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Medical Research Council (MRC)

Neue klinische Studie bestätigt: Impfstoff beugt tödlicher Lungenentzündung bei afrikanischen Kindern vor

London (ots/PRNewswire)

- Erste bedeutende randomisierte, kontrollierte klinische
Impfstudie seit fast 20 Jahren zeigt signifikante Verringerung der
Kindersterblichkeit
In der Ausgabe vom 26. März der Zeitschrift The Lancet,
veröffentlicht ein Team unter Führung von Felicity Cutts vom UK
Medical Research Council neue Forschungsergebnisse, die zeigen, dass
die Impfung von Kleinkinder gegen Streptococcus pneumoniae, einem
Bakterium, das tödliche Lungenentzündungen, Meningitiden und Sepsis
hervorrufen kann, Todesfälle und schwere Erkrankung bei Kindern in
den Entwicklungsländern wesentlich reduzieren könnte. Breitgefächert
eingesetzt könnte ein Pneumokokken-Konjugat-Impfstoff jährlich
Hunderttausende von Todesfällen bei Kindern verhindern.
In dieser Vier-Jahres-Studie führte Professor Cutts ein
Forschungsteam, das über 17.000 Kleinkinder in The Gambia impfte und
nachsorgte, um herauszufinden, ob ein Impfstoff, der in städtischen
Umgebungen Südafrikas erwiesenermassen vor einer
Pneumokokken-Infektion schützte, dies auch in der schwierigeren
Umgebung des ländlichen Afrikas tut. Die Ergebnisse zeigen, dass die
Impfung die Todesrate bei Kindern, die den
Pneumokokken-Konjugat-Impfstoff erhielten, um 16 Prozent verringerte.
Es handelt sich um die erste bedeutende randomisierte, kontrollierte,
klinische Impfstudie seit beinahe zwanzig Jahren, die eine
statistisch signifikante Reduzierung der Gesamtmortalität bei Kindern
zeigte.
"Die Ergebnisse dieser Impfstudie sind für die Verbesserung der
Gesundheit und die Rettung von Leben in ressourcenarmen Bevölkerungen
ausgesprochen vielversprechend", sagte Dr. Lee Jong-wook, der
Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO). "Jetzt ist es
die Aufgabe der internationalen Gemeinschaft, weiterhin produktiv
zusammenzuarbeiten, um den Pneumokokken-Konjugat-Impfstoff für Kinder
in Afrika flächendeckend verfügbar zu machen, denn
Pneumokokken-Infektionen fordern in jeder Minute Todesopfer. Die
Immunisierung von Kindern in den Entwicklungsländern mit dem
Pneumokokken-Konjugat-Impstoffs ist ein entscheidender Schritt in
Richtung der Reduzierung der Mortalitätsrate der unter Fünfjährigen
um zwei Drittel, einem Entwicklungsziel des Jahrtausends".
Streptococcus pneumoniae, auch Pneumokokkus genannt, ist das
Bakterium, die Pneumokokken-Infektion verursacht. Wenn sie in die
Lunge eindringen, können diese Bakterien die verbreitetste Form der
bakteriellen Lungenentzündung hervorrufen und im Weiteren ins Blut
(Bacteremia) und/oder in das Gewebe bzw. in die Flüssigkeit
übergehen, die das Gehirn and das Rückenmark umgeben (Meningitis).
Der WHO zufolge sind Pneumokokken-Pneumonien und -Meningitiden jedes
Jahr für 1,6 Millionen Todesfälle verantwortlich; das sind mehr, als
Malaria zu verantworten hat. Dabei treten über 90 Prozent der durch
Pneumokokken-Pneumonien verursachten Todesfälle von Kindern in
Entwicklungsländern auf.
Eine vorangegangene Studie hatte gezeigt, dass dieser Impfstoff
die Zahl der Pneumokokken-Infektionen bei Kindern in städtischer
Umgebung in Südafrika wirkungsvoll reduzieren konnte. Doch viele der
an einer Pneumokokken-Infektion erkrankten Kinder in Afrika leben in
ländlichen Gebieten mit hoher Säuglingssterblichkeit, grossen
Malariaübertragungsraten und sehr begrenztem Zugang zur
Gesundheitsfürsorge. The Gambia ist für diese Gegenden repräsentativ
und die Ergebnisse der Studie weisen darauf hin, dass die durch
Pneumokokken-Infektionen verusrachten Todesfälle im ländlichen Afrika
vermeidbar sind. "Die Ergebnisse der Studie sind ausgesprochen
