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Schweizerisches Rotes Kreuz / Croix-Rouge Suisse

Foto-Ausstellung in Bern: "Missing Lives" erinnert an Tausende von Verschwundenen im Westbalkan

Bern (ots)

(IKRK/SRK) - Kriege, Konflikte, Katastrophen: Als Folge solcher Ereignisse suchen weltweit hunderttausende Menschen nach ihren Angehörigen. Zum Teil haben sie seit vielen Jahren keine Informationen über das Schicksal ihrer Nächsten. Anlässlich des Internationalen Tages der Verschwundenen machen das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) auf die Tragödie der vermissten Personen und deren zurückgebliebenen Angehörigen aufmerksam und eröffnen auf dem Waisenhausplatz in Bern die Ausstellung "Missing Lives". Die IKRK-Wanderausstellung wird - erstmals im deutschsprachigen Raum - vom 30. August bis 4. September 2011 gezeigt.

"Zusammen mit dem IKRK möchten wir durch diese Ausstellung auf das Schicksal von Betroffenen besonders im Westbalkan aufmerksam machen", sagte Annemarie Huber-Hotz, Präsidentin des Schweizerischen Roten Kreuzes in Bern. "Missing Lives" enthält beeindruckende Bilder des bekannten Fotografen Nick Danziger, die das Leiden der suchenden Angehörigen dokumentieren. Alleine nach den kriegerischen Auseinandersetzungen im Westbalkan wurden dem IKRK seit 1991 über 34'000 Vermisste gemeldet, davon rund 100 in der Schweiz von hier lebenden Angehörigen. Bis heute sind noch fast 15'000 Schicksale ungeklärt.

"Ungewissheit über das Schicksal und den Verbleib eines geliebten Menschen hält ganze Familien und Gemeinschaften davon ab, ein ausserordentlich schmerzhaftes Lebenskapitel zu schliessen und nach vorne zu blicken", sagte Christine Beerli, Vize-Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz. "Nicht nur im Westbalkan sondern in so gut wie allen konfliktbetroffenen Teilen der Welt warten tausende Mütter, Väter, Lebenspartner, Söhne und Töchter auf Neuigkeiten eines vermissten Angehörigen."

Die Ausstellung wird am 30. August, dem Tag der Verschwundenen, um 17.15 Uhr eröffnet. An der Vernissage, die im benachbarten PROGR stattfindet und zu der alle Medienschaffenden eingeladen sind, werden Annemarie Huber-Hotz (Präsidentin SRK), Christine Beerli (Vizepräsidentin IKRK) und Beat Giauque (Berner Grossratspräsident) sprechen.

Am Donnerstag, 1. September, um 19 Uhr findet im Käfigturm-Forum in Bern eine Veranstaltung zum Thema statt. Mit dabei sind unter anderem Pedro Lenz (Schriftsteller), Bardhec Berisha (kosovarischer Dichter) und Nicole Windlin (Leiterin Suchdienst SRK).

Der Suchdienst des SRK bearbeitet jährlich 500 Suchanträge. Über 50 Prozent davon können erfolgreich abgeschlossen werden. Die Hälfte betrifft Recherchen in der Schweiz, die andere Hälfte solche im Ausland. Das Rote Kreuz unterstützt weltweit Menschen, die den Kontakt zu ihren Nächsten verloren haben. In 186 Ländern können sich betroffene Personen an den jeweiligen Suchdienst des Roten Kreuzes bzw. des Roten Halbmondes wenden. Für die Suche stützen sich die Suchdienste auf das weltumspannende Netzwerk der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung.

Der Suchdienst SRK bietet den Betroffenen persönliche Beratung an, erarbeitet mit ihnen das geeignete Vorgehen und informiert sie regelmässig über den Stand der Nachforschungen. Neben den internationalen Informationsquellen arbeitet der Suchdienst SRK national mit verschiedenen Behörden, den Kantonalverbänden des SRK sowie mit diversen zivilen Organisationen zusammen.

Auf internationaler Ebene ist das IKRK in der ganzen Welt aktiv, um Schicksale von Verschwundenen aufzuklären und Hinterbliebene zu unterstützen. Unter anderem war das IKRK an der Formulierung der Konvention gegen das Verschwindenlassen beteiligt und arbeitet mit Staaten weltweit an deren Ratifizierung und Implementierung.

Kontakt:

Beat Wagner, SRK, Tel. +41 (0)31 387 74 08, Mobil +41 (0)76 372 41 84
Bijan Frederic Farnoudi, IKRK, Tel. +41 (0)22 730 21 80, Mobil +41
(0)79 536 92 59
www.icrc.org
www.redcross.ch/suchdienst

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