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Stiftung GEN SUISSE

Eidg. Abstimmung - Wahlfreiheit und Forschungsförderung statt Denkstopp und Anwendungsstillstand

Bern (ots)

Die Stiftung Gen Suisse stellt sich klar gegen die
Moratoriumsinitiative und damit deutlich hinter die Grüne
Gentechnologie in der Schweiz. Die Fortschritte der molekularen
Erforschung von Pflanzen, die positiven Erfahrungen des weltweiten
Anbaus transgener Pflanzen auf Millionen von Hektaren und die
jahrelange Anwendung durch eine Vielzahl von Bauern zeigen, dass sich
die Pflanzenbiotechnologie in Forschung und Landwirtschaft längst
etabliert hat. In der Schweiz sind aufgrund der undifferenzierten
Proteste von gentechnikkritischen Kreisen schon kleine, sichere
Freisetzungen zu Forschungszwecken sehr schwierig durchzuführen. Ein
Moratorium wäre nicht nur das falsche Signal, sondern würde Forschung
und Lehre massiv schwächen. Was die Schweiz als kleines Land braucht,
ist eine hoch stehende Forschung, die ihre Erkenntnisse auch in
nützliche Anwendungen umsetzen kann.
Die Schweizer Forschung im Bereich der Pflanzenbiotechnologie
spielt international auf oberstem Niveau mit. Diese Position und
damit die Exzellenz in Forschung und Lehre stehen seit Jahren unter
finanziellem und öffentlichem Druck. Ein Moratorium hätte eine
verheerend negative Signalwirkung auf die Forschung mit transgenen
Pflanzen, auf die Professoren und auf die Studenten. Professor Ernst
Hafen, designierter Präsident der ETH Zürich warnt: "Wenn wir heute
unseren wissenschaftlichen Nachwuchs schwächen, leidet morgen die
Qualität der Forschung." Stattdessen appelliert Hafen an die
Bevölkerung, den strengen gesetzlichen Leitplanken zu vertrauen,
statt unser Know-how und unsere herausragenden Leistungen durch
unnötige Verbote aufs Spiel zu setzen.
Professor Klaus Ammann, Direktor des Botanischen Gartens der
Universität Bern, räumt ein, dass die bisher zugelassenen transgenen
Pflanzen für die Schweizer Bauern keine wirklich nützliche Option
seien. Gleichzeitig aber entwickelt sich die Forschung auf diesem
Gebiet national und international rasant - insbesondere auch im
öffentlichen Sektor. Eine Vielzahl von Projekten der
molekularbiologischen Pflanzenzucht zur Entwicklung von
Trockenheitsresistenz, Salztoleranz oder eines erhöhten
Vitamingehalts belegen das immense Potenzial dieser Technologie. "Ich
bin überzeugt, dass wir in absehbarer Zeit Produkte haben werden, die
auch den Schweizer Landwirt interessieren, wie z.B. Kraut- und
Knollenfäule-resistente Kartoffeln", schätzt Ammann. Der Ökologe
plädiert dafür, dass die unwissenschaftliche Polemik endlich Platz
machen soll für eine ehrlichere Diskussion auf der Basis von Fakten
und Argumenten.
"Wir haben seit Anfang 2004 ein strenges Gentechnikgesetz, das
einen vorsichtigen Umgang mit gentechnisch veränderten Pflanzen
verlangt und das Nebeneinander von Gentechnik und klassischer
Landwirtschaft ermöglicht. Damit ist die Sicherheit von Mensch, Tier
und Umwelt gewährleistet sowie Wahlfreiheit von Produzenten und
Konsumenten gesichert", hält CVP-Nationalrat Josef Leu fest. Ein
Moratorium, so der gelernte Ingenieur und praktizierende Landwirt,
sei nicht nur unehrlich und überflüssig, sondern schade dem
Forschungsplatz Schweiz. Absicht der Initianten sei nicht eine
fünfjährige Pause zum Denken und Forschen, sondern der gezielte
Anfang vom definitiven Ende der Grünen Gentechnologie in der Schweiz.
Leu betont: "Wir brauchen keine ideologischen Scheuklappen und
fundamentalen Verbote im Umgang mit der Gentechnik. Was wir brauchen
ist eine starke Forschung in einem verantwortungsvollen Rahmen."

Kontakt:

Kurt Bodenmüller
Geschäftsführer
Stiftung Gen Suisse
Postfach
CH-3000 Bern 15
Tel. +41/(0)31/356'73'84
Fax +41/(0)31/356'73'01
E-Mail: kbodenmueller@gensuisse.ch
Internet: www.gensuisse.ch

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  • 18.09.2003 – 14:00

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