Alle Storys
Folgen
Keine Story von Handelszeitung mehr verpassen.

Handelszeitung

Media Service: Heute in der Handelszeitung vom Mittwoch, den 7. Oktober 2009

Zürich (ots)

Partnerschaftsbörsen: Das Geschäft mit der Liebe
hat Hochkonjunktur
"In unsicheren Zeiten steigt das Bedürfnis nach Geborgenheit in 
einer Partnerschaft", sagt Sabrina Berndt, Sprecherin von 
Elitepartner.ch der "Handelszeitung". "Unsere Branche ist 
krisensicher.". Während andere Branchen wegen der Rezession massive 
Umsatzeinbrüche beklagen, blüht das Geschäft bei Partnervermittlern. 
"Seit Herbst 2008 verzeichnen wir eine Steigerung der Anmeldezahlen 
um 20%", sagt Berndt. Für das Jahr 2009 rechnet sie mit einer 
Verdoppelung des Umsatzes. Bei Elitepartner.ch sind rund 125'000 
Nutzer registriert. Marktführer in Sachen Internet-Liebe ist das 
Portal Parship.ch, das nach eigenen Angaben inzwischen 350'000 Nutzer
hat. "Wir zählen gegenüber dem Vorjahr 10 bis 15% mehr Nutzer", 
erklärt Martin Dobner, Länderchef Schweiz. Den Erfolg der digitalen 
Partnersuche erklärt sich Dobner nicht nur mit der Wirtschaftskrise, 
sondern auch mit ihrer Effizienz. 750'000 Schweizerinnen und 
Schweizer tummeln sich laut Zahlen des Portals 
Singlebörsen-Vergleich.ch auf den einschlägigen Websites. Laut einer 
Studie sind die Schweizer neben den Schweden europaweit die 
fleissigsten Internet-Flirter. Die Schweizer Portale allerdings 
geraten zunehmend unter den Druck der ausländischen Konkurrenz. Neben
den deutschen Kontaktbörsen Parship und Elitepartner ist in der 
Schweiz die französische Meetic auf dem Vormarsch. Sie hat die 
Portale Neu.ch und Match.ch geschluckt. Die Schweizer Anbieter 
Partnerwinner.ch und Swissfriends.ch haben reagiert und fusionieren. 
Dieser Zusammenschluss wird nicht der letzte gewesen sein, denn die 
Attraktivität einer Plattform steigt mit der Zahl der vermittelbaren 
Partner. Mit dem Wachstum der Internetbörsen ist es in den Augen der 
Betreiber noch längst nicht vorbei. Gemäss Angaben von Parship haben 
bereits von den heute über 50-Jährigen rund 10% einen ihrer Partner 
übers Internet kennengelernt. "Dieser Prozentsatz dürfte weiter 
ansteigen", glaubt Parship-Länderchef Dobner. Die boomenden sozialen 
Plattformen wie Facebook oder Twitter ebnen dazu den Weg: Sie tragen 
in den Augen der Branche dazu bei, dass das Internet 
gesellschaftsfähig wird - in jeder Beziehung.
ABB-CEO Joe Hogan: "Der Druck auf ABB wird zunehmen"
Der CEO des Elektro- und Automationskonzerns ABB sieht beim 
Auftragseingang keine Erholung. "Unsere Automationsgeschäfte leiden 
stärker als der Energiebereich und werden noch weiter unter Druck 
geraten", sagt Joe Hogan, CEO von ABB im Interview mit der 
"Handelszeitung". Eine Trendwende erwartet Hogan erst im 2. Halbjahr 
2010. An den mittelfristigen Wachstumszielen hält er trotzdem fest - 
ausser beim Robotergeschäft. "Der Bereich wurde vom Abschwung, vor 
allem durch den Einbruch des Automobilgeschäfts, so hart getroffen, 
dass wir unsere mittelfristigen Wachstumsziele nach unten korrigieren
werden", sagt der CEO. Dennoch will er an der Robotik festhalten. 
"Wir befinden uns in der komfortabeln Lage, den Bereich in Ruhe 
restrukturieren zu können. Ich bin überzeugt, dass unserer Robotik in
fünf Jahren besser aufgestellt sein wird als heute", sagt Hogan.
Arbonia-Forster: Verärgerte Investoren erhöhen den Druck
Die Anleger des Bauzulieferers Arbonia-Forster (AFG) sind 
verärgert - sie fühlen sich vom AFG-Chef Edgar Oehler übergangen. 
Denn nicht wenige haben an der Kapitalerhöhung der AFG im vergangenen
Frühjahr teilgenommen, weil sie darauf vertrauten, dass AFG bis zum 
Jahresende die Einheitsaktie einführt und im nächsten April einen 
neuen CEO anstelle von Edgar Oehler präsentiert. Doch im 
"Handelszeitung".-Interview vergangene Woche sagte Oehler, er habe 
"jetzt keinen eigentlichen Fahrplan". für die Einführung der 
Einheitsaktie. In den nächsten Wochen werden deshalb beim 
AFG-Verwaltungsrat Anfragen eingehen, das haben Recherchen der 
"Handelszeitung" ergeben. "Wir wollen wissen, woran wir sind", lässt 
der Vertreter eines Grossinvestors verlauten. Und weiter: "AFG geht 
ein gewisses Risiko ein, denn Aktionäre könnten Klagen anstreben, 
weil sie im Glauben an die von Herrn Oehler angekündigten 
Veränderungen an der Kapitalerhöhung teilgenommen haben." Ein solches