positiv und vielversprechend. Wobei am wichtigsten dabei ist, dass
sie zeigen, dass eine Pneumokokken-Impfung diese schwere Infektion
sogar im ländlichen Milieu Afrikas verhindern kann", sagte Professor
Cutts.
Sponsoren und Teilnehmer dieser erfolgreichen Studie waren u.a.
der British Medical Research Council (MRC), die WHO, die London
School of Hygiene and Tropical Medicine (LSHTM) und die US Agency for
International Development (USAID). Wyeth Pharmaceuticals lieferte den
Impfstoff.
Zusammenfassung der Ergebnisse der Studie
In dieser Studie:
  • reduzierte dieser Impfstoff auf signifikante Weise die Notwendigkeit eines Krankenhausaufenthalts: Kinder, die den Pneumokokken-Impfstoff erhalten hatten, wurden um 15 Prozent seltener in ein Krankenhaus aufgenommen, als diejenigen, die ihn nicht erhalten hatten.
  • war der 9-valente Pneumokokken-Konjugat-Impfstoff bei der Verhinderung einer Pneumokokken-Infektion mit den Serotypen des Impfstoffes zu 77 Prozent wirksam.
  • Als Folge davon, gab es bei den geimpften Kindern 37 Prozent weniger Fälle von Lungenentzündung als bei denjenigen, die den Kontrollimpfstoff erhielten.
In Zusammenarbeit mit der Global Alliance for Vaccines and
Immunisation (GAVI) hat Wyeth Pharmaceuticals angeboten, den
Pneumokokken-Konjugat-Impfstoff Prevenar an The Gambia zu liefern,
damit er in das nationale Impfprogramm integriert werden kann. Wyeth
arbeitet ebenfalls mit GAVIs PneumoADIP und anderen Partner aus der
öffentlich Gesundheitsfürsorge zusammen, um die Verfügbarkeit von
Prevenar und künftiger Pneumokokken-Konjugat-Impfstoffe mit
erweiterter Serotyp-Bandbreite für Kinder in den Entwicklungsländern
zu erleichtern.
Redaktionelle Hinweise
Die Studie zur Pneumokokken-Impfung in The Gambia
Die Studie zur Pneumokokken-Impfung in The Gambia war eine
randomisierte, doppel-blinde, Placebo-kontrollierte Studie - die
wissenschaftlich strengste Form einer klinische Studie - zur
Wirksamkeit eines 9-valenten Pneumokokken-Konjugat-Impfstoffs gegen
Lungenentzündung, Meningitis und Sepsis. Die Studie wurde im Zeitraum
von August 2000 bis April 2004 in der oberen und zentralen
Flussregion in The Gambia durchgeführt. Alle 17.437 an der Studie
teilnehmenden Kinder erhielten eine DTP (Diphtherie, Tetanus, und
Pertussis) und Hib Impfung. Die Kinder wurden im Durchschnitt über
einen Zeitraum von zwei Jahren einer Nachuntersuchung unterzogen.
Pneumokokken-Infektion
Die Pneumokokken-Infektion wird durch das Bakterium Streptococcus
pneumoniae hervorgerufen. Wenn diese Bakterium in die Lunge
eindringt, kann es die verbreitetste Form der bakteriellen
Lungenentzündung hervorrufen und im Weiteren ins Blut (Bacteremia)
und/oder in das Gewebe bzw. in die Flüssigkeit übergehen, die das
Gehirn and das Rückenmark umgeben (Meningitis). Der WHO zufolge sind
Pneumokokken-Pneumonien und -Meningitiden jedes Jahr für 700.000 bis
1 Millionen Todesfällen von Kindern verantwortlich, wobei über 90
Prozent der Kindertodesfälle durch Pneumokokken-Pneumonien sich in
Entwicklungsländern ereignen.
Der Medical Research Council (MRC)
Der Medical Research Council (MRC) ist eine staatliche britische
Organisation, die vom britischen Steuerzahler finanziert wird. Ihre
Aufgabe ist es, medizinische Forschung mit dem Ziel zu betreiben, die
menschliche Gesundheit zu verbessern, wobei die Ergebnissen jedermann
zugute kommen sollen. Sie unterstützt Forschungen und eine
wissenschaftliche Ausbildung wie sie den Ansprüchen des staatlichen
Gesundheitsdienstes, der Pharma- und Gesundheitsbranche sowie der
akademischen Welt entsprichen. Der MRC hat u.a. Arbeiten finanziert,
die zu einigen der bedeutendsten medizinischen Entdeckungen und
Errungenschaften in Grossbritannien geführt haben. Ungefähr die
Hälfte der Ausgaben des MRC in Höