheide des Bundesrates als Konzessions- und 
Verordnungsbehörde zu Mehreinnahmen feststehen. Nicht vorgesehen ist 
eine Gebührenerhöhung für das Jahr 2010.
Verwaltungsrat entscheidet über Vorgehen und weitere Sparmassnahmen
Seit 2000 hat die SRG SSR keine Mehreinnahmen über 
Gebührenerhöhungen erzielen können. Die Erhöhung 2003 war eine 
Teilkompensation der sozialpolitischen Gebührenbefreiung der AHV- und
IV-Ergänzungsleistungsbezüger, und die Erhöhung 2007 diente der 
Finanzierung des Gebührensplittings für Privatradios und -fernsehen. 
Trotz dreier Sparpakete (2005, 2007 und 2008) und der konsequenten 
Synergienutzung in sämtlichen zentralen Bereichen in der Höhe von 
insgesamt 115 Mio. Franken jährlich ist der finanzielle Rahmen der 
SRG SSR enger geworden. Nach dem Anstieg des Defizits auf 79 Mio. 
Franken (2008) zeichnen sich ohne Korrekturen bis 2014 strukturelle 
Defizitreihen in hohen zweistelligen Millionenbeträgen ab. Ohne 
gezieltes Eingreifen würde die Eigenkapitalquote der SRG SSR von 45 
Prozent (2008) auf 12 Prozent (2014) und damit deutlich unter die 
strategisch festgelegte Grenze von 40 Prozent sinken. Die 
Verschuldung würde von 200 Mio. Franken (2008) auf 790 Mio. Franken 
(2014) zunehmen. Der VR hat am 22. Juni auf Antrag der 
Geschäftsleitung ein Sanierungskonzept sowie Massnahmen zur 
nachhaltigen Korrektur der sonst drohenden Verschuldungspolitik 
beschlossen. Ein erstes Massnahmenpaket hat der VR im Sinne von rasch
wirkenden Vorleistungen in eigener Kompetenz verabschiedet. In diesem
Paket sind zwar Lohnopfer enthalten, hingegen wurde soweit als 
möglich auf den Abbau von Arbeitsplätzen und auf die Reduktion des 
Programmangebots verzichtet. Ein solcher Verzicht betrifft den 
Leistungsauftrag der SRG SSR und müsste ebenso wie mögliche 
Mehreinnahmen aus Gebühren oder liberalisierten kommerziellen 
Einnahmen vom Bundesrat beschlossen werden. Darüber kann erst in 
einem zweiten Schritt und in Kenntnis der bundesrätlichen Entscheide 
befunden werden.
Lohnstopp für das Personal, Investitionsstopp und Verkäufe im Immobilienbereich
Im ersten Paket sollen Sparmassnahmen umgesetzt werden, welche die Jahresrechnungen 2010 bis 2014 um durchschnittlich 30 Mio. Franken entlasten und die Verschuldung bis 2014 um 366 Mio. 
Franken reduzieren. Diese Massnahmen betreffen weder das Programmangebot noch sind grundsätzlich die Arbeitsplätze betroffen. Das vom VR beschlossene Sparpaket umfasst insgesamt dreizehn verschiedene Einzelmassnahmen (detaillierte Liste siehe Beilage). Betragsmässig wirken sich vor allem die Verkäufe von Immobilien ohne medienspezifische Bedeutung und der Investitionsstopp für Immobilien sowie der Lohnstopp für das Personal positiv auf die Verschuldung und die Jahresrechnung aus. Bei den Immobilien werden nur noch werterhaltende Investitionen vorgenommen. Die Löhne sollen 2010 auf dem Stand Ende 2009 eingefroren werden; sowohl teuerungsbedingte als auch individuelle Lohnanpassungen würden wegfallen. Angesichts der Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise in anderen Branchen erscheint dem VR ein Sparbeitrag des Personals als angemessen.
Finanzbedarfsmeldung als Entscheidungsgrundlage
