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Caritas Schweiz / Caritas Suisse

Prix Caritas geht nach Kolumbien

Luzern (ots)

Mit dem Prix Caritas 2006 für Menschlichkeit
wurde in Luzern der Fotograf und Journalist Jesús Abad Colorado
ausgezeichnet. Die Caritas würdigt damit sein Engagement für Frieden
und Gerechtigkeit in Kolumbien.
Seit vielen Jahren dokumentiert Jesús Abad mit seinen Bildern den
Krieg in Kolumbien aus der Sicht der Opfer. Als freier Journalist
veröffentlicht er Fotos in kolumbianischen Zeitungen und
Zeitschriften, er publiziert aber auch in internationalen Medien
Fotoreportagen. Seine Bilder werden immer wieder an Ausstellungen im
Ausland gezeigt, so in Kanada, USA, Kuba, Argentinien, Spanien und
Deutschland. In der Schweiz war die Ausstellung "Memoria - der
vergessene Krieg in Kolumbien" während zwei Jahren an über 40 Orten
zu sehen.
Botschafter Walter Fust, Direktor der Direktion für Entwicklung und
Zusammenarbeit (DEZA), sagte in seiner Laudatio, mit dem Prix Caritas
2006 solle das konsequente und furchtlose Eintreten von Jesús Abad
für ein Kolumbien ohne Gewalt geehrt werden. Der Preis sei auch eine
Hommage an die Opfer des Krieges und der Gewalt. Schliesslich solle
ein ethisch motivierter kritischer Journalismus gewürdigt werden.
Der bewaffnete Konflikt zwischen Militärs, Guerillas und
paramilitärischen Todesschwadronen blute Kolumbien seit vierzig
Jahren aus: "Zehntausende wurden getötet, weit über zwei Millionen
Menschen wurden durch den Krieg aus ihren angestammten Regionen
vertrieben, und Millionen von Kolumbianern mussten im Ausland eine
neue, bessere Zukunft suchen."
Wie zahllose seiner Landsleute stelle sich Jesús Abad, so Fust, 
dieser Gewalt entgegen. Für den Fotografen sei klar, dass der Krieg
nicht militärisch beendet, sondern politisch gelöst werden müsse. Mit
seinen Bildern wolle Jesús Abad  die gesellschaftliche Wirklichkeit
Kolumbiens deutlich machen, zugleich aber auch seine Solidarität mit
den Opfern von Gewalt und sozialer Ungerechtigkeit zum Ausdruck
bringen.
In seiner Dankesrede betonte Jesús Abad, er möchte ein Fotograf
des Lebens sein inmitten des Todes und des Schmerzes. Er wolle mit
seinen Bildern die Würde der Opfer zum Ausdruck bringen. Er zeige
nicht nur Tote, Vertriebene und Trauernde, sondern auch Menschen, die
sich mutig gegen alle Kriegsparteien zur Wehr setzen.
Caritas-Direktor Jürg Krummenacher wies darauf hin,  dass die
Schweizer Hilfswerke zusammen mit dem Eidgenössischen Departement für
Auswärtige Angelegenheiten in Kolumbien seit 2001 systematisch die
Friedensarbeit fördern würden. Sie würden sich vom gleichen
Grundgedanken wie Jesús Abad leiten lassen: "Auch wir sind der
Überzeugung, dass es in Kolumbien politische und soziale Lösungen
braucht. Am Friedensprozess dürfen nicht nur die militärischen
Exponenten beteiligt werden. Auch die breite Bevölkerung, die
Zivilgesellschaft, muss zu Worte kommen." Ziel der schweizerischen
Friedensbemühungen sei es deshalb, Menschenrechtsorganisationen,
Gewerkschaften sowie Frauen- und Indianerorganisationen zu stärken.
Hinweis an die Redaktionen:
Die Preisverleihung findet am Freitag, 30. Juni um 17.00 Uhr im
Kultur- und Kongresszentrum Luzern statt. Bei der Bildagentur
Keystone wird ein Foto zur Verfügung stehen.

Kontakt:

Odilo Noti
Caritas Schweiz
Tel.: +41/79/686'87'43

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