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Fürstentum Liechtenstein

pafl: Wie kommt das Salz in den Bodensee? 54. Tagung der Internationalen Gewässerschutzkommission für den Bodensee

Vaduz (ots)

Vaduz, 29. Mai (pafl) - Die Salzkonzentrationen im
Bodensee nehmen seit Jahren zu. Die winterliche Strassensalzung 
allein kann den Anstieg des Salzgehaltes nicht erklären. Die Experten
sollen nun nach den weiteren "Salzquellen" suchen und sich mit den 
möglichen Folgen des zunehmenden Eintrags von Kochsalz beschäftigen. 
Das hat die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee 
IGKB bei ihrer diesjährigen Jahrestagung in Bad Ragaz, Kanton St. 
Gallen, beschlossen.
Seit den 1960er-Jahren hat sich die Konzentration an 
Salzverbindungen kontinuierlich erhöht. Besonders deutliche Anstiege 
sind dabei in der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre sowie in jüngster 
Zeit zu beobachten. Diese Werte sind allerdings nicht als Bedrohung 
anzusehen - sie liegen für ein Süssgewässer durchaus im normalen 
Rahmen. Doch die zunehmende Aufsalzung insbesondere des Tiefenwassers
beschäftigt die Experten vor allem deshalb, weil die genauen Gründe 
für diese Entwicklung bisher nicht bekannt sind.
Zweifellos spielt die Strassensalzung im Winter eine wichtige Rolle. 
Doch die genaue Analyse der Daten zeigt, dass dies nicht der 
alleinige Grund für die zunehmenden Konzentrationen sein kann. Auch 
die Verwendung von Salz etwa in Geschirrspülmaschinen sowie die 
bisher bekannten Anwendungen in der Industrie wie zum Beispiel für 
Entkalkungsmassnahmen reichen nicht für eine Erklärung aus. Daher 
will die IGKB nun nach weiteren Ursachen für die Aufsalzung suchen. 
Sie will auch klären, ob dies einen Indikator für eventuelle 
zukünftige Herausforderungen darstellt - gemäss ihres Auftrages, die 
Entwicklung des Sees im Auge zu behalten.
Negative Folgen für den See drohen möglicherweise auch durch die 
Klimaerwärmung. Hier besteht die Gefahr, dass der See in Zukunft 
immer seltener richtig "Luft holen" kann. Der Grund: die 
Durchmischung des Wassers im Winter wird bei höheren 
Wassertemperaturen zunehmend schwieriger. Weil im Zuge der 
Klimaerwärmung die warmen Winterhalbjahre zunehmen, erwärmt sich der 
See immer häufiger früh im Jahr - ein Trend, der sich jetzt schon 
deutlich abzeichnet. Die Analysen der Seedaten der vergangenen 
Jahrzehnte zeigen deutlich, dass die Erneuerung des Tiefenwassers - 
und damit auch die Anreicherung der unteren Wasserschichten mit 
Sauerstoff - vor allem durch den Grad der Auskühlung des Sees im 
Winter bestimmt ist. Seit dem Winter 2005 / 2006 hat der See nicht 
mehr vollständig zirkuliert - also auch nicht im vergangenen Winter. 
Dennoch lag der Sauerstoffgehalt während des herbstlichen Minimums 
2007 noch bei sieben Milligramm pro Liter über Grund.
Wäre der See noch so nährstoffreich wie vor zwanzig Jahren, hätte 
er solch unvollständige Zirkulationen und die damit verbundene 
Sauerstoffverarmung in der Tiefe mit Sicherheit nicht verkraftet. 
Denn im nährstoffreichen See sinken vergleichsweise viele 
abgestorbene Lebewesen ins Tiefenwasser, wo sie unter 
Sauerstoffverbrauch von Mikroorganismen abgebaut werden. Weil der See
heute im Hinblick auf den Nährstoffgehalt von nicht einmal mehr acht 
Millionstel Gramm Phosphor je Liter Seewasser aber wieder so sauber 
ist wie in den 1950er-Jahren, gibt es weniger tote Organismen, die 
abgebaut werden müssen. Damit ist die Gefahr einer 
Sauerstoffverarmung im Tiefenwasser zwar nicht völlig gebannt, aber 
doch stark verringert. Der Bodensee ist durch die jahrzehntelangen 
Aktionen zu seiner Reinhaltung nun fit für die Zukunft.
Kommissionsvorsitzender:
Richard Stadler,
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und 
Wasserwirtschaft, Wien
Tel.: +43 (0) 1 / 71100-7115,  richard.stadler@lebensministerium.at
Weitere nationale Ansprechpersonen:
Peter Fuhrmann, Umweltministerium Baden-Württemberg, Stuttgart
Tel.: +49 (0) 711 / 126 1500,  peter.fuhrmann@um.bwl.de
Claus Kumutat, Bayer. Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und
Verbraucherschutz, München
Tel +49 (0) 89 / 9214 4347,  claus.kumutat@stmugv.bayern.de
Stephan Müller, Bundesamt für Umwelt, Bern
Tel.: +41 (0) 31 / 322 93 20,  stephan.mueller@bafu.admin.ch
Helmut Kindle, Amt für Umweltschutz des Fürstentums Liechtenstein,
Vaduz
Tel +423 236 61 97,  helmut.kindle@aus.llv.li

Kontakt:

Amt für Umweltschutz
Helmut Kindle, Amtsleiter
Tel.: +423 236 61 97

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