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Handelszeitung

Media Service: Heute in der "Handelszeitung" vom 20. Januar 2010

Zürich (ots)

Swiss-Re-CEO Stefan Lippe: "Bei Gelegenheit kaufen
wir zu"
Der Schweizer Rückversicherer Swiss Re strotzt nach den 
millionenschweren Verlusten und Abschreibern wieder vor 
Selbstvertrauen: "Wenn sich die richtige Gelegenheit ergibt, dann 
kaufen wir zu", sagt Stefan Lippe, Präsident der 
Swiss-Re-Geschäftsleitung, im Interview mit der "Handelszeitung". 
"Der Zeitpunkt zum Kauf eines Versicherers ist dann günstig, wenn 
dessen Schaden-Kosten-Satz über 100% liegt." Der 54-jährige Lippe, 
der vor knapp einem Jahr Jacques Aigrain an der Spitze von Swiss Re 
abgelöst hatte, erwartet in der Versicherungswirtschaft eine 
Konsolidierung. "Der Zeitpunkt wird kommen, wo die Versicherer und 
Rückversicherer, die nicht so gut aufgestellt sind und sich jetzt mit
schlechten Risiken vollpumpen, realistischer, das heisst schlechter 
bewertet werden", sagt Lippe. Swiss Re werde an der Bereinigung 
teilnehmen, indem sie Kapital zur Verfügung stelle. Vorderhand will 
der Schweizer Rückversicherer organisch wachsen, das heisst mit 
grossen Deals im Rückversicherungsbereich. Dabei stehen für Lippe die
Performance und die Dividende im Vordergrund. "Umsatz-Rekordhalter zu
sein, interessiert mich nicht", sagt Lippe. Es gebe zusammen mit dem 
Verwaltungsrat und dessen Präsidenten Walter Kielholz eine Vorgabe: 
"Für uns zählt die absolute Rendite." Mit diesem Ziel vor Augen habe 
Swiss Re die am Montag bekannt gegebene 
US-Einzelleben-Retrozessionstransaktion mit Berkshire Hathaway 
durchgeführt: "Wir haben ein für unsere Massstäbe ungenügend 
profitables Portfolio abgetreten, um das dafür erhaltene Kapital neu 
ins Geschäft zu investieren, das unserem Renditeziel von 14% 
entspricht."
Signal-Iduna-CEO Reinhold Schulte: "Der Entflechtungsplan der 
Bâloise ist inakzeptabel"
Der CEO des deutschen Versicherungskonzerns Signal Iduna zerzaust 
die neuen Vorschläge der Schweizer Konkurrentin Bâloise zur Lösung 
des Streits rund um die Gruppe Deutscher Ring. "Der Entflechtungsplan
ist inakzeptabel", sagt CEO Reinhold Schulte gegenüber der 
"Handelszeitung". Die beiden Bâloise-Töchter Deutscher Ring Sach und 
Deutscher Ring Leben hatten kürzlich einen konkreten Plan zur 
Trennung von Deutscher Ring Kranken vorgelegt, welche im Besitz der 
Signal Iduna ist. Doch die Verbindung innerhalb der Ring-Gruppe kann 
laut Schulte "nicht aus heiterem Himmel auseinander gerissen werden."
Auch kritisiert Schulte, die Kosten für die Trennung lägen nicht bei 
30 Mio Euro, wie Bâloise glaube, sondern bei 80 Mio Euro. Dennoch: 
CEO Schulte will, dass sich die Parteien nun wieder an den 
Verhandlungstisch setzen, um eine Lösung zu finden. Die letzten 
Gespräche fanden im Herbst 2009 statt.
Bankiers im Streit: Konrad Hummler kontert Patrick Odier
Banken wie die Basler Privatbank Sarasin oder die Zürcher 
Kantonalbank wollen in Zukunft möglichst wenig unversteuerte 
Kundenvermögen haben. "Das sind Plattitüden. Solche Aussagen kann man
nicht machen. Wie kann die Bank sagen, ob der Kunde in Zukunft 
steuerehrlich ist", sagt Konrad Hummler, Teilhaber der Privatbank 
Wegelin und Präsident der Vereinigung Schweizerischer Privatbankiers,
gegenüber der "Handelszeitung". Für die Banken habe sich die 
Rechtslage mit dem Artikel 26 OECD nicht geändert, nur für den 
ausländischen Kunden. "Ob der Kunde in Zukunft Steuern zahlen will 
oder nicht, liegt in dessen Verantwortung." Damit widerspricht der 
St. Galler Privatbankier in der Sache seinem Genfer Kollegen Patrick 
Odier, der kurz nach seinem Amtsantritt als Präsident der 
Bankiervereinigung sagte: "Wir Banken müssen ein neues 
Geschäftsmodell einführen, bei dem die Steuerehrlichkeit bei der 
