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Touring Club Schweiz/Suisse/Svizzero - TCS

TCS Tunneltest 2008: Schweizer Tunnels schneiden gut ab San Bernardino nach erfolgreicher Sanierung mit sehr gut bewertet

Bern (ots)

- Hinweis: Bildmaterial steht zum kostenlosen Download bereit  
     unter: http://www.presseportal.ch/de/pm/100000091 -
Die vom TCS im Rahmen eines internationalen Tunneltests 
inspizierten Schweizer Tunnel schnitten allesamt gut ab. Positiv zu 
vermerken ist die Tatsache, dass der 1999 noch als bedenklich 
eingestufte und mittlerweile aufwändig sanierte San Bernardino-Tunnel
mit dem Prädikat sehr gut ausgezeichnet wurde. Dies ist  insbesondere
für die Ostschweiz von Bedeutung, die somit wieder über eine 
sicherere Infrastruktur auf 'ihrer' Nord-Südverbindung verfügt. Im 
europäischen Vergleich schnitten die Tunnels der Alpenländer am 
besten ab. Die norwegischen und italienischen Röhren rangieren als 
Schlusslichter.
Ergebnisse des TCS-EuroTAP-Tunneltest 2008
2008 wurden in 11 europäischen Länder 31 Tunnels, davon 5 in der 
Schweiz, getestet. Am besten Schnitt der 2006 eröffnete, rund 1,3 km 
lange Pont Pla-Tunnel in Andorra la Valle ab. Negativ schneidet 
Italien ab, das mit dem 1983 in Betrieb genommenen und 2,4 Kilometer 
langen Tunnel Cernobbio zum vierten Mal in Folge einen Testverlierer 
stellt. Insgesamt wurden zwei Tunnels mit ungenügend, 7 Tunnels mit 
bedenklich bewertet.
Die schweizerischen Tunnels schnitten - mit einer Ausnahme - sehr 
gut und gut ab, wie die angehängte Übersichtstabelle zeigt:
Beim Tunnel Sachseln besteht noch Nachholbedarf, die Sanierung 
wird vom ASTRA bald in Angriff genommen
Glanzlicht Tunnel San Bernardino
Besonders erfreulich ist, dass der 1967 eröffnete 6596 m lange San 
Bernardino-Tunnel nach seiner umfassenden Sanierung mit Höchstnoten 
bedacht wurde. 1999 wurde dieses Bauwerk hauptsächlich wegen Mängeln 
des Belüftungssystems und unbefriedigender Fluchtwege als ungenügend 
eingestuft. Das Tiefbauamt Graubünden hat in enger Zusammenarbeit mit
den
Bundesbehörden (ASTRA) in den vergangenen Jahren ein ehrgeiziges 
Sanierungsprogramm verwirklicht. Das Resultat lässt sich sehen: Der 
Tunnel zeichnet sich durch ausreichend breite Fahrspuren, 
Pannenbuchten und eine gute Beleuchtung aus und wird rund um die Uhr 
von
geschultem Personal mit Video überwacht. Im Bedarfsfall werden 
Autofahrer über Ampeln und Wechselverkehrssignale gesteuert sowie 
über Radio informiert. Ein automatisches Brandmeldesystem erkennt 
Brände, aktiviert die Lüftung und sperrt den Tunnel. Optimiert wurden
auch die Fluchtwege und das Lüftungssystem, das den Rauch in der Nähe
des Brandherdes aus dem Tunnel absaugt. So besteht Gewähr, dass sich 
Menschen in einer weitestgehend rauchfreien Atmosphäre über die gut 
gekennzeichneten Notausgänge über den Luftkanal in Sicherheit bringen
können. Die Fluchtrichtung und die Entfernung bis zum nächsten 
Notausgang ist angegeben, was die Selbstrettung wesentlich 
erleichtert.
Zehn Jahre Tunneltest in Europa
Die Schweiz ist ein Land von Tunneln. Bis 2015 werden 280 km des 
schweizerischen Nationalstrassennetzes, d.h. rund ein Siebtel, 
unterirdisch verlaufen. Dies zeigt die Bedeutung der Tunnelsicherheit
