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Handelszeitung

Media Service: Heute in der "Handelszeitung" vom Mittwoch, 17. September 2008:

Zürich (ots)

Oswald Grübel: "Es verläuft in geordneten Bahnen"
Der ehemalige CS-Konzernchef Oswald Grübel sieht keine Systemgefahr 
mehr. "Es verläuft jetzt alles in geordneten Bahnen", sagt Grübel im 
Interview mit der "Handelszeitung". Die Banken hätten gemerkt, dass 
man sich nicht nur auf den Staat verlassen könne. "Es ist ein erster 
Schritt in die richtige Richtung, um zu gegebener Zeit aus der Krise 
zu gelangen."
Beide Schweizer Grossbanken seien im Vergleich zu den internationalen
Banken sehr gut kapitalisiert und würden kein neues Kapital brauchen.
"Wir werden uns langsam aus der Periode der grössten Verunsicherung 
herausarbeiten und die Märkte werden sich wieder etwas mehr auf die 
Fakten konzentrieren", so Grübel. Der Ex-Konzernchef der Credit 
Suisse erwartet, dass die Börsen bis Jahresende noch leicht steigen 
werden.
Swiss Re: Der Schweizer Rückversicherung drohen neue Verluste
Für die Schweizer Rück ist auch weiterhin keine Erholung in Sicht. Im
Gegenteil: Bereits plagen das Unternehmen neue Sorgen. Neben der 
Kreditkrise und hohen Naturkatastrophenschäden droht Swiss Re einen 
zusätzlichen und vor allem längerfristigen Verlust aufgrund der 
stetig steigenden Inflation.
Meyer würde bleiben - Agosti will andienen
In einem Kurzinterview antwortet Noch-VR-Präsident Armin Meyer auf 
die Frage, ob er im unwahrscheinlichen Fall des Scheiterns der 
Ciba-Übernahme durch BASF als VR-Präsident des Chemieunternehmens 
zurücktreten würde: "Nein. Ich diene der Firma, solange es der 
Verwaltungsrat wünscht." Weiter sagt er dazu: "Ich bin kein 
Sesselkleber. Wenn die Firma alleine weitergeführt werden muss, dann 
würde ich mir das genau überlegen. Wir würden dann neues Blut 
brauchen. Ich hoffe, dass wir in diesem Fall Leute vom Kaliber 
finden, die es mir ermöglichen, irgendwann kürzer zu treten."
Auch Adriano Agosti liess sich zum Deal verlauten: Er beendet mit dem
Übernahmeangebot von BASF sein Ciba-Engagement: "Wir müssen den Deal 
akzeptieren, wir werden wohl unsere Aktien auch andienen", sagt er. 
Dennoch ist er nach wie vor davon überzeugt, dass Ciba auch als 
eigenständiges Unternehmen unter anderer Führung eine Zukunft gehabt 
hätte.
Immobilien-Krise in Spanien: Schweizer Bauausrüster trotzen dem 
"perfekten Sturm"
Die Immobilienkrise hat von den USA auf das europäische Festland 
übergegriffen: In Spanien stehen 1,5 Mio Objekte zur Verfügung, 
Immobilienunternehmen kollabieren, die Bautätigkeit ist nahezu 
eingestellt. Schweizer Bauzulieferer haben sich bisher 
vergleichsweise gut gehalten. Geberit etwa legt dank Fokus auf 
Hotels, Einkaufszentren, Bürogebäude und grosse Projekte der 
öffentlichen Hand immerhin ein Nullwachstum hin. Der Bauausrüster AFG
will laut Finanzchef Felix Bodmer das Umsatzniveau in Spanien im 2. 
Semester 2008 mindes¬tens halten. AFG erzielte  2007 mit Heiztechnik,
Sanitär und Stahltechnik einen Umsatz von 8 Mio Fr. Das entspricht 
gut 0,5% des Gruppenumsatzes von  1,4 Mrd Fr.  Einen Wachstumsschritt
verzeichnet der Baustoffproduzent Holcim. Der Konzern kaufte mit der 
Übernahme von Tarmac Iberia rund 200 Mio Euro Umsatz zu. Bisher 
erzielte Holcim lokal einen Umsatz von 660 Mio Euro, gut 8% des 
Konzernumsatzes von 12,4 Mrd Fr. im 1. Halbjahr. Dass sich die 
Konjunktur abkühlen werde, hat man laut Holcim-Sprecher Roland Walker
gewusst. «Der Kauf ist nach wie vor richtig und wichtig», betont er.
Markus Graf, CEO Swiss Prime Site: "
Der Chef der Immobiliengesellschaft Swiss Prime Site (SPS) ist 
überzeugt, dass die Immobiliennachfrage in der Schweiz wegen der 
volatilen Börsen hoch bleiben wird. "Im Moment wird viel Geld aus dem
Aktienmarkt in den sicheren Hafen der Immobilien transferiert", so 
