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Schweizerischer Gewerkschaftsbund SGB

Sperrfrist 09.09 1015 - Arbeitgeber sind gegen ältere Arbeitnehmende: Der grosse Auftritt der Heuchler

Ein Dokument

Bern (ots)

Sperrfrist bis 09.09.2008, 10:15 Uhr
- Hinweis: Hintergrundinformationen können kostenlos im pdf-Format
     unter http://presseportal.ch/de/pm/100003695 heruntergeladen 
   werden -
Der Schweizerische Arbeitgeberverband lehnt zusammen mit dem 
Gewerbeverband ein flexibles AHV-Alter ab. Auf der anderen Seite 
weigern sich dieselben Arbeitgeber - wie die Statistiken beweisen - 
ältere Arbeitnehmer zu beschäftigen oder deren Weiterbeschäftigung zu
fördern. Sie widersetzen sich zudem Vorschlägen der Gewerkschaften, 
wie die Situation älterer Arbeitnehmender verbessert werden könnte.
Tatsachen sind:
  • Fast die Hälfte aller 60-64-Jährigen (46,8 Prozent) ist nicht mehr erwerbstätig. Bei den 55-59-jährigen Männern liegt die Erwerbsquote noch bei über 88 Prozent.
  • Einige Betriebe treiben ihren Jugendwahn und die Vertreibung älterer Arbeitnehmenden so weit, dass sie in ihren Betrieben kaum mehr vorkommen. So liegen die Anteile von Arbeitnehmenden über 50 Altersjahren bei Mc Donalds gerade noch bei 2 Prozent, Orange 3 Prozent, Sunrise 5 Prozent.
  • Wenn es um Neuanstellungen geht, ist es noch schlimmer: Bei "altersneutraler" Anstellungspolitik müssten die Prozentanteile je nach Branche 10 bis 20 Prozent über 50-jährige unter den neu angestellten sein. Die Realität an ein paar Beispielen: Adecco 2,5 Prozent, Bâloise 3,4 Prozent, Clariant 4,2 Prozent, Novartis 4,0 Prozent, SwissRe 2,1 Prozent.
  • Stellensuchende über 55 Jahren werden von den Arbeitgebern oft schon gar nicht mehr angeschaut. 56 Prozent der Arbeitnehmenden über 45 Jahren sieht sich wegen des Alters diskriminiert.
  • Bei älteren Beschäftigten sparen die Arbeitgeber bei der Weiterbildung: Nach dem 55. Lebensjahr sinkt die Weiterbildungs-Quote drastisch von 41 auf 14 Prozent.
  • Unterbeschäftigung: Angesichts der schlechten Chancen, einen Job zu finden, müssen viele ältere Frauen und Männer Anstellungen mit Pensen akzeptieren, die weit unter dem Gewünschten liegen.
  • Angesichts des Verschleisses der Arbeitskraft wird die IV für viele ältere Arbeitnehmende zur einzigen Möglichkeit. So beträgt die IV-Quote zwischen 30 und 49 noch durchschnittlich 4,1 Prozent, zwischen 50 und dem AHV-Alter jedoch bereits 10,9 Prozent. Bei den Männern über 60 Jahren sind es gar 17 Prozent!
Trauriges Fazit:
Viele Arbeitgeber stellen ältere Arbeitnehmer auf die Strasse oder
weigern sich, solche überhaupt anzustellen. Sie nehmen ein fast 
dreimal höheres Invaliditätsrisiko älterer Arbeitnehmer in Kauf. Sie 
streichen Weiterbildungsangebote für ältere Arbeitnehmende, sie 
nehmen in Kauf, dass sich ältere Arbeitnehmer diskriminiert fühlen. 
Und sie lehnen ein flexibles AHV-Alter ab, dass auch Arbeitnehmenden 
mit "normalem" Einkommen, einen würdigen Übergang vom Erwerbsleben in
den Ruhestand ermöglicht.
Viele Arbeitgeber sind Heuchler.
Weitere Informationen auf: www.ahv-online.ch

Kontakt:

Für zusätzliche Informationen und Interviews steht zur Verfügung:
Andreas Rieger, Co-Präsident Gewerkschaft Unia, Tel. (031) 350 22 90
oder (079) 468 66 22

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