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Wien Museum

JOHN F. KENNEDY mit Special: Gipfel Wien 1961 - Chruschtschow und Kennedy

Wien (ots)

Die Hoffnungs- und Symbolfigur Kennedy steht
symptomatisch für die Aufbruchs-, aber auch die Krisenstimmung in den
ersten beiden Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg. Bis heute ist
John F. Kennedy für viele Menschen eine Lichtgestalt. Kennedy steht
für eine neue Ära, den Weg in eine bessere, friedlichere Zukunft. Er
steht aber auch für die Verschärfung der Fronten im Kalten Krieg mit
seinen Brennpunkten Kuba, Berlin und Vietnam.
In der Ausstellung "John F. Kennedy", die das Wien Museum in
Zusammenarbeit mit dem Deutschen Historischen Museum (DHM, Berlin)
vom 27. Jänner bis 24. April im Haus am Karlsplatz zeigt, wird dem
"Mythos Kennedy" kritisch nachgespürt. Das Wiener Gipfeltreffen
Anfang Juni 1961 stellt einen Schwerpunkt der Ausstellung dar. Wien,
als Hauptstadt des neutralen Österreich, konnte sich nach dem Zweiten
Weltkrieg mit diesem "Gipfelrendezvous" erstmals wieder der
internationalen Öffentlichkeit als Weltstadt präsentieren.
Die Ausstellung präsentiert und diskutiert zentrale Themen der
amerikanischen und internationalen Politik der frühen 1960er-Jahre:
den Kalten Krieg und seine Krisenherde Berlin, Kuba und Vietnam, den
Rassismus und die Bürgerrechtsbewegung in den USA, den Aufbruch der
Jugend und das Wettrennen der beiden Weltmächte auf dem Weg ins
Weltall.
Mit 43 Jahren der jüngste Mann, der je ins Weiße Haus gewählt
wurde, war Kennedy ein Meister der politischen Inszenierung. Mit
seiner Frau Jackie, als First Lady angehimmelte Stilikone, setzte er
seine Präsidentschaft glanzvoll in Szene.
In besonderem Maße wird die Fähigkeit zur medialen Inszenierung
beim hoch stilisierten politischen Spektakel der "Wiener
Gipfelgespräche" zwischen Kennedy und Chruschtschow deutlich. Das
Wiener "Gipfelrendezvous" war nicht nur eine der Stationen auf der
ersten Europa-Reise des Kennedy-Ehepaars, sondern auch die letzte
persönliche Begegnung der beiden damals "mächtigsten Männer der
Welt". Erstmals besuchte ein amtierendes US-Staatsoberhaupt
Österreich und seine Hauptstadt - ein enormer Prestigegewinn für Wien
und die österreichische Neutralität, wenngleich bahnbrechende
Vereinbarungen zwischen den verfeindeten Supermächten ausgeblieben
sind.
Die Konferenz in Wien blieb nicht ohne Wirkungen auf die Situation
im Nachkriegs-Europa. Die Eindrücke und (Fehl-)Einschätzungen, die
die beiden Präsidenten von ihrem Zusammentreffen mitbrachten, sollten
zu einer Verhärtung der Fronten im Kalten Krieg führen. Die seit Ende
1958 schwelende Berlin-Krise erreichte mit dem Bau der Berliner Mauer
noch im August 1961 einen letzten Höhepunkt. Der "Vienna Summit", der
als "informeller Meinungsaustausch über Grundfragen" geplant war,
wurde zu einem Gipfel über Berlin, der nicht zu einem Abbau der
Spannungen führte, sondern den Kalten Krieg neu anheizte.
Das Gipfeltreffen verankerte sich nachhaltig im kollektiven
Gedächtnis der Wiener und Wienerinnen. Begleitet von ihren Ehefrauen
Nina Petrowna Chruschtschowa und der legendären Jackie Kennedy,
besichtigten die Präsidenten die Stadt und wurden ihrerseits zu
Sehenswürdigkeiten, auf die es einen Blick zu erhaschen galt.
In Berlin stand die von Andreas Etges konzipierte Ausstellung
"John F. Kennedy" 2003 auf dem Programm. In Wien ist eine etwas
verkleinerte und von Etges gemeinsam mit Michaela Lindinger und
Monika Sommer vom Wien Museum adaptierte Version zu sehen.
Bilder unter: http://www.wienmuseum.at/2865.htm

Rückfragehinweis:

Barbara Wieser
Wien Museum
Tel (+43 1) 505 87 47 - 84068
www.wienmuseum.at