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SGV / USAM

Gewerbeverband: Gute Noten für den Bericht Spori

Bern (ots)

Der SGV begrüsst die Publikation des Berichtes Spori
zur Reform der Mehrwertsteuer. Aus der Sicht der gewerblichen
Wirtschaft hat diese umfassende und gründliche Untersuchung mehrere
Verdienste: Sie weist mit aller Klarheit auf die Funktionsmängel und
die hohe Komplexität der MWSt hin. Sie zeigt aber auch mit starken
Argumenten auf, dass es eine "ideale" MWSt nicht geben kann. Sie
enthüllt das wahre Ausmass der taxe occulte. Und sie bestätigt, dass
sich eine echte Vereinfachung der MWSt nicht durch punktuelle
Massnahmen realisieren lässt, sondern nur durch eine Totalrevision
des Bundesgesetzes über die Mehrwertsteuer (MWStG). Der SGV ist
schliesslich erfreut über die Tatsache, dass der Bericht viele
konkrete Vorschläge zur Vereinfachung der MWSt enthält.
Elf Jahre nach ihrer Einführung erweist sich die MWSt für die KMU
als enorm kompliziert. Die Lösung aller Probleme erhöht die
administrative Belastung der Betriebe und zwingt die meisten
KMU-Chefs zum Engagement spezialisierter und teurer Steuerexperten.
Der SGV befürwortet daher eine radikale Vereinfachung der MWSt.
Die beiden Kernpunkte des Spori-Berichtes, die Einführung eines
Einheitssatzes und die Beseitigung der Ausnahmen, können das
MWSt-Regime nur teilweise erleichtern. Auch wenn gewisse
SGV-Mitgliederverbände diese Massnahmen begrüssen dürften, sind sie
für die KMU nicht von zentraler Bedeutung. Die Erfahrung zeigt, dass
der Schuh die KMU anderswo drückt. In diesem Sinne begrüsst der SGV
die im Bericht vorgeschlagenen punktuellen Änderungen des MWStG. Für
das Gewerbe ist vorab die Erweiterung der Saldosteuersatzmethode
wichtig. Die Anwendung dieser Methode erlaubt eine bedeutende
Reduktion der bürokratischen Belastung der KMU. Das Gewerbe wird mit
grosser Sorgfalt auch die neue Kleinunternehmerregelung prüfen. Mit
Bedauern muss der SGV jedoch zur Kenntnis nehmen, dass der Bericht
die Frage der Verkürzung der Verjährung auf drei Jahre nicht
aufgreift.
Der SGV ist der Auffassung, dass die im Bericht vorgeschlagenen
punktuellen Änderungen des MWStG, die das System dieser Steuer
grundlegend vereinfachen und unumstritten sind, von den Kernproblemen
der Reform - Einheitssatz und Ausnahmen - getrennt und prioritär
behandelt werden sollen.
Die im Bericht vorgeschlagenen Reformen sind sicherlich notwendig,
doch sie reichen nicht aus, um die MWSt radikal zu vereinfachen. Um
dies zu erreichen, schlägt der SGV zwei flankierende Massnahmen vor:
Veränderung der Steuerkultur. Die Hauptabteilung Mehrwertsteuer
der Eidgenössischen Steuerverwaltung muss ihre Arbeitsweise vermehrt
auf die Bedürfnisse der KMU ausrichten. Das Verhältnis soll nicht
mehr von Misstrauen und Sanktionen, sondern durch Partnerschaft und
Zusammenarbeit geprägt sein.
Vereinfachung der amtlichen Publikationen zur MWSt. Die
offiziellen Dokumente der Hauptabteilung Mehrwertsteuer umfassen
heute über 2400 Seiten. Sie sind wegen ihrer technokratischen Sprache
für Laien kaum verständlich. Dieser Vorschriftenberg beeinträchtigt
die Wettbewerbsfähigkeit der KMU in beträchtlichem Masse. Es sind
wirksame Massnahmen zu treffen, um den Umfang der Publikationen zur
MWSt zu reduzieren und diese so lesbar zu gestalten, damit sie von
KMU-Chefs verstanden werden.

Kontakt:

Marco Taddei
Vizedirektor SGV
Tel. 031 380 14 22

Patrick M. Lucca
Leiter Kommunikation SGV
Tel. +41/31/380'14'42
Mobile +41/79/464'38'59

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