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Handelszeitung

Media Service: Heute in der Handelszeitung vom Mittwoch, 24. September 2008

Zürich (ots)

UBS: Die Grossbank baut die
Amerika-Vermögensverwaltung um
Der Ausstieg der UBS aus der grenzüberschreitenden 
US-Vermögensverwaltung hat weitreichende organisatorische Folgen. Die
bisherige Grossregion Americas mit 800 Vermögensberatern wird 
aufgelöst. "Am 19. September 2008 hat UBS Wealth Management & 
Business Banking den Geschäftsbereich Latin America, Mediterranean, 
Middle East & Africa, kurz LAMMA, geschaffen", bestätigt Sprecher 
Serge Steiner Recherchen der "Handelszeitung". Die UBS hatte im Juni 
den Ausstieg aus der klassischen US-Vermögensverwaltung aus der 
Schweiz heraus beschlossen. Sie reagierte damit auf Untersuchungen 
der US-Behörden. Diese verdächtigten die Grossbank, ihren US-Kunden 
bei der Steuerhinterziehung geholfen zu haben. Bis Ende 2009 müssen 
alle US-Kunden der UBS ihre Vermögen deklarieren oder die Bank 
verlassen.
Credit Suisse: Die Suche nach den Besten auf dem Arbeitsmarkt
Die Schweizer Grossbank mischt bei der Neuordnung der Finanzindustrie
aktiv mit. Sie verpflichtet Spitzenkräfte aus Häusern wie Lehman 
Brothers, Merrill Lynch und ihrer Schweizer Konkurrentin UBS. Rund 
1000 Kundenberater sollen bis 2010 die Vermögensverwaltung von CS 
verstärken.
Swatch-Präsident Nicolas G. Hayek: "Ich erwarte ein sehr gutes 2. 
Semester"
Die Finanzkrise erwischt den weltgrössten Uhrenkonzern Swatch zwar 
beim Aktienkurs. Operativ dagegen spürt VR-Präsident Hayek keine 
Verlangsamung. "Aufgrund unserer letzten Schätzungen sieht es ganz 
danach aus, dass wir ein sehr gutes 2. Semester 2008 haben werden", 
sagt er im Interview mit der "Handelszeitung". "Im Moment erleben wir
immer noch in unseren verschiedenen Firmen ein starkes Wachstum." Die
Entwicklung auf den Finanzmärkten betrachtet er mit Sorge: "Nicht nur
die Banken, sondern auch die Unternehmen sollen sich an der Reform 
der Finanzmärkte stark und paritätisch beteiligen", fordert er.
Bankier Konrad Hummler: "Schweiz kann sich nicht davonstehlen"
Es wäre blauäugig zu glauben, dass das Handeln der beiden Grossbanken
UBS und Credit Suisse in den USA keine Auswirkungen auf die Schweiz 
haben könnte, sagt Konrad Hummler, geschäftsführender Teilhaber der 
Bank Wegelin. Das gilt auch für den US-Rettungsplan über 700 Mrd 
Dollar. "Ich persönlich glaube nicht, dass sich die Schweiz 
allfälligen Annäherungen der US-Regierung wird entziehen können", so 
Hummler.
Ex-Bundesrat Blocher gegen Beteiligung der Schweiz an 
US-Rettungspaket
"Ich bin der Meinung, dass die Schweizer Banken durchkommen ohne eine
solche Rettungsaktion", sagt der frühere SVP-Bundesrat im Interview 
mit der "Handelszeitung". Im Augenblick gebe es keinen Grund, dass 
die Schweiz aktiv werde. "Wenn eines der grossen Finanzinstitute 
existenziell betroffen wäre, was ich im Moment nicht glaube, dann 
müsste man das nochmals prüfen." Es sei auch nicht nötig, dass die 
Schweiz einen eigenen Auffangfonds schaffe. "Für die Firmen gehört es
zum Risiko, dass sie halt auch einmal Konkurs gehen können." Aber es 
dürften keine untragbaren Risiken für den Staat entstehen. "Ich weiss
nicht, ob die Schweiz überhaupt in der Lage wäre, die UBS und die CS 
im Falle eines Zusammenbruchs aufzufangen."
Allianz-Chefökonom Michael Heise: "Die Talsohle ist nicht mehr 
fern."
Michael Heise, Chefkökonom der Allianz-Gruppe, ist zuversichtlich. 
"Auch wenn die Spekulationen über die Stabilität einzelner Institute 
nicht gänzlich verschwinden werden, ist die Talsohle nicht mehr 
fern", sagt Michael Heise im Interview mit der "Handelszeitung" "In 
ein paar Monaten wird der Tiefpunkt der Finanzkrise erreicht sein." 
Mit dem Rettungsplan nehme die amerikanische Regierung hohe 
