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WWF Schweiz

WWF und Schweizer Vogelschutz SVS: Klage gegen die Schweiz erneuert

Zürich (ots)

Bei der Erhaltung von Arten und wichtigen
Lebensräumen gerät die Schweiz weiter ins Hintertreffen. Während sich
unsere Nachbarn längst für eine vielfältige Natur einsetzen, nimmt 
unser Land seine Verantwortung ungenügend wahr. Der WWF Schweiz und 
der Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz haben deshalb in 
Strassburg erneut Klage gegen die Schweiz eingereicht.
Seit 30 Jahren gibt es die Berner Konvention. Doch ausgerechnet in
der Schweiz wird das von 46 Staaten gestützte Abkommen zur Erhaltung 
der Naturvielfalt nicht konsequent umgesetzt. So hat es der Bund 
bislang versäumt, international besonders schützenswerte Gebiete für 
das europäische Smaragd-Netzwerk anzumelden. Und dies obwohl der Bund
vor Jahresfrist versprochen hatte, diese Schutzgebiete bis spätestens
im Herbst 2008 zu definieren. Doch passiert ist seither nichts. "Der 
Bund muss endlich seine Hausaufgaben machen: Er soll insbesondere im 
Alpenraum die nötigen Schutzgebiete ausscheiden", verlangt Kurt 
Eichenberger, Projektleiter Artenvielfalt beim WWF Schweiz.
Nur mit einem Sondereffort lässt sich der schleichende Schwund der
Artenvielfalt stoppen. "Von den rund 40 000 Arten in der Schweiz ist 
jede zweite in Gefahr. Wenn wir jetzt nicht handeln, ist es bald zu 
spät", mahnt Eichenberger. Wichtig ist dabei insbesondere die 
europaweite Vernetzung der Schutzgebiete. "Arten halten sich nicht an
Grenzen, deshalb müssen wir gemeinsam mit den Nachbarländern unsere 
Prioritäten definieren", fordert Eichenberger.
Der WWF und der Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz haben 
deshalb ihre hängige Klage beim Europarat in Strassburg erneuert. In 
der Aufsichtsbeschwerde gegen die Schweiz kritisieren die beiden 
Umweltschutzorganisationen das zögerliche Vorgehen unserer Behörden: 
Während die EU mit dem Programm Natura 2000 rechtlich bindende 
Schutzkonzepte für die Mitgliedsländer definiert hat, schiebt die 
Schweiz das Anliegen auf die lange Bank. Eichenbergers Fazit: "Die 
Schweiz verpasst den Anschluss ans benachbarte Ausland total."

Kontakt:

Kurt Eichenberger, WWF Schweiz, M 078 667 34 46, E-Mail
kurt.eichenberger@wwf.ch

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