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Handelszeitung

Media Service: Heute in der Handelszeitung vom 24. Juni 2009

Zürich (ots)

Post-CEO Michel Kunz: "Höhere Briefpreise sind
absehbar"
Der neue Post-CEO Michel Kunz warnt vor einem deutlichen Einbruch 
bei der Briefpost: "Ich glaube nicht, dass die Volumenrückgänge im 
Briefmarkt in Zukunft weiter bei 1 bis 2% bleiben werden. Ich gehe 
davon aus, dass wir auf einem Niveau von 3 bis 4% sein werden", sagt 
Kunz im Interview mit der "Handelszeitung". Die Post müsse sich darum
in den nächsten zehn Jahren auf einen Rückgang im Briefvolumen von 
insgesamt einem Drittel gefasst machen. Es sei schwierig, diesen 
Rückgang auf der Kostenseite aufzufangen. Die Post werde darum "am 
Ende auch Preiserhöhungen ins Auge fassen", so Kunz zur 
"Handelszeitung". Wann genau die Preiserhöhung beantragt werde, sei 
noch offen. Wenig optimistisch ist Kunz bezüglich der für Postfinance
geforderten Banklizenz. "Im Parlament ist ganz klar spürbar, dass die
Bankenlobby funktioniert", sagt Kunz. Die angekündigte 
Post-Initiative will nun zwar mit einer Volksabstimmung dafür sorgen,
dass Postfinance doch noch eine Banklizenz erhält. Kunz ist aber 
dennoch nicht glücklich über die Initiative: So sei etwa die darin 
enthaltene Forderung nach einem Stopp der Liberalisierung des 
Postmarktes nicht machbar. "Der weiteren Öffnung durch die EU kann 
sich die Schweiz wohl nicht entziehen", so Kunz.
Online-Trading: Genfer Start-up will Swissquote angreifen
Der Genfer Internet-Devisenhändler ACM will schon bald mit einer 
neuen Aktienplattform Trader anlocken und die Vormachtstellung des 
Online-Brokers Swissquote angreifen. "Wir bereiten uns momentan auf 
die mögliche Umsetzung des Aktienhandels vor", sagt Nicholas Bang, 
operativer Chef von ACM, gegenüber der "Handelszeitung". Das in der 
Deutschschweiz wenig bekannte Genfer Start-up ist einer der weltweit 
führenden Online-Händler von Devisen und Edelmetallen. Im März 
reichte ACM bei der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht einen Antrag 
für eine Banklizenz ein. Dieser Schritt wäre ohnehin nötig gewesen, 
weil alle Schweizer Devisenhändler künftig eine Banklizenz haben 
müssen. Erhält ACM die Lizenz, will es sein Geschäftsfeld nun auf 
Aktien ausweiten. "Wir wollen nicht nur bei den minimalen Gebühren 
die günstigsten sein, sondern im gesamten Preisspektrum kompetitiv 
sein", sagt Bang zur Strategie. Bereits ist ein Büro in Zürich 
eröffnet worden. Laut Branchenleader Swissquote steht ACM mit seinem 
Markteintritt vor einer grossen Herausforderung: "Die Preise sind 
bereits kompetitiv und ich glaube nicht an einen Preiskampf", sagt 
Swissquote-CEO Marc Bürki der "Handelszeitung". Er erwarte eher, dass
es unter dem knappen Dutzend Anbieter zu einer Konsolidierung komme.
Credit-Suisse-Präsident Hans-Ulrich Doerig: "Risiken reduziert"
Hans-Ulrich Doerig, VR-Präsident der Grossbank Credit Suisse, 
äussert sich im Interview mit der "Handelszeitung": Das Unternehmen 
profitiere jetzt von den Massnahmen, die es im letzten Herbst 
getroffen habe. "Unser Investment Banking hat die Risiken stark 
reduziert und ist auf das neue Marktumfeld ausgerichtet", sagte 
Doerig. Die Kapitalbasis der CS sei sehr stark. "Wir sind so 
aufgestellt, dass wir von einer Erholung an den Märkten 
überdurchschnittlich profitieren und uns bei weiterhin schwierigen 
Märkten sehr gut behaupten können", erklärte Doerig weiter. Die 
starke Kapitalbasis der CS habe Vertrauen geschaffen. "Das hat sicher
dazu beigetragen, dass wir während der vergangenen Quartale einen 
erfreulichen Neugeldzufluss, vor allem im Private Banking, 
