Alle Storys
Folgen
Keine Story von Touring Club Schweiz/Suisse/Svizzero - TCS mehr verpassen.

Touring Club Schweiz/Suisse/Svizzero - TCS

TCS-Kindersitztest: Durchzogene Resultate trotz weniger Schadstoffen

Ein Dokument

Bern (ots)

Im vergangenen Jahr sind in Fahrzeugen auf Schweizer Strassen erstmals weniger als 400 Kinder verunfallt. Im aktuellen TCS-Kindersitztest wurden insgesamt 27 Kindersitze untersucht. Dabei wurden über 900 Einzeltests, davon 150 Crashtests, durchgeführt. Geprüft wurde die Sicherheit bei einer Kollision, Bedienung und Ergonomie sowie die Gebrauchseigenschaften und vorhandenen Schadstoffe. Vier Produkte wurden als "nicht empfehlenswert" eingestuft.

Im diesjährigen Kindersitztest wurden 27 Kindersitze aus allen Gewichtsklassen auf die Aspekte Sicherheit, Bedienung und Ergonomie, Schadstoffgehalt sowie Reinigung und Verarbeitung hin untersucht. Dabei wurde in 15 Fällen die Bewertung "sehr empfehlenswert" vergeben. Für jede Altersgruppe stehen somit mehrere gute Kindersitze zur Auswahl. Vier Produkte fielen im Sicherheits-Test durch und wurden als "nicht empfehlenswert" eingestuft. Ein positiver Trend ist bei den Ergebnissen der Schadstoffprüfung zu verzeichnen, denn im Gegensatz zu den früheren TCS-Tests war lediglich in zwei Fällen eine erhöhte Schadstoffbelastung messbar.

Gute Resultate bei Babyschalen und Sitzen für Kleinkinder

Die getesteten Babyschalen, die rückwärtsgerichtet im Fahrzeug montiert werden, überzeugten mit durchwegs guten Ergebnissen. Einzig der auch für etwas grössere Kinder verwendbare Peg-Pérego Viaggio convertibile überschritt beim Frontalaufprall die Grenze der Belastbarkeit und wurde abgewertet. Zudem ist der Fahrzeugeinbau des auch vorwärtsgerichtet verwendbaren Sitzes aufwändig.

In der Testgruppe der Sitze für Kinder bis vier Jahre waren alle drei Produkte (Cybex Juno Fix, Römer Trifix und Chicco Xpace Isofix) sowohl hinsichtlich der Bedienung (alle mit Isofix) als auch der Sicherheit überzeugend.

Sitze für grössere Kinder überzeugen nicht restlos

18 der getesteten Produkte können für Kinder bis 12 Jahre oder 150 cm Körpergrösse verwendet werden. Beim Bedienungs-Test erzielten die mit Kinderhaltegurten für kleinere Kinder ausgestatteten Kindersitze Nania Beline SP, Graco Nautilus und der Chicco Neptun nur durchschnittliche Resultate. Als besonders einfach in der Handhabung erwiesen sich vor allem der Storchenmühle Solar Seatfix und der wegen erhöhten Schadstoffwerten abgewertete Recaro Monza Nova Seatfix.

Bezüglich der Sicherheit dieser Kategorie von Kindersitzen wurden sehr grosse Unterschiede festgestellt: Neun Produkte bieten in allen Konfigurationen guten Schutz. Der Kiddy Guardianfix schneidet beim Frontalcrash ohne Isofix-Montage schlecht ab. Nur bei der Verwendung der Isofix-Rasterarme werden gute Werte erreicht. Der aufblasbare und sehr leichte Easycarseat Inflatable fällt sowohl im Frontal- wie auch im Seitenaufpralltest durch. Wenn beim Graco Logico L die Rückenlehne entfernt wird, ist das Verletzungsrisiko bei einem Seitenaufprall zu hoch für eine gute Bewertung.

Isofix-Verankerungen erhöhen die Sicherheit

Die Möglichkeit, die Kindersitze über Isofix-Verankerungen mechanisch mit dem Fahrzeug zu verbinden, ist bei immerhin 14 Testprodukten gegeben. Isofix- und Top-Tether-Verankerungen sind ab November 2012 bei allen neu homologierten Fahrzeugmodellen und ab 2014 bei allen Neufahrzeugen vorgeschrieben. Durch diese Regelung wird der sichere und einfache Kindersitzeinbau ins Fahrzeug gefördert. Angesichts der Tatsache, dass drei von zehn Kindern in nicht richtig verwendeten Kindersitzen transportiert werden, ist das eine erfreuliche Entwicklung.

Zwei Produkte mit erhöhten Schadstoffwerten

Zudem wurde eine Schadstoffprüfung an sämtlichen Teilen durchgeführt, mit welchen ein Kind in Berührung kommen kann. Zwei Testprodukte (Chicco Neptun und Recaro Monza Seatfix) wiesen einen erhöhten Schadstoffgehalt auf und wurden deshalb abgewertet.

Wie wurde getestet?

Die Sicherheit bei einer Kollision wurde mit Frontal- und Seitenaufpralltests in allen Konfigurationen der Kindersitze untersucht. Bedienung und Ergonomie wurden ebenfalls genau unter die Lupe genommen. Dabei wurde vor allem untersucht, wie einfach ein Sitz eingebaut werden kann und wie das Kind darin untergebracht ist. Nur bei gutem Abschneiden in den Testkriterien Sicherheit und Bedienung/Ergonomie wird eine gute Bewertung vergeben.

