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Handelszeitung

Media Service: Heute in der Handelszeitung vom Mittwoch, 18. April 2007: Themen siehe Lead im Text.

Zürich (ots)

Orange-Chef Andreas Wetter: „Kostendruck führt zu
Kooperationen“ Die Nummer zwei im Schweizer Mobilfunkmarkt ist auf 
der Suche nach Partnern – auch bei der Konkurrenz. Den Anbietern, so 
Orange-CEO Andreas Wetter, bleibe nichts anders übrig. „Der Druck 
seitens der Regulierungsbehörden und der Konkurrenten wird so gross, 
dass kein Anbieter, egal wie gross er ist, sich nicht mit einer 
massiven Senkung der Kosten und damit mit Synergien befassen muss», 
sagt Wetter im Interview mit der «Handelszeitung». Für den 
Orange-Chef ist klar, dass zum Beispiel bei der Entbündelung der 
Letzten Meile «die immensen Kosten zu Partnerschaften führen 
werden». Orange selbst prüft derzeit mögliche Kooperationen mit 
Sunrise, Tele2, Mobilezone, Cablecom, aber auch mit Swisscom. Die 
ersten Partnerschaften werden schon in den nächsten Monaten 
öffentlich wirksam. Denn: «Wir werden sicher 2007 ein 
ADSL-Breitbandangebot anbieten.» Mit dem Einstieg ins Festnetz wird 
Orange auch Internettelefonie und eine gemeinsame Rechnung für 
Mobil- und Festnetzdienste lancieren. Auch ein Handy, das Mobil- und 
Festnetztelefonie kombiniert, ist für dieses Jahr geplant.
Valentin Chapero, CEO Phonak: „Entscheid ist völkerrechtswidrig“ Das 
deutsche Kartellamt hat dem Hörgerätehersteller Phonak die Übernahme 
der dänischen Konkurrentin GN Resound untersagt. Phonak- Chef 
Valentin Chapero wird diesen Entscheid diese oder nächste Woche beim 
Oberlandesgericht in Düsseldorf anfechten. Er sieht doch noch gute 
Chancen, dass die Transaktion zu Stande kommt. „Mein gesunder 
Menschenverstand sagt mir, dass die Chancen deutlich über 50% 
liegen, da wir die Entscheidung des Kartellamtes als 
unverhältnismässig und völkerrechtswidrig ansehen“, sagt er im 
Interview mit der „Handelszeitung“. Er erwartet einen vorläufigen 
Entscheid des Gerichtes im Sommer. Er tönt aber an, dass Phonak auf 
die Übernahme verzichten könnte, falls diese auch im 2. Anlauf nicht 
bewilligt werden sollte. Er rechnet mit einem „guten zweistelligen 
Millionenbetrag“ an Mehrkosten für die Transaktion. Der Milchriese 
erwägt Wegzug aus Luzern EMMI Der Hauptsitz des schweizweit grösste 
Milchverarbeiters in der Stadt Luzern ist viel zu klein: Emmi sucht 
sich deshalb einen neuen Standort für eine repräsentative Zentrale - 
auch ausserhalb des Kantons Luzern. So etwa im Kanton Aargau. «Wir 
prüfen mögliche Standorte für unseren neuen Hauptsitz», bestätigt 
Emmi-Sprecher Stephan Wehrle die Recherchen der «Handelszeitung». 
Bis Ende Jahr will die Emmi-Spitze in der Frage definitiv 
entscheiden. Laxey verteidigt Einkaufscoup bei Implenia Beim Kauf 
des 12,3%-Aktienpakets von Implenia ist laut dem britischen Hedge 
Fund Laxey alles rechtens zu und her gegangen. «Wir sind der 
Meldepflicht wie gesetzlich vorgeschrieben nachgekommen», sagt ein 
Laxey-Sprecher. Die Eidgenössiche Bankenkommission (EBK) bestätigt, 
dass sie auf Veranlassung von Implenia eine Abklärung wegen 
möglicher Meldepflichtverletzung eingeleitet hat. Implenia dürfte 
auf an der Generalversammlung vom kommenden Dienstag nicht mehr über 
Laxeys Absichten mit der Beteiligung erfahren. Laut Laxey- 
Investment-Chef Roger Bühler sind an der GV sind „keine grossen 
Sachen“ zu erwarten.
Victory hinter Blockkäufen vermutet Der Übernahmepoker um die 
Winterthurer Technologiegruppe Sulzer geht in die nächste Runde: 
Nach einigen ruhigen Wochen wechseln seit Freitag täglich Millionen 
von Optionen den Besitzer. Bemerkenswert sind die Blockkäufe in 
Optionsserien der Deutschen Bank. Marktkenner vermuten dahinter die 
österreichische Beteiligungsgesellschaft und OC Oerlikon-Besitzerin 
Victory. Sie soll kurz vor der Übernahme von Sulzer stehen soll. «In 
vier Wochen ist es soweit», ist aus sehr gut informierten Kreisen zu 
erfahren. Das ruhige Verhalten von Victory sei auf die geplante 
Grossakquisition von Sulzer zurückzuführen: Die Winterthurer 
entscheiden spätestens am 27. April 2007, ob sie den Aktionären des 
britischen Industriekonzerns Bodycote ein öffentliches 
Übernahmeangebot vorlegen.
Schindler klagt gegen EU-Busse Der Liftbauer Schindler rüstet zum 
Gegenangriff. Bis Anfang Mai wird der weltweit zweitgrösste Aufzugs- 
und Fahrtreppenhersteller bei der EU-Kommission Klage einreichen. 
