Alle Storys
Folgen
Keine Story von Handelszeitung mehr verpassen.

Handelszeitung

Media Service: Heute in der "Handelszeitung" vom Mittwoch, 2. April 2008: Themen siehe Lead im Text.

Zürich (ots)

UBS mit Verlust, weiteren Abschreibungen und neuer
Führungsspitze
Marcel Ospel hat offenbar über Nacht den Hut genommen. Eigentlich 
wollte er sich an der Generalversammlung vom 23. April nochmals zur 
Wiederwahl stellen, doch die neuerlichen Wertberichtigungen und der 
Quartalsverlust von 12 Mrd Franken haben dem Präsidenten des 
Verwaltungsrates zum Aufhören bewogen  - oder gezwungen. Für die 
grösste Schweizer Bank ist die Krise aber noch nicht vorbei. "Das 
Schlimmste ist noch nicht vorbei, es drohen ganz klar weitere 
Abschreiber", sagt Walter Wittman, emeritierter Wirtschaftsprofessor.
Einzelne Analysten schätzen den weiteren Abschreibungsbedarf gar auf 
bis zu 20 Mrd Fr. für 2008. Hans Geiger vom Swiss Banking Institut 
der Universität Zürich hingegen erwartet, dass Marcel Ospel mit 
seinem Rücktritt reinen Tisch macht und die maximale Summe 
abschreiben lässt. Privatbankier Konrad Hummler ortet bei der UBS 
nach wie vor hohe Unsicherheiten. Die Wahl des designierten Ospel 
Nachfolgers Peter Kurer, der Krisenerfahrung bei Sanierungen und 
Fusionen mit bringt, bestätigt den Privatbankier in seiner Haltung, 
dass eine Aufspaltung der UBS der einzige Weg sei, um "die gesunden 
Teile vor der Fäulnis im Investment Banking zu retten". Er bedauert 
hingegen, dass mit Kurer jemand aus dem "inneren Zirkel" der UBS 
gewählt wurde. Dadurch fehle der Anreiz, die Entscheide und Prozesse 
aufzurollen, die überhaupt erst zu dem Desaster geführt haben. Auch 
Wittman denkt, dass Kurer nur eine Interimslösung sein wird, um die 
dringendsten Brände zu löschen. "Wünschenswert wäre eine Person 
gewesen, die von aussen kommt und das Business sehr gut kennt", so 
Wittmann.
Ruag expandiert nach Fernost
Der Technologiekonzern Ruag fasst Fuss in Asien: "Wir in China 
haben auf dem Werkgelände von Airbus ein Office gegründet", bestätigt
CEO Toni Wicki der "Handelszeitung".  Der ehemalige Staatsbetrieb, 
der heute zu 100% in Besitz des Bundes sind, fasst den Aufbau einer 
Produktionsstätte im Reich der Mitte ins Auge, wo künftig 
Strukturbauteile für Flugzeuge hergestellt werden sollen. Zusätzlich 
will Ruag die Kundenbasis verbreitern. Derzeit laufen laut CEO Wicki 
Verhandlungen mit der kanadischen Bombardier über einen 
Zulieferervertrag. Ruag beliefert bereits Airbus mit 
Strukturbauteilen und erzielte 2007 mit dem Flugzeugbauer einen 
Umsatz von rund 100 Mio Fr. Der Konzernumsatz belief sich im 
vergangenen Jahr auf 1,4 Mrd Fr.
Minder will Swissness-Gesetz vor Volk bringen
Der Chef von Trybol und Initiant der Abzockerinitiative Thomas 
Minder kritisiert, mit dem neuen Swissness-Gesetz könnten die 
Grosskonzerne ihre Produktion noch einfacher in Billigländer 
verlagern. Er fordert, dass mindestens der Hauptfabrikationsschritt 
eines Produkts, das die Marke Schweiz benutzt in der Schweiz 
stattfinden muss. Er werde sich nun, nach Ende der Vernehmlassung, 
mit seinen Forderungen für eine Volksinitiative befassen, sagt er 
gegenüber "Handelszeitung". Obwohl die Grosskonzerne und 
Wirtschaftsverbände die Vorlage als schwer umsetzbar ebenfalls 
kritisieren, kann er bei der Initiative nicht auf ihre Hilfe zählen.
Risikokapitalgeber Peter Friedli denkt an einen Rückzug
Bei der Schweizer Beteiligungsgesellschaft New Venturetec bahnt 
sich eine personelle Änderung an. Aus 
Corporate-Governance-Überlegungen denkt VR-Präsident und 
Investmentmanager Peter Friedli an einen partiellen Rückzug. "Ich 
mache mir Gedanken, ob ich bei New Venturetec ab 2009 weiterhin 
gleichzeitig als VR-Präsident und Investmentmanager verantwortlich 
sein soll", sagt Friedli gegenüber der "Handelszeitung". Bis 2009 ist
er noch als Präsident des Verwaltungsrates gewählt. So oder so wartet
viel Arbeit auf ihn. Der Aktienkurs von New Venturetec, die an der 