der SPS-CEO. Da in diesem Umfeld renditestarke Zukäufe schwierig 
werden, konzentriert sich SPS auf die Portfolio-Optimierung und 
Entwicklungsobjekte.
Beim Prime Tower in Zürich konnte SPS vier Geschosse an ein 
ausländisches Unternehmen vermieten. Zudem wurde die 
Immobiliengesellschaft Ende August bei einem grösseren Objekt mit 
einem Marktwert in einem hohen zweistelligen Millionbetrag 
handelseinig. "Wir sind zuversichtlich, den Kaufvertrag in den 
nächsten Wochen unterzeichnen zu können", so Graf.
Schweizer Unternehmen arbeiten am iPhone-Konkurrenten von Google
Mit Esmertec und Noser Engineering sind zwei Schweizer Unternehmen 
Teil der Open Handset Alliance (OHA), welche das in den USA bald 
erhältliche Google-Handy und dessen Betriebssystem Android 
entwickelt. "Wir profitieren nicht nur vom Google-Handy", sagt 
Esmertec-CEO Thomas Hornung zur Zusammenarbeit mit OHA. Bei Esmertec 
und Noser verspricht man sich weitere lukrative Geschäfte mit den 
Grössen des Mobiltelefonmarktes.
Kampf um Jelmoli-Strategie
Jelmoli-VR-Präsident Christopher Chambers ist überzeugt, dass die 
Mehrheit der Aktionäre an der ausserordentlichen GV im November 
seiner Strategie zustimmen werden. Jelmoli soll in eine Immobilien- 
und eine Investmentgesellschaft aufgeteilt werden. "Es wäre ein 
unpopulärer Schritt, wenn jemand gegen einen Entscheid der 
Generalversammlung vorgehen würde", erklärt Chambers. VR Walter Fust 
hat rechtliche Schritte angedroht, sofern nur Mehrheitsaktionär Georg
von Opel (Pelham) mit einer Prämie belohnt wird. Chambers fragt: 
"Argumentiert Walter Fust für sich allein oder für eine 
Aktionärsgruppe?" Chambers weiss noch nicht, ob er nach der GV 
VR-Präsident bleiben will.
Business Travel: Schweizer Firmen stutzen ihre Budgets zurück
Mögliche Einsparungen bei Geschäftsreisen sind ein aktuelles Thema. 
Zu diesem Schluss kommt die Business-Travel-Dienstleisterin Hogg 
Robinson Group (HRG), welche die Reisegewohnheiten ihrer Firmenkunden
weltweit analysiert hat. Gegenüber der "Handelszeitung" erklärt Beat 
Bürer, Managing Director Central Europe von HRG in Zürich: "Wir 
beobachten bei den Schweizer Unternehmen eine zunehmend stärkere 
Gewichtung des eigentlichen Reisegrundes. Auch wird vermehrt 
überprüft, ob eine Geschäftsreise überhaupt notwendig ist. Hier 
spielt das Thema der Nachhaltigkeit eine immer wichtigere Rolle.» 
Ebenso gewinne die Auswertung der Reisedaten an Bedeutung, um das 
Budget zu optimieren. Zugleich zeichne sich ein Trend in Richtung 
alternative Lösungen ab, so etwa Webinars.
Business Aviation: Jet Bird und Swiss wollen Geschäft forcieren
Der ex-Swissair-Manager Hans Jörg Hunziker will mit Jet Bird die 
Geschäftsfliegerei revolutionieren. Die Airline wird im April 2009 
zunächst mit einer Maschine an den Start gehen. Dank tiefen Preisen 
soll die Konkurrenz überflügelt werden. Der Neuling betritt einen 
bereits hart umkämpften Markt. Die Schweiz gilt als Hochburg: 27 
nationale und internationale Anbieter bewegen ab hiesigen Flughäfen 
eine Flotte von mehr als 200 Business Aviation Jets. 50 000 Starts 
und Landungen absolvieren sie jährlich. Rund 1600 Beschäftigte zählt 
die Branche, ihr Gesamtumsatz ist auf mittlerweile 1 Mrd Fr. 
geklettert. Neben Jet Bird hegen auch andere Anbieter grosse Pläne: 
Swiss etwa will mit ihrer neuen Geschäftseinheit Swiss Private 
Aviation mittelfristig bis 20 Flieger am Flughafen Zürich 
stationieren.
Bieterkampf um AUA: Russen fahren Lufthansa in die Parade
Die Privatisierung der österreichischen Austrian Airlines geht in die
heisse Phase. Neben Lufthansa und Air France-KLM buhlt nur noch die 
kleine russische Fluglinie S7 mit - allerdings um jeden Preis. Die 
Finanzierung der Übernahme wäre für S7 kein Problem: Die Bank des 
russischen Gazprom-Konzerns steht dahinter. Zwar wünscht sich die 
staatliche Beteiligungsfirma ÖIAG, die gut 42% an AUA hält, die 