Schadstoffprüfung

Die Schadstoffprüfung wurde durch die "Stiftung Warentest" in Auftrag gegeben. Untersucht wurden die Sitze auf den Gehalt von PAK's, Phthalaten, Flammschutzmitteln, phenolischen Verbindungen, Organozinn, AZO-Farbstoffen, Formaldehyd und Schwermetallen. Dabei wurden alle Teile des Sitzes untersucht, mit denen ein Kind in Berührung kommt. Die Prüfung und Bewertung erfolgt dabei anhand des Dokuments ZEK 01.2-08 (u. a. Bestandteil der GS-Prüfung), der Richtlinie 1907/2006/EG ("REACH"), der EN-71 ("Spielzeugrichtlinie") und dem Standard Ökotex 100.

Ratgeber "Auto-Kindersitze 2012"

Weitere Informationen über Kinder-Insassensicherheit, Kauftipps und der aktuelle TCS-Kindersitztest sind im neusten Ratgeber "Auto-Kindersitze 2012" zusammengefasst. Beim Kindersitzeinbau helfen neu auch Einbauvideos, die direkt über einen Pixel-Code in der Broschüre oder auf der Homepage abgerufen werden können. Der Ratgeber ist das Ergebnis einer Gemeinschaftsarbeit des Touring Club Schweiz (TCS) und der bfu - Beratungsstelle für Unfallverhütung. Der Ratgeber kann sofort unter www.kindersitze.tcs.ch bestellt werden oder ist bei der bfu in Bern erhältlich. Der Ratgeber ist kostenlos.

Vorschriften und Unfallzahlen bei der Kindersicherheit

Seit dem 1. April 2010 müssen Kinder bis 12 Jahre oder 150 cm (was zuerst eintrifft) in einem entsprechenden Kindersitz gesichert sein. Bei einem gebrauchten Kindersitz muss darauf geachtet werden, dass er nicht zu alt ist (vor 1995). Dies lässt sich am besten an der orangefarbigen Etikette am Kindersitz erkennen. Auf dieser muss die Prüfnummer mit den Anfangsziffern 03 oder 04 stehen. Mehr Informationen sind im neunsprachigen Flyer "Kinder im Auto" enthalten, der unter www.ratgeber.tcs.ch bestellt werden kann.

Laut Bundesamt für Strassen ASTRA verunfallten im letzten Jahr 1'555 Kinder bis 14 Jahre im Strassenverkehr. Mehr als ein Viertel (394) kamen dabei im Auto zu Schaden. Gleichwohl ist die Erhöhung der Verkehrssicherheit anhand der Zahlen erkennbar: 2001 wurden noch 692 verunfallte Kinder im Auto registriert.

TCS-Mitgliedervorteile bei Baby-Rose und Autour du bébé

TCS-Mitglieder profitieren von einem Rabatt von 15% auf Kindersitze, die beim TCS-Test mindestens mit der Note "empfehlenswert" bewertet wurden. Weiter können hier auch gebrauchte Kindersitze überprüft werden (für Mitglieder kostenlos): www.babyrose.ch.

Kontakt:

David Venetz, Mediensprecher TCS, 058 827 34 03, david.venetz@tcs.ch

Die TCS-Bilder sind auf Flickr -
www.flickr.com/photos/touring_club/collections.
Die TCS-Videos sind auf Youtube - www.youtube.com/tcs.

Die detaillierten Ergebnisse sind im Internet unter www.pressetcs.ch
abrufbar.

Weitere Storys: Touring Club Schweiz/Suisse/Svizzero - TCS
Weitere Storys: Touring Club Schweiz/Suisse/Svizzero - TCS
  • 21.05.2012 – 10:37

    Sorgenfreie Pfingstreise mit den TCS-Tipps

    Bern (ots) - Auch in diesem Jahr wird das Strassennetz an Pfingsten wieder stark belastet sein. Die Reisetipps des TCS helfen, in der Schweiz und im Ausland möglichst sorgenfrei unterwegs zu sein. Erfahrungsgemäss ist an den Grenzübergängen in Basel und Chiasso mit langen Wartezeiten zu rechnen. Am Nadelöhr Gotthard-Strassentunnel wird es wieder zu kilometerlangen Staus kommen. Sowohl auf der A1 als auch auf der A2 ...

  • 15.05.2012 – 10:36

    Pannenstatistik: Elektrik versursacht über ein Drittel aller Pannen

    Bern (ots) - Die Pannenstatistik 2011 gibt Aufschluss über die häufigsten Pannen. Rund 38 Prozent aller Pannen betrafen Batterie, Generator und Anlasser. Insgesamt lässt sich die erfreuliche Feststellung machen, dass die Fahrzeuge dank umfassenden Qualitätssicherungsprogrammen zuverlässiger geworden sind. Die in Zusammenarbeit mit dem deutschen Partnerclub ADAC ...

  • 09.05.2012 – 13:59

    Velovignette abgeschafft - 10% der Radfahrer ungedeckt

    Bern (ots) - Am 1. Juni dieses Jahres verschwindet die Velovignette endgültig. Ersetzt wird sie durch die private Haftpflichtversicherung der Radfahrer. Dennoch verfügen rund 10 Prozent der Radfahrer noch nicht über eine genügende Deckung. Bei einem Unfall müssten diese die Folgekosten selbst übernehmen. Radfahrer haben noch bis zum 31. Mai Zeit um eine private Haftpflichtversicherung abzuschliessen, welche ...