Haushaltsdefizite in Kauf. "Langfristig wird die erforderliche 
Eindämmung dieser Defizite über niedrigere Staatsausgaben und/oder 
höhere Steuern das Wachstum dämpfen." Für die Schweiz ist Heise aber 
optimistisch. Die Schweizer Wirtschaft sollte im nächsten Jahr um 1 
3/4% wachsen.
UBS: Keine Kreditverknappung für Schweizer Unternehmen
Trotz der Kreditklemme droht den Schweizer Unternehmen kein Engpass 
bei den Krediten. "Wir sehen keine Tendenz, dass die Schweizer Banken
die Kreditvergabe an Unternehmen verknappen würden", sagt der Leiter 
des Firmenkundengeschäfts bei der Marktführerin UBS, Karl 
Spielberger, im Interview. Es bestehe auch kein Grund zur Änderung 
der Praxis bei der Kreditvergabe, so Spielberger weiter, da die 
gefährdeten Kredite auf tiefem Niveau stabil seien. Auch Start-ups 
würden nach wie vor unterstützt.
Syngenta CEO: "Schätzungen für das zweite Halbjahr bleiben 
unverändert"
Im Interview mit der "Handelszeitung" sagt Michael Mack, CEO von 
Syngenta, dass sein Unternehmen beim Umsatzwachstum den Trend des 
ersten Halbjahres beibehalten könne. Das Wachstum betrug 20%. "Beim 
Gewinn je Aktie streben wir ebenfalls unverändert ein Ergebnis von 
mehr als 35% für das Gesamtjahr an", sagte er weiter. Mit Blick auf 
die Preisentwicklungen an den Rohstoffmärkten meinte Mack, der 
Rückgang der Rohstoffpreise im Sommer ändere nichts am langfristigen 
Trend. "Wir müssen die Produktivität der Landwirte um 50% steigern, 
dazu werden neue Technologien benötigt, wie moderne 
Pflanzenschutzmittel und besseres Saatgut", erklärte er.
Eurocement-CEO Thierry Sauvaire: "Operatives Zusammengehen mit 
Holcim nicht möglich"
"Wir haben bisher zwar keine Gespräche zu diesem Thema geführt", sagt
Eurocement-CEO Thierry Sauvaire im Interview mit der 
"Handelszeitung". Doch schon jetzt sei klar, dass eine operative 
Zusammenarbeit von Eurocement und Holcim nicht in Frage komme. "Die 
russischen Kartellbestimmungen verbieten es uns, unseren Marktanteil 
in Russland von heute 40% weiter zu erhöhen", erklärt Sauvaire. Daher
wäre eine operative Zusammenarbeit zwischen Eurocement und Holcim 
nicht möglich - auch dann nicht, wenn beide Seiten dazu bereit wären.
Auch ein Zusammengehen auf anderen Märkten schliesst Sauvaire aus. 
"Wir benötigen keine Hilfe, um neue Märkte zu erschliessen", betont 
er. Die Eurocement Gruppe sei primär als Beteiligungsfirma tätig und 
damit als Finanzinvestor von Holcim zu betrachten. Weitere 
Investments in Schweizer Unternehmen sieht Sauvaire bis auf Weiteres 
nicht.
Sia Abrasives: Früher willkommen, jetzt der Buhmann
Mit der Aufstockung seines Aktienbestandes beim Thurgauer 
Schleifmittelhersteller Sia Abrasives hat Giorgio Behr die 
Demarkationslinie von Freund zu Feind offenbar überschritten. Peter 
Schifferli, Präsident des Verwaltungsrats von Sia Abrasives, zur 
"Handelszeitung": "Dass Behr trotz der festen Zusage, seinen Anteil 
von 30 Prozent nicht zu erhöhen, dies getan hat, ist enttäuschend." 
Eine Beteiligung ohne Mitsprache sei für Behr uninteressant, sagt der
Sprecher von Behrs BBC Group.
Der CEO von Aryzta verteidigt die Prämie bei der Fusion von 
Hiestand mit IAWS
Demnächst müssen die Verantwortlichen der neuen Firma Aryzta vor dem 
Friedensrichter in Zürich erscheinen. Fondsmanager Peter J. Lehner 
hat geklagt, dass nur Lion Capital und nicht alle Hiestand-Aktionäre 
bei der Fusion mit dem irischen Backwarenhersteller eine Prämie 
erhalten haben. Owen Killian, CEO und VR von Aryzta, erklärt im 
Interview: "Bei der Transaktion ist alles fair gelaufen. Alle 
Aktionäre haben von der Fusion in Form von steigenden Kursen stark 
profitiert. Der Gewinn pro Aryzta-Aktie ist 28% höher als der Gewinn 
mit einer Hiestand Aktie."
Edelweiss Air/Belair: Das Ende der klassischen Ferienflieger
