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stern: Österreichische Polizei nimmt neue Ermittlungen im Fall Kampusch auf

Hamburg (ots)

Zwei Jahre nach der spektakulären Flucht von
Natascha Kampusch aus achteinhalbjähriger Gefangenschaft nimmt die 
österreichische Polizei die Ermittlungen wieder auf. Wie das 
Hamburger Magazin stern in seiner neuen, am Donnerstag erscheinenden 
Ausgabe berichtet, untersucht ein neues Team Erkenntnisse und 
Hinweise, nach denen der Entführer der damals Zehnjährigen kein 
Einzeltäter war. In den Mittelpunkt der Ermittlungen gerät jetzt ein 
Mann, der bereits vor zwei Jahren unter Verdacht stand. Wie dem stern
vorliegende Unterlagen belegen, fragte der Immobilienhändler Ernst 
Holzapfel bei einer ersten Vernehmung durch die Polizei bereits am 
23. August 2006 - wenige Stunden nach der Flucht von Natascha 
Kampusch aus dem Haus ihres Entführers Wolfgang Prikopil in Strasshof
- "Hot er's umbrocht?" Zu diesem Zeitpunkt hatte Holzapfel jede 
Kenntnis des Falls bestritten.
Der Wiener Staatsanwaltschaft liegt eine 20-seitige Dokumentation 
der widersprüchlichen Aussagen Holzapfels vor. Er bestreitet bis 
heute, Natascha Kampusch mehr als einmal in der Zeit ihrer 
Gefangenschaft gesehen zu haben.
Um den Versäumnissen der Sicherheitsbehörden im Fall Kampusch 
nachzugehen, hatte der österreichische Innenminister Günther Platter 
im Februar eine Untersuchungskommission eingesetzt. Die Kommission 
unter Führung des ehemaligen Verfassungsrichters Ludwig Adamovich hat
am heutigen Tag ihren Abschlussbericht überreicht. Zehn Kriminologen 
hatten vier Monate lang 166 Aktenordner ausgewertet und 25 mit dem 
Fall befasste Polizeibeamte befragt. Dabei kamen sie zu dem Schluss, 
dass dem Schutz des Opfers Vorrang gegenüber dem Sicherheitsinteresse
der Öffentlichkeit gegeben worden sei. Außerdem bemängeln sie, dass 
wichtigen Spuren und Hinweisen nicht nachgegangen worden sei. In dem 
Bericht heißt es weiter, es könnte weitere Opfer geben, wenn 
"fassbare Gründe für die Annahme sprechen, dass (zumindest) ein 
bisher nicht ausgeforschter weiterer Täter involviert war".
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Für Rückfragen: stern-Nachrichtenredaktion, Tel. 040/3703 3555

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