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Welt-Allergie-Kongress 2005

Welt-Allergie-Tag: 8. Juli 2005
Allergien auf dem Vormarsch

München (ots)

Allergische Krankheiten wie Heuschnupfen, Asthma
und Neurodermitis haben in den letzten Jahrzehnten national wie
international so dramatisch zugenommen, dass Experten von
epidemieähnlichen Zuständen sprechen. An Heuschnupfen leidet in
Deutschland inzwischen jeder Vierte. Weltweit leiden etwa 22 Prozent
der Bevölkerung an allergischer Rhinitis, so die Fachbezeichnung. Die
Anzahl der Asthmapatienten schätzt der Präsident der World Allergy
Organization (WAO), Professor Carlos E. Baena-Cagnani aus
Argentinien, aktuell auf 300 Millionen. In Deutschland sind bis zu
4,4 Prozent der Erwachsenen und etwa drei bis sieben Prozent der
Kinder und Jugendlichen an Asthma erkrankt, das in 85 Prozent der
Fälle durch eine Allergie verursacht wird. "Unsere bisherigen
Präventionsempfehlungen haben den Anstieg allergischer Erkrankungen
bisher nicht aufhalten können. Umso wichtiger ist es, dass wir die
Forschungsanstrengungen hinsichtlich der Allergenkarenz und der
präventiven Wirkung schützender Faktoren weiter verstärken", sagte
Professor Ulrich Wahn, Präsident der European Academy of Allergy and
Clinical Immunology (EAACI) in München.
Verlust an Lebensqualität
Allergien sind keine Bagatellerkrankungen. In Deutschland sterben
an Asthma jährlich 2.700 Menschen, weltweit mehr als 180.000
Menschen. Zudem haben allergische Erkrankungen großen Einfluss auf
die Lebensqualität: Das soziale Leben leidet, Kinder haben häufig
Lernschwierigkeiten, und bei Erwachsenen kann die Arbeitsfähigkeit
beeinträchtigt sein, bis hin zur Arbeitsunfähigkeit. Abgesehen von
den einschneidenden Veränderungen im Leben der Patienten stellen
allergische Erkrankungen eine extreme volkswirtschaftliche Belastung
dar. So belaufen sich die jährlichen Gesamtkosten, die weltweit durch
Heuschnupfen verursacht werden, auf rund 16,5 Milliarden Euro. Die
jährlichen durch Asthma verursachten Kosten liegen allein in den USA
bei rund 10,5 Milliarden Euro. Es besteht also dringender
Handlungsbedarf. Doch die Bedeutung allergischer Erkrankungen wird
immer noch unterschätzt.
Problembewusstsein schärfen
"Allergien sind die Epidemien des 21. Jahrhunderts, wir müssen das
Problembewusstsein überall auf der Welt schärfen", sagte Professor
Carlos E. Baena-Cagnani, Präsident der WAO,  heute in München.
Deshalb wurde der 8. Juli 2005 zum Welt-Allergie-Tag erklärt. Der
Welt-Allergie-Tag bezieht sich auf das von der WHO und der WAO ins
Leben gerufene Projekt "Prävention von Allergien und allergischem
Asthma". Die Zielsetzung: Der Welt-Allergie-Tag soll dazu beitragen,
auf breiter Basis das Problembewusstsein in punkto Allergien zu
schärfen und fundierte Informationen darüber zu verbreiten, wie man
allergischen Erkrankungen vorbeugen und ihren Verlauf abmildern kann.
Das Informationsangebot richtet sich an Ärzte und Patienten, aber
auch an Gesunde.
"Das Wohl der Patienten liegt uns sehr am Herzen," erklärte
Professor Johannes Ring von der Technischen Universität München,
Gastgeber des Welt-Allergie-Kongresses in den Münchener Messehallen.
Gemeinsam mit Psychologen, Pädagogen und Vertretern von
Patientenorganisationen arbeitet Professor Ring an einem
Schulungsprogramm für Patienten. "Wir müssen die Allergie-Patienten
dazu befähigen, Ihre Krankheit selbst besser in den Griff zu
bekommen," so Professor Ring weiter. Je mehr der Patient über seine
Krankheit wisse, umso größer seien seine Chancen, ohne große
Beeinträchtigung der Lebensqualität leben und arbeiten zu können.
"Wir sollten jeden Patienten zu seinem eigenen Arzt machen,"
erläuterte Professor Ring.
EAACI-Präsident Professor Wahn hofft, dass der Welt-Allergie-Tag
dazu beiträgt, das öffentliche Bewusstsein für allergische
Erkrankungen zu stärken. "Meine Vision ist, dass beim
Welt-Allergie-Tag in zehn Jahren viele Fragen, die uns heute noch
beschäftigen, beantwortet sind. Ich bin davon überzeugt, dass wir
dann für viele Probleme im Bereich Allergien Lösungen haben und dass
es uns dann gelungen ist, die Epidemie zu stoppen."

Pressekontakt:

MasterMedia GmbH
Bodelschwinghstr. 17
D-22337 Hamburg
T: +49(0)40507113-35
F: +49(0)40591845
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