auf. Der TCS führt seit 10 Jahren in Zusammenarbeit mit seinen 
Partnerclubs Tunneltests durch. Deren Zweck besteht darin 
aufzuzeigen, wie gut Tunnelbauwerke aktuellen Sicherheitskriterien 
entsprechen und wo Nachholbedarf besteht. Das umfassende Testprogramm
wird von EuroTAP (European Tunnel Assessment Programme) durchgeführt.
In den vergangenen 10 Jahren wurden 282 Tunnels aus 20 Ländern 
geprüft. Oberstes Ziel der neutralen Prüfer ist die Sicherheit von 
Menschen. Sie legen insbesondere Wert auf Fluchtmöglichkeiten, 
Belüftung und Brandschutz. EuroTAP zeigt schonungslos Mängel auf und 
ermutigt Behörden, beim Tunnelbau hohe Sicherheitsstandards zu 
implementieren. Mit Erfolg: Als der San Bernardino 1999 geprüft 
wurde, fiel er mit der Einstufung "ungenügend" durch. In der 
Zwischenzeit wurde er modernisiert und erhielt die Auszeichnung "sehr
gut". Trotz der enormen Anstrengungen, die Tunnelsicherheit zu 
verbessern, erfüllt ein Drittel der Tunnels nach wie vor die 
Sicherheitsstandards nicht. 2008 lagen 9 von 31 getesteten Tunnels 
unterhalb der geforderten Mindeststandards.
Wie wurde getestet?
Mit der Durchführung der Tests wurde die unabhängige DMT GmbH 
betraut, ein internationaler Technologie-Dienstleister auf den 
Gebieten Rohstoffe, Sicherheit und Infrastruktur. Die Experten waren 
zwischen dem 7. Januar und dem 1. Februar unterwegs, um die 31 
Tunnels anhand einer 200 Punkte umfassenden Checkliste zu überprüfen.
Diese enthält folgende, unterschiedlich gewichtete Kriterien: 
Tunnelsystem, Beleuchtung und Energieversorgung, Verkehr und 
Verkehrsüberwachung, Kommunikation, Flucht- und Rettungswege, 
Brandschutz, Lüftung und Notfallmanagement.
Um einen Tunnel insgesamt positiv zu bewerten, müssen möglichst 
alle acht Kategorien positive Bewertungen aufweisen. Werden einige 
spezifische Kriterien gar nicht erfüllt, wird die Gesamtnote 
abgewertet und der Tunnel kann höchstens die Bewertung "ausreichend" 
erhalten. Dies betrifft insbesondere die Sicherheitsaspekte Flucht- 
und Rettungswege sowie die Lüftung.
So wurde beim 5190 m langen Tunnel Sachseln das Testergebnis gut 
infolge Mängeln bei den Kategorien Flucht- und Rettungswege sowie 
Lüftung auf ausreichend abgewertet. Der Testbericht enthält dazu u.a.
folgende Aussage: "Die Voraussetzungen für eine effektive 
Selbstrettung im Brandfall sind unzureichend. Der Abstand der 
Notausgänge ist zu gross. Ausserdem gewährleistet das Lüftungssystem 
nur eine begrenzte Rauchabsaugung."
Hintergrund EuroTAP
Das auch vom TCS mitgetragene, zwischen 2005 und 2007 von der 
Europäischen Kommission finanziell unterstützte European Tunnel 
Assessment Programme (EuroTAP) beinhaltet systematische Tests der 
wichtigsten Strassentunnels in Europa. Mit Hilfe von 
Informationskampagnen will EuroTAP das Bewusstsein für 
Tunnelsicherheit schärfen und das Verhalten der Automobilisten in 
Tunnels verbessern.
Weitere Infos: www.tunnel.tcs.ch, www.eurotestmobility.com
Das vollständige Pressedossier kann unter folgendem Link 
heruntergeladen werden: 
http://www.tcs.ch/main/de/home/der_tcs/presse/konferenz.html

Kontakt:

Thierry Pucci, Dr. Ing. dipl. ETH, Verkehrsingenieur
Tel: 022 417 28 46, 078 808 24 26, tpucci@tcs.ch

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