Per 1. November 2008 geht die Edelweiss Air zu 100% von Kuoni an 
Swiss. Die Parallelen zum Vorgehen von Kuonis Konkurrentin Hotelplan 
sind offensichtlich: Hotelplan hatte vor Jahresfrist 49% plus die 
operative Verantwortung ihrer Belair an Air Berlin übertragen. Die 
Motivation für den Verkauf ist für beide Reiseveranstalter identisch:
Sie scheinen es offenbar Leid zu sein, hohe Kapazitäten auf Gedeih 
und Verderb sowie teils mit Verlusten im Markt lostreten zu müssen. 
Nicht zuletzt deswegen verabschieden sie sich von der klassischen 
Ferienfliegerei.
Strompreise: Vergebliche Suche nach billigeren Anbietern. Die 
grossen Schweizer Stromkunden ärgern sich über die steigenden 
Energiepreise und suchen nach günstigeren Anbietern. Doch diese Suche
ist meist aussichtslos. Viele Stromwerke haben gar nicht genügend 
Strom, um neue Kunden zu beliefern. Und die Werke, die überschüssige 
Energie haben, verkaufen diese nicht etwa im Schweizer Markt, sondern
an den Strombörsen.
Adecco: Personalvermittler schafft Wiederaufnahme in den 
UN-Sozialkodex
Adecco hat die Wiederaufnahme in den viel beachteten Sozialkodex der 
Vereinten Nationen, den UN Global Compact, geschafft. Das bestätigt 
Sprecher Stephan Howeg auf Anfrage der "Handelszeitung". Die 
Vereinten Nationen strichen 2007 insgesamt 335 Firmen aus dem Kodex, 
auch den Personalvermittler Adecco und den Wäschehersteller Triumph, 
die dem Kodex 2003 respektive 2001 beitraten. Damit war ihnen 
untersagt, das Logo und den Namen von Global Compact zu benutzen 
sowie an Veranstaltungen des Compact teilzunehmen. Ausgeschlossen 
wurden Firmen, die keinen Fortschrittsreport eingereicht haben. 
"Adecco hat es 2006 versäumt, einen entsprechenden Report 
einzureichen", räumt Howeg ein. Im August 2007 habe man dies 
allerdings nachgeholt und sei sogar noch einen Schritt weiter 
gegangen: Adecco lanciert seit 2008 jeweils einen 
Nachhaltigkeitsbericht.
Eidgenössische Räte: Ökonomen dringend gesucht
Die Banken- und Finanzmarktkrise legt es schonungslos offen: Die Zahl
jener, die aufgrund ihrer volkswirtschaftlichen Kompetenz, 
unternehmerischen Erfahrung und der Fähigkeit, Mehrheiten bilden zu 
können, im Parlament eine wirtschaftspolitische Leaderfunktion 
innehaben oder übernehmen könnten, ist klein. Parlamentarier 
verfolgen in erster Linie die Interessen einzelner Branchen oder 
Regionen. Wer wie etwa Johann N. Schneider-Ammann oder Peter Spuhler 
eine Führungsrolle übernehmen will, muss die Entwicklung aus einer 
übergeordneten Warte beurteilen können. Diese erhält, wer als 
Unternehmer im internationalen Wettbewerb gefordert ist und über 
einen praktischen ökonomischen Sachverstand verfügt.
Substanz-Werte: Aktien für turbulente Zeiten
Wenn die Börsen tauchen, sind Unternehmen mit einer hohen Liquidität 
und ansprechenden Dividendenrenditen sowie einer gesunden Bilanz für 
langfristige Investoren interessante Kaufobjekte. Die "Handelzeitung"
zeigt auf, welche Titel besonders attraktiv erscheinen.
EFG-VR-Präsident Jean Pierre Cuoni: "In diesem Jahr sind wir auf 
Kurs"
Der VR-Präsident von EFG International hält an den ehrgeizigen 
Wachstumszielen fest. "In diesem Jahr sind wir insgesamt auf Kurs", 
sagt VR-Präsident Jean Pierre Cuoni im Interview mit der 
"Handelszeitung". Was die mittelfristigen Ziele angehe, "so haben wir
uns diese gesetzt, als die allgemeine Wetterlage noch besser war". 
Wenn die Krise Monate oder Jahre andauert, könne es schwieriger 
werden. "Unser Ziel von 1000 Kundenberatern bis 2010 ist jedoch 
erreichbar. Die verwalteten Vermögen jährlich um 30 Mio Fr. pro 
Kundenberater zu steigern, sollte ebenfalls möglich sein."

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Herr Martin Spieler, Chefredaktor
"Handelszeitung" Zürich. Tel. 043 59 00

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