Annahme von Neugeld das Ziel ist." An den Details wird noch 
gearbeitet. Es könnte zum Beispiel auf eine Form der 
Selbstdeklaration hinauslaufen. Hummler hat seine Zweifel: "Sie 
können sich mit keinem Formular die künftige Steuerehrlichkeit eines 
Kunden bestätigen lassen." Überhaupt müsse der Bankier sehr 
aufpassen, dass er sich nicht durch übertriebene Fragestellungen in 
eine schwierige Situation begebe und damit Mitverantwortung für das 
Steuerproblem des Kunden trage.
Basler-Kantonalbank-CEO Matter: Verzicht auf Suche nach 
Steuersündern
Hans Rudolf Matter, CEO der Basler Kantonalbank (BKB), rechnet im 
Zug des Steuerstreits mit Deutschland und Frankreich mit einer 
Verlangsamung des Geschäfts mit Ausländern. Dennoch ist er 
zuversichtlich, "weil wir das Geschäft nicht auf unversteuerten 
Vermögen aufgebaut haben", sagt er im Interview mit der 
"Handelszeitung". Rund 20% der Kunden stammen aus dem Ausland. Matter
kann aber nicht ausschliessen, dass auch die BKB auf undeklariertem 
Geld sitzt: "Selbstverständlich wird es auch bei uns solche Vermögen 
geben. Es ist für eine Bank schwierig sicherzustellen, was versteuert
ist und was nicht." Die Richtlinien im Geschäft mit US-Personen habe 
die Bank deutlich verschärft. "Aber letztlich bleibt es dem Kunden 
überlassen, wie er bei uns anlegt." Und Abflüsse seien nur vereinzelt
spürbar.
Kreditkarten: Jeder vierte Antrag wird abgelehnt
Swisscard, das Joint Venture von Credit Suisse und American 
Express, lehnt jeden vierten Antrag auf neue Kreditkarten ab. Dies 
zeigen Recherchen der "Handelszeitung". Swisscard-Sprecher Urs Knapp 
bestätigt: "25% aller Gesuche für eine Kreditkarte lehnen wir ab. Bei
diesen Gesuchstellern ist damit zu rechnen, dass sie ihre Rechnungen 
nicht bezahlen können." Swisscard gibt neben Mastercard, Visa und 
American Express auch die Coop-Kreditkarte heraus und betreut heute 
über eine Million Karten. Die hohe Ablehnungsquote betrifft alle 
Karten - von der Coop-Kreditkarte mit einer Limite von nur gerade 500
Fr. bis zur American Express Centurion Card ohne Limite. Anders sieht
es bei der UBS aus, die ebenfalls rund eine Million Karten verwaltet.
Hier beträgt die Ablehnungsquote nur "eine tiefe einstellige 
Prozentzahl", heisst es. Begründet wird die tiefere Quote damit, dass
nicht Antragsteller auf dem freien Markt, sondern vor allem 
UBS-Kunden Karten verlangen. Und deren Zahlungsfähigkeit kenne man.
Flughafen-Zürich-CEO Thomas Kern: "Zürich wird kein grosser 
A380-Hub"
Der Flughafen Zürich blickt optimistisch in die Zukunft. "Es gibt 
sehr positive Signale" sagt CEO Thomas E. Kern im Interview mit der 
"Handelszeitung". Besonders erfreulich sei die Erholung der Fracht. 
"Sie hat in der Krise zuerst gelitten und sie ist Ende des letzten 
Jahres mit 20% wieder am stärksten gewachsen", sagt Kern. Zu den 
Passagierzahlen wagt Kern zwar keine Prognose für 2010. "Aber es ist 
offensichtlich, dass wir nicht mehr von einem Rückgang, sondern in 
der Tendenz von einem Wachstum ausgehen", so Kern. Für das 
abgelaufene Geschäftsjahr hält sich Kern an die bisherige Guidance, 
die für 2009 von einer Gewinnreduktion von 10 bis 20% ausgeht. 
Allerdings hat er noch einen Pfeil im Köcher. Mit dem Verkauf von 
Anteilen am Flughafen Bangalore ergab sich 2009 ein Gewinn von 75 Mio
Fr., über dessen Verwendung sich der Verwaltungsrat derzeit Gedanken 
mache. Erfreut zeigt sich Kern über die bevorstehende Landung des 
Superjumbos A380 in Zürich. "Doch der Flughafen Zürich wird nie ein 
grosser A380-Hub werden, dafür ist unser Heimmarkt viel zu klein", so
Kern weiter.

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Herr Martin Spieler, Chefredaktor
"Handelszeitung" Zürich.
Tel: 043 444 59 00

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