Angefochten wird von Schindler die happige Busse über 233 Mio Fr., 
welche dem Konzern aus Brüssel vor wenigen Wochen als Strafe für 
Kartellrechtsverstösse aufgebrummt wurde. Schindler werden massiv 
wettbewerbsverzerrende Preisabsprachen mit einer Reihe von anderen 
Anbietern in den Märkten Deutschland, Luxemburg, Belgien und den 
Niederlanden vorgeworfen. Das «unverhältnismässige und viel zu hohe» 
Strafmass, wie sich Verwaltungsratspräsident Alfred N. Schindler 
wiederholt äusserte, will der Konzern, der 2006 einen Umsatz von 
11,7 Mrd Fr. erzielte, nicht auf sich sitzen lassen. «Zum Inhalt der 
vorbereiteten Klage geben wir vorderhand keine Auskunft», sagt 
Sprecher Ivo Zimmermann. Zu erwarten ist jedoch, dass auf einen 
Erlass des grössten Teils der Geldstrafe plädiert wird.
Gegner verzichten auf Referendum Das Gesetz für die Liberalisierung 
des Strommarkts hat gute Chancen im 1. Halbjahr 2008 in Kraft zu 
treten: Die Gegner der Marktöffnung wollen auf das Referendum 
verzichten, obwohl sie in der vergangenen Session noch damit gedroht 
hatten. «Wir werden das Referendum wohl nicht ergreifen. Der 
definitive Entscheid fällt am kommenden Samstag», sagt der Genfer 
Nationalrat Pierre Vanek gegenüber der «Handelszeitung». Richtig 
glücklich ist mit der Vorlage aber niemand, auch die Wirtschaft 
nicht. Der Industrieverband Swissmem sagt zwar, dass man «damit 
leben könne». «Es ist aber kein gutes Gesetz, weil es verschiedene 
Zusatzkosten generiert und den Wettbewerb möglichst ausklammert», 
sagt Walter Müller, Stromexperte bei Swissmem. Das Gesetz «wird die 
Stromkosten verteuern statt senken». Sich mit der extremen Linken 
aus der Westschweiz in ein Bett zu legen und das Referendum zu 
unterstützen, kommt für den Schweizer Industrieverband aber nicht in 
Frage.
Schweizer Stimmrechtgruppe beim IWF verliert Mitglied Montenegro hat 
der von der Schweiz angeführten Stimmrechtsgruppe Helvetistan beim 
Internationalen Währungsfonds (IWF) und Weltbank den Rücken gekehrt. 
„Wir hätten Montenegro gerne in unserer Stimmrechtsgruppe behalten“, 
sagt Paul Inderbinen, Sektionsleiter Internationaler Währungsfonds 
(IWF) Finanzdepartement. Doch das Land habe beschlossen, sich bei 
IWF und Weltbank durch eine von Holland angeführte Stimmrechtsgruppe 
vertreten zu lassen. Montenegro hatte vor knapp einem Jahr die 
Unabhängigkeit von der Staatenunion Serbien und Montenegro erlangt.
William M. Burns, Pharmachef Roche: „Wir setzen nicht auf Mega- 
Mergers“ „Mittels Fusionen stärker zu werden, erscheint uns nicht 
als der ideale Weg. Roche setzt definitiv nicht auf Mega-Mergers“, 
sagt William M. Burns im Interview mit der „Handelszeitung“. Der CEO 
der Pharmadivision des Basler Pharmakonzerns will vielmehr durch die 
Entwicklung eigener Produkte sowie durch Kooperationen und Lizenzen 
wachsen. Auch weitere Spin-offs wie Basilea schliesst er nicht aus. 
Im laufenden Jahr erwartet Burns für seine Division ein 
„zweistelliges Wachstum, das über dem des gesamten Marktes liegen 
wird.“ Der Konzern wird gegen den Beschluss der britischen Behörden 
Rekurs einlegen, dass dass Lungenkrebsmittel Tarceva nicht durch die 
Krankenkassen bezahlt wird. Das Grippepandemiemedikament Tamiflu 
will Burns in nächster Zeit auch als Produkt gegen eine „normale“ 
Grippewelle positionieren. Auch die enge Zusammenarbeit zwischen der 
Pharma- und der Diagnostiksparte von Roche zahle sich bereits aus. 
Burns gibt sich überzeugt davon, dass der Konzern ohne das 
Diagnostikgeschäft weniger erfolgreich wirtschaften würde.
Adval Tech ab Mitte 2007 mit neuem Kleid Die im Werkzeugbau und der 
Spritzgiesstechnologie tätige Adval Tech wird ab Mitte 2007 in einem 
neuen Kleid auftreten. „Der Name Adval Tech ist in unseren 
Zielmärkte eher wenig bekannt“, begründet CEO Jean-Claude Philipona 
den Schritt gegenüber der „Handelszeitung“. Dafür seien die Brands 
der Konzerntöchter Styner+Bienz, Foboha und AWM weltweit ein 
Begriff. „Dies wollen wir jetzt nutzen, um die Dachmarke bekannter 
zu machen“, erklärt Philipona. Die bekannten Brands werden nicht 
aufgelöst, sondern verstärkt mit Adval Tech verbunden – ähnlich wie 
dies OC Oerlikon bei der Übernahme des Textilmaschinen- und 
Getriebeherstellers Saurer gelöst hatte.
Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Martin Spieler, Chefredaktor 
Handelszeitung, Zürich.

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