Schweizer Börse (SWX) kotiert ist, vermochte in den letzten Jahren 
nicht zu überzeugen. In den nächsten drei bis fünf Jahren stehe aber 
nun "das Ernten" an, lässt Friedli durchblicken. Diese "durch 
Deinvestitionen erzielten Werte" sollen an die Aktionäre von New 
Venturetec zurück geführt werden.
Sunrise-Chef Christoph Brand: "Wenn die Swisscom will, sind wir 
alle weg."
Chrstioph Brand, CEO Sunrise, spricht im Interview mit der 
"Handelszeitung" von einem de-facto-Monopol der Swisscom. Wenn die 
Politik nicht umgehend handle, gebe es für die Investoren der 
Swisscom-Konkurrenten keinen Grund mehr, weiter in die Schweiz zu 
investieren. Die Swisscom beherrsche heute schon den Markt. "Swisscom
muss nur auf den Knopf drücken, und es gibt überhaupt keine 
Konkurrenz mehr."
Wirtschaftsprüfung: Preise der grossen Mandate sind um 20 Prozent 
gesunken
In der Schweiz tobt ein Preiskampf zwischen den 
Wirtschaftsprüfern. Die Preise um die grossen Mandate sind um 10 bis 
20% gesunken. "Das ist angesichts der gleichzeitig wesentlich 
gestiegenen Erwartungen massiv", sagt Peter Athanas, CEO von Ernst & 
Young (Schweiz) im "Handelszeitung"-Interview.
UBS-Abschreiber: Schwere Zeiten für Ernst & Young
Der Chef von Ernst & Young (Schweiz), Peter Athanas, sieht harte 
Zeiten auf die Wirtschaftsprüfer zukommen. "Die Öffentlichkeit wird 
schwer nachvollziehen können, dass wir technisch vollkommen richtig 
vorgegangen sind", sagt CEO Peter Athanas gegenüber der 
"Handelszeitung".
Stehe neue Zinserhöhungsrunde an?
Die Banken könnten schon bald eine neue Zinserhöhungsrunde bei den
variablen Hypotheken einläuten. "Raiffeisen geht davon aus, dass sich
das Zinsniveau  noch leicht gegen oben bewegen könnte", sagt etwa 
Stefan Kern, Leiter Unternehmenskommunikation von Raiffeisen Schweiz.
Die Finanzdienstleister reagieren damit auf den zunehmenden Druck 
durch das Zinsumfeld. Entsprechend halten sich die Banken den 
Spielraum offen: Credit Suisse, Raiffeisen und UBS beobachten den 
Markt. Nur für die Zürcher Kantonalbank ist eine weitere Zinserhöhung
derzeit kein Thema.
Franzosen kommen multimedial
Der französische Buch- und Multimediahändler Fnac startet am 17. 
April in Basel seine erste Filiale im Deutschsprachigen Raum. Fnac 
will bis 2010 fünf weitere Filialen in der Deutschschweiz eröffnen. 
Trotzdem zeigen sich Konkurrenten wie Ex Libris, Orell Füssli und 
Thalia gelassen. "Wir sind über den Einstieg von Fnac nicht besorgt,"
sagt Peter Bamert, Chef von Ex Libris. Fabio Amato, Chef der Orell 
Füssli Buchhandlungen, meint: "Fnac hat zwar Expansionswünsche in 
Agglomerationen wie St. Gallen und Zürich geäussert, wo Orell Füssli 
unbestrittener lokale Marktführer ist, aber konkrete Standortprojekte
mit Realisierung in naher Zukunft scheint es noch nicht zu geben. Und
Hanspeter Büchler, CEO des Marktführers Thalia, erklärt: "Fnac hat 
eine andere Positionierung als Thalia, da bin ich eigentlich ganz 
locker." Trotzdem hat Thalia die Einführung der Kundenkarte 
angesichts des Markteintritts von Fnac in Basel auf Anfang April 
vorgezogen, wie Büchler zugibt. Dank der Einkaufsmacht im Rücken wird
Fnac wohl seine Expansion in der Schweiz mit langem Atem durchziehen 
können.
Bremsspuren der Finanzkrise bei den Schweizer Werbeausgaben
Wie eine Umfrage der "Handelszeitung" unter den 500 grössten 
Werbeauftraggebern und 85 Werbe- und Mediaagenturen sowie 40 
Personaldienstleistern zeigt, hinterlässt die aktuelle Finanzkrise 
ihre Spuren. Vor allem bei den Werbeauftraggebern der Finanzindustrie
-, aber ein Einbruch steht nicht zu befürchten. Die Werbebranche hat 
eher einen kleinen Dämpfer erhalten. Die wichtigsten Aspekte der 
90-seitigen Studie "Werbetrends 2008" der "Handelszeitung" finden 
sich in der aktuellen Ausgabe der "Handelszeitung".

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Martin Spieler, Chefredaktor
"Handelszeitung", Zürich. Tel. 043 444 59 00

Weitere Storys: Handelszeitung
Weitere Storys: Handelszeitung