Mit dem vorgezogenen ersten Sparpaket korrigiert die SRG SSR je nach Art der Massnahme zum Teil die Betriebsdefizite, zum Teil den Verschuldungszuwachs. Weitere einnahmen- oder ausgabenseitige Massnahmen in der Höhe von durchschnittlich 40 Mio. Franken pro Jahr sind nötig, um mittelfristig die finanzielle Lage ins Lot zu bringen. Um voreilige und eventuell vom Konzessionsgeber unerwünschte Streichungen im Programm zu vermeiden und mittelfristige 
Planungssicherheit im Finanzbereich herzustellen, wird die SRG SSR im Rahmen des periodisch vorgesehenen Verfahrens eine Finanzbedarfsmeldung einreichen. Darin wird die SRG SSR neben dem 
Bedarf auch einnahmenseitige Möglichkeiten aufzeigen.
Gebührenanpassung ist nicht die einzige Möglichkeit für 
Mehreinnahmen
Neben weiteren Sparmassnahmen könnte die Finanzierungslücke auch über eine Ausweitung der kommerziellen Einnahmen, eine Kompensation einer Reihe von Zusatzleistungen oder über eine Gebührenanpassung geschlossen werden. Die finanzielle Auswirkung dieser Massnahmen ist in der Liste «Einnahmenseitige Massnahmen» ersichtlich (Beilage). So könnten etwa das Online-Werbeverbot oder die Unterbrecherwerbung liberalisiert werden. Auch könnte die SRG SSR für Leistungen entschädigt werden, von denen die Gebührenzahlenden nicht direkt profitieren und die in anderen Ländern vom Staat finanziert oder kompensiert werden, so etwa die finanziellen Folgen der Zunahme der sozial bedingten Gebührenbefreiungen, der Anstieg der geforderten Leistungen für Sinnesbehinderte oder der Auslandauftrag. Damit würden die Einnahmesituation wesentlich verbessert und die Gebührenzahlenden gleichzeitig entlastet. Ob und welche Massnahmen getroffen werden, muss jedoch die Politik entscheiden.
Weitere Massnahmen mit Auswirkung auf Programmangebot und Arbeitsplätze
Die Geschäftsleitung hat zwei weitere Massnahmenpakete mit Sparoptionen evaluiert, welche Auswirkungen auf Programmangebot und Arbeitsplätze hätten. Diese Massnahmen wurden von der 
Geschäftsleitung nach verschiedenen Kriterien evaluiert, darunter die Nettoersparnis der einzelnen Massnahme, ihre Auswirkung auf die Arbeitsplätze und auf den Service-public-Wert. Der VR hat davon Kenntnis genommen und ist mit der Stossrichtung einverstanden. Er wird je nach Entscheid des Bundesrates als Konzessions- und Verordnungsbehörde darüber entscheiden. Da sämtliche Programme der SRG SSR konzessioniert sind, müsste ein Leistungsabbau vom Bundesrat 
genehmigt werden. Im Sinne der Transparenz sind diese vom VR noch nicht beschlossenen Sparoptionen ebenfalls beigelegt.
Medienkonvergenz auf Kurs
Das Projekt «Medienkonvergenz und Wirtschaftlichkeit», welches ohne Zusatzeinnahmen mehr publizistische Leistung ermöglichen soll, wird unabhängig von den Sparmassnahmen aus
sieben Synergieprojekten im Bereich der Supportprozesse finanziert. Die Medienkonvergenz ist eine Voraussetzung für die Sicherung der Zukunft der SRG SSR und die Antwort auf eine weltweit stattfindende Entwicklung in der Medienbranche. Sie steht in keinem direkten 
Zusammenhang mit dem Sparpaket.
Beilage: Massnahmenkatalog

Kontakt:

Unternehmenskommunikation SRG SSR idée suisse
Daniel Steiner, Mediensprecher
Mobile: +41/79/827'00'66

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