Szenario könne nicht im Sinne der AFG sein, deshalb müsse die 
Situation so schnell wie möglich geklärt werden.
Kostendebatte: Helsana plant Volksinitiative
"Die Schweiz ist ein Schlaraffenland für die Lieferanten von 
medizinischen Artikeln", sagt Helsana-Chef Manfred Manser im 
Interview mit der "Handelszeitung". "Sie verrechnen auf dem Buckel 
der Prämien- und Steuerzahler staatlich garantierte Höchstpreise." 
Bisher hatte sich Manser auf den Kampf gegen die hohen 
Medikamentenpreise konzentriert. "Es gibt weitere Bereiche, die von 
überrissenen Preisen in der Sozialversicherung profitieren, nämlich 
die Hilfsmittel, von den medizinischen Geräten bis zu den 
Implantaten." Deshalb will der Chef der grössten Schweizer 
Krankenkasse eine Volksinitiative lancieren. Mit von der Partie sind 
Detailhändler, Konsumentenschützer und weitere Krankenversicherer. 
Als Vorlage dient der Text jener Initiative, die seit dem Ja des 
Parlaments zu Parallelimporten in der Schublade liegt. Denn 
Medikamente wurden damals ausgenommen. Für Manser geht daher der 
Kampf weiter: "Nun planen wir eine Erweiterung der Initiative, um 
auch Druck auf die anderen Preise zu machen." Die neue Initiative 
soll demnächst der Bundeskanzlei zur Vorprüfung eingereicht werden. 
Wann genau die Initiative lanciert wird, ist laut dem Helsana-Chef 
noch offen. Manser schätzt, dass kostspielige Implantate wie Hüft- 
und Kniegelenke bis zu 15% zu teuer auf den Markt kommen. Andere 
Artikel wie zum Beispiel Rollstühle seien bis zu 30% überteuert.
Migros-Chef Herbert Bolliger: "Im Non-Food-Bereich wollen wir 
zukaufen"
"Der Umsatz im Supermarkt-Geschäft stagniert", sagt Migros-Chef 
Herbert Bolliger gegenüber der "Handelszeitung". Er muss deshalb neue
Märkte erschliessen und plant Akquisitionen im In- und Ausland. "Ich 
sehe durchaus Möglichkeiten von Akquisitionen im Non-Food-Bereich. 
Hier wollen wir zukaufen." So seien innovative Konzepte wie 
beispielsweise das von Depot und der Thai-Restaurantkette Chacha 
gefragt, für die die Migros den Franchisenvertrag erworben hat. Bei 
der Bekleidung kündigt Bolliger ein neues Konzept an: "Wir reduzieren
das Angebot in der modischen Oberbekleidung. Dort ist das 
Konkurrenzumfeld zu gross." Soeben hat Migros eine Preisoffensive 
gestartet mit 500 Produkten des täglichen Bedarfs. "Nächstes Jahr 
werden die Preise vermutlich tief bleiben, aber mittelfristig werden 
sie wieder steigen", sagt er.
Syngenta-CEO Michael Mack: "Wir investieren rund 900 Millionen 
Dollar"
Der CEO von Syngenta erwartet 2009 kein Boomjahr. "Aber die 
negativen Einflüssen bei Wechselkursen als auch die Kosten für 
Rohmaterialen im 1. Semester, haben sich im 2. Semester zu unseren 
Gunsten entwickelt", sagt Syngenta-CEO Michael Mack gegenüber der 
"Handelszeitung". Zudem hätten sich die vorgenommenen Preiserhöhungen
bewährt. "Wir konnten im vergangenen Jahr mit unserem hochwertigen 
Portfolio deutliche Preissteigerungen im Markt durchsetzen. Wir sind 
nun bestrebt, dieses Preisniveau in einem veränderten Marktumfeld mit
intensivem Wettbewerb zu halten", sagt der Syngenta-CEO. Festhalten 
will er auch an den Forschungsausgaben sowie an den Investitionen in 
zwei neue Anlagen in Schottland und in Monthey im Wallis. "Dieses 
Jahr rechnen wir mit einem Investitionsvolumen von insgesamt rund 900
Mio Dollar."
Atomkraftwerk-Fonds: Stromfirmen zahlen Millionen
Die von den Betreibern gespeisten Fonds zur Stilllegung der 
Atomkraftwerke litten unter der Finanzkrise. Dank Nachzahlungen und 
der Erholung der Finanzmärkte geht es den Fonds nun viel besser. "Zum
heutigen Zeitpunkt befinden sich die Fonds deutlich innerhalb der 
vorgegebenen Schwankungsbreiten", sagt Roland Hengartner, der 
Vorsitzende des Anlageausschusses gegenüber der "Handelszeitung". 
Dies bestätigt auch Kurt Baumgartner, CFO des Stromkonzerns Alpiq. 
Obwohl sich die Situation beruhigt hat, wird aber das Ergebnis der 
Energieversorger jährlich mit Millionenbeträgen belastet. Im Fall des
Kernkraftwerks Leibstadt, welches im Rahmen von Partnerwerk Leibstadt
Nachzahlungen beschlossen hat, bedeutet dies einen vorübergehenden 
Zinsaufwand von jährlich 2 bis 3 Mio Fr. Aber auch die Alpiq dürfte 
mit Zusatzkosten konfrontiert werden. Laut CFO Baumgartner liegt die 
zusätzliche Belastung bei 0,5 bis 1 Mio jährlich.