Swiss-Mutter Lufthansa als Partnerin. Doch die Deutschen werden 
Prioritäten setzen müssen. Lufthansa hat diese Woche den Kauf der 
Brussels Airlines bekannt gegeben. Lufthansa führt überdies Gespräche
mit der multinationalen SAS, zudem gilt der Kauf der British Midland 
als fixiert. Lufthansa wird auch als eine der wenigen Käufer für 
Alitalia und der polnischen LOT gehandelt.
Parallelimporte: Streit geht in die nächste Runde
Denkfabrik gegen Pharma-Lobby: Der wirtschaftsnahe Think Tank Avenir 
Suisse ist für die Freigabe der Parallelimporte von patentgeschützten
Produkten. Für Direktor Thomas Held steht diese Haltung in der 
Tradition einer liberalen Wirtschaftspolitik, für die Wachstum vor 
der Umverteilung kommt. Thomas Cueni, Geschäftsführer von 
Interpharma, hält dem entgegen, dass "Billigimporte" von Medikamenten
den Forschungsplatz Schweiz gefährdeten. Der Ständerat entscheidet in
der laufenden Herbstsession.
climate forum
Energieversorgung: Wenig Chancen für Gaskombikraftwerke
Wegen strengen Umweltbestimmungen haben verschiedene Schweizer 
Energieunternehmen ihre Projekte für Gaskombikraftwerke auf Eis 
gelegt. Gleichzeitig gibt der Bund aber Millionen aus, um diesen 
Kraftwerktyp zu erforschen. Weil die Kraftwerkprojekte blockiert 
sind, hat der Bund dieses Forschungsprogramm jetzt angepasst. 
Längerfristig befürchtet BKW-CEO Kurt Rohrbach, dass Schweizer 
Energiefirmen künftig im Ausland Gaskombikraftwerke bauen werden. 
Gemäss Experten des Paul-Scherrer-Instituts und von Economiesuisse 
sollte die Schweiz zur Wahrung der Versorgungssicherheit jedoch 
weiter auf Gaskombikraftwerke setzen.
So sparen Sie Gesundheitskosten: Nationale Suisse machts vor
Zehn Prozent der Mitarbeitenden sind gesundheitlich stark gefährdet. 
Fünf Prozent der Personalkosten sind im Schnitt krankheitsbedingt. 
Der Versicherer Nationale Suisse hat sich an einem schweizweit 
einzigartigen Projekt beteiligt, das Kosten und Wirkung von 
Gesundheitsmassnahmen misst und konnte schon nach einem Jahr massiv 
Kosten einsparen. Ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und Rauchen 
sind die Hauptprobleme der Mitarbeitenden - aber Kosten sparen lassen
sich am ehensten mit Massnahmen gegen Arbeitsunzufriedenheit, 
Stressbelastung und Rückenprobleme.
Picard Angst zum Derivatemarkt: "Die Volumen sind eingebrochen"
Die Anbieter von strukturierten Produkten für institutionelle Anleger
erwarten, dass die Umsätze der Branche erst Ende 2009 wieder wachsen.
Die Volumen seien bereits um 40% eingebrochen. Ausserdem seien die 
Konditionen der Anbieter auseinander gegangen. "Das hängt mit den 
einzelnen Handelsbüchern der Banken zusammen", so Maurice Picard, 
Gründer und Eigentümer der Picard Angst Gruppe im Interview mit der 
"Handelszeitung". Ausserdem macht er auf Fehler im value-at-risk, der
geplanten Risikokennzahl des Verbandes, aufmerksam.
Edisun Power und CBC Schweiz trotzen der schlechten Börsenstimmung
Während die Mehrheit der Unternehmen ihre IPO-Pläne auf Eis legt, 
wagen Edisun Power und CBC Schweiz diese Tage den Börsengang. "Das 
Businessmodell der Edisun Power ist auf 20 bis 25 Jahre ausgelegt und
wird deshalb von kurzfristigen Turbulenzen nur am Rande tangiert", 
sagt Edisun Power CFO Mirjana Blume. Die Gesellschaft mit Sitz in 
Zürich finanziert und betreibt Solarstromanlagen in der Schweiz und 
Europa.
Bereits am 18. September erfolgt das Listing der CBC Schweiz Aktien 
an der Berner Börse BX. "Wenn es gut läuft, dann kann ich mir den 
Wechsel an die SWX in rund zwei Jahren vorstellen", erklärt CBC-Chef 
Charles Merkle. CBC berät westliche Unternehmen, die den Weg nach 
Asien gehen wollen sowie asiatische Gesellschaften, die in Europa 
Fuss fassen wollen.

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Martin Spieler, Chefredaktor
"Handelszeitung", Zürich. Tel. 043 444 59 00.

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