verzeichneten", so Doerig. Dem Thema Vertrauen widmet sich der 
CS-Präsident auch als Buchautor: "Strive for Credibility" ist ein 
Handbuch für Führungskräfte. Es ist in die vier Themen Menschen, 
Governance, Risiken und Besondere Herausforderungen gegliedert und 
bietet auf rund 500 Seiten Hunderte Beispiele und Prinzipien für, so 
Doerig, "glaubwürdiges Management".
Privatbankier Bénédict Hentsch: "Wir bräuchten einen 
Finanz-General"
Die Schweiz befindet sich nach Ansicht des Privatbankiers Bénédict
Hentsch in einem kriegsähnlichen Zustand. Für die Verteidigung der 
Schweizer Interessen im Kampf der internationalen Finanzplätze 
brauche es darum einen "Finanz-General", sagt Hentsch im Interview 
mit der "Handelszeitung". "Er würde sich die Fachleute holen, die er 
braucht, um seine Kampagne zu führen." Ziel des "Generals" müsse es 
sein, eine Roadmap zu etablieren zur Rettung des Finanzplatzes, denn 
dieser sei das Fundament unseres Wohlstandes. So bestehe heute die 
Gefahr, dass der Schweiz ihre Wirtschaftsjuwelen wie etwa die UBS 
weggekauft würden. Zwar müsse der Bund aus der UBS aussteigen. Doch 
"ideal wäre, wenn sich die UBS die 6 Mrd Fr. auf dem Kapitalmarkt 
holen und dem Bund zurückzahlen würde." Zum Streit zwischen der UBS 
und den USA meint Hentsch: "Leider sitzen wir als Schweizer Bank im 
gleichen Boot zusammen mit dem Riesenelefanten UBS." Jetzt müsse das 
ganze Boot um seine künftige Beziehung zu Amerika bangen.
Designierter SBV-Präsident Patrick Odier: "Störungen ausmerzen"
Nicht nur Bénédict Hentsch, auch andere Bankiers sind darüber 
verärgert, dass sie alle gemeinsam die Fehler der UBS ausbaden 
müssen. Patrick Odier, ab September Präsident der Bankiervereinigung,
wird sein Augenmerk in den ersten Monaten stark auf den inneren 
Zusammenhalt der Bankiervereinigung richten. "Ich werde 
atmosphärische Störungen ansprechen und ausmerzen." Der Senior 
Partner der Genfer Privatbank Lombard Odier - der offiziell noch 
nicht im Namen der Bankiervereinigung spricht - sieht jedoch keine 
Gefahr, dass die UBS die Kundendaten aushändigen muss und damit 
inländisches Recht gebrochen wird. Es werde im Fall der UBS 
hoffentlich bald eine Lösung geben. Odier ist auch überzeugt, dass 
die USA daraus keinen "Fall Schweiz" konstruieren wollen.
Implenia-CEO Anton Affentranger: "Wir verstehen Laxey nicht"
Anton Affentranger, Verwaltungsratspräsident und CEO des 
Baukonzerns Implenia, ist von der neuen Taktik des Hedge Fonds Laxey 
erstaunt. Die von Laxey vorgenommene Erhöhung ihres Anteils auf über 
50% bei einer gleichzeitigen freiwilligen Senkung des Anteils an 
Stimmrechten sei für ihn unverständlich. "Das deutet für uns darauf 
hin, dass Laxey keine Lösung hat", erklärt Affentranger im Interview 
mit der "Handelszeitung". Der CEO hält auch weiterhin daran fest, 
Laxey nicht mehr Stimmrechte einzuräumen. Wäre Implenia ausländisch 
dominiert, könnte sie laut Affentranger keine Grundstücke mehr 
kaufen. Das würde praktisch das Ende für das Implenia-Geschäftsfeld 
Real Estate bedeuten, das in den letzten Jahren 15 bis 25% an den 
Implenia-Betriebsgewinn beisteuerte. Eine Abspaltung dieses 
Firmenteils kommt für Affentranger aber nicht in Frage: "Wer uns 
kaufen will, muss die ganze Firma kaufen." Zum Geschäftsverlauf zeigt
sich Affentranger optimistisch: "Wir hatten noch nie so gut gefüllte 
Auftragsbücher, Implenia läuft im Moment auf Hochtouren." Zudem 
bestätigt Affentranger die Finanzziele für das laufende Geschäftsjahr
- ein Umsatz auf Vorjahresniveau.

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Herr Martin Spieler, Chefredaktor
"Handelszeitung" Zürich
Tel: 043 444 59 00

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