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Herr Dr. Pascal Ihle, stv.
Chefredaktor "Handelszeitung" Zürich. Tel. 043 444 59 00

Weitere Storys: Handelszeitung
Weitere Storys: Handelszeitung
  • 30.09.2009 – 08:00

    Media Service: Heute in der "Handelszeitung" vom 30. September 2009

    Zürich (ots) - Viktor Vekselberg: "Ich habe kein Gesetz verletzt" "Ich weiss, dass weder ich noch meine Firmen Gesetze verletzt haben." Klare Worte des russischen Milliardärs, der von den Schweizer Behörden verdächtigt wird, seine Beteiligung am Industriekonzern Sulzer illegal aufgebaut zu haben. Gleichzeitig räumt er im Interview mit der "Handelszeitung" ...

  • 30.09.2009 – 08:00

    Media Service: Heute in der Schweizer Versicherung Nr. 10/2009 vom 30. September 2009

    Zürich (ots) - Zurich Schweiz: Zurich Schweiz sagt Branchenleaderin Axa Winterthur den Kampf an: "Wir haben ein klares Ziel - im Heimmarkt die Marktführerschaft zu erobern; also im Bereich nicht-Leben die Nummer 1 zu werden", bestätigt der neue CEO, Thomas Buberl im Interview der neusten Ausgabe des Fachmagazins "Schweizer Versicherung". Bis 2013 soll dieses ...

  • 23.09.2009 – 08:00

    Media Service: Heute in der "Handelszeitung" vom 23. Sept. 2009

    Zürich (ots) - Verwaltungsrats-Honorare: Im Schnitt um 10% gesunken Die durchschnittlichen Honorare für die Verwaltungsräte von Schweizer Firmen sind 2008 um 10% zurückgegangen auf 89000 Fr. Im Vorjahr betrug das Honorar eines VR-Mitglieds 99000 Fr. im Schnitt. Dies geht aus einer Studie der "Handelszeitung" hervor, bei der 400 börsenkotierte ...