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Bundesamt für Statistik

BFS: BFS: Umweltstatistik Schweiz Häufiges Reisen mit hohen Umweltansprüchen

Neuchâtel (ots)

Die Umweltqualität einer Destination spielt für
viele Schweizer Reisende eine grosse Rolle. Ökologisch nicht 
unproblematisch ist umgekehrt die im europäischen Vergleich 
ausgepräget Reisefreudigkeit der Schweizerinnen und Schweizer. Vor 
allem die immer häufiger und länger werdenden Flugreisen belasten 
die Umwelt. Dem Thema "Ferienreisen und Umwelt" ist die neuste 
Ausgabe der Schriftenreihe "Umweltstatistik Schweiz" des Bundesamtes 
für Statistik (BFS) gewidmet.
Rund 70% der Schweizer Bevölkerung nimmt alljährlich am Reiseverkehr 
teil. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sind 
Schweizerinnen und Schweizer sehr reisefreudig und verreisen gerne 
mehrmals pro Jahr. Das Auto ist zwar noch immer das dominierende 
Verkehrsmittel, der Wandel über die letzten 30 Jahre hinweg ist 
jedoch deutlich: statt mit dem Auto oder der Bahn wird heute 
zunehmend mit dem Flugzeug verreist. Allgemein wuchs der 
Freizeitverkehr in den letzten Jahren kontinuierlich. Im Jahr 2000 
waren unter der Woche 40% aller Wege Freizeitwege, wobei diese, 
verglichen mit anderen Wegzwecken (Bsp. Arbeitswege oder 
Einkaufswege), eher über weite Distanzen gehen.
Knapp 90% der Hauptferienreisen wurden im Jahr 2001 in Europa 
durchgeführt. Vor allem für Familien ist die Schweiz noch immer ein 
beliebtes Reiseziel. Seit den siebziger Jahren hat die Destination 
Schweiz jedoch an Popularität eingebüsst, dies vor allem zugunsten 
von anderen europäischen Ländern. Bei nahezu 20% aller Schweizreisen 
wird in der eigenen Ferienwohnung oder dem Zweitdomizil von Freunden 
oder Verwandten übernachtet.
Die Attraktivität einer touristischen Destination ist umso höher, je 
weniger das Landschaftsbild beeinträchtigt, Luft und Wasser 
verschmutzt, Fauna und Flora verarmt und die Ruhe gestört ist oder 
Abfall herumliegt. Andererseits können gerade auch touristische 
Infrastrukturen und Aktivitäten in diesem Zusammenhang leicht zum 
Problem werden. Laut Gästebefragungen nehmen Reisende in der Schweiz 
bezüglich Abfallmenge und -entsorgung, Verkehrsaufkommen oder 
Wasserverschmutzung am wenigsten Umweltprobleme wahr. Bedeutend mehr 
sind es im Mittelmeergebiet und auf Fernreisen.
Da die Umwelt oft selbst eine touristische Attraktion darstellt, 
setzen sich zunehmend auch Touristiker für die Erhaltung und den 
Schutz naturnaher Gebiete ein. Das Ausscheiden von Naturreservaten 
wurde populär. Auch für die touristische Vermarktung ist es ein 
Anreiz, mit Biosphärenreservaten oder dem UNESCO Welterbe Touristen 
anzulocken.
Die Reise als solche steht fast immer am Anfang einer touristischen 
Aktivität. Durch das schnelle und leichte Überwinden von grossen 
Distanzen rückt sie zusehends in den Hintergrund, und viele Fragen 
zur Umweltqualität werden lediglich in Bezug auf die Destination 
gestellt. Je nach Reiseform entfallen aber zwischen 70 und 95% der 
bei Ferienreisen verbrauchten Energie auf die An- und Rückreise. Der 
Energieverbrauch und die zum Reisen notwendige Infrastruktur 
bedeuten eine nicht vernachlässigbare Belastung für viele 
Lebensräume.
BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Informationsdienst Auskunft:
Patricia Jungo, BFS, Sektion Umwelt, Tel. 032 713 61 80, E-Mail:  
umwelt@bfs.admin.ch
Publikationsbestellungen unter: Tel.: 032 713 60 60, Fax: 032 713 60 
61, E-Mail:  Ruedi.Jost@bfs.admin.ch
Neuerscheinung:
BFS, Umweltstatistik Schweiz Nr.12, Ferienreisen, Neuchâtel 2002, 
Bestellnummer: 141-9412, Preis: Fr. 9.-
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des BFS 
http://www.statistik.admin.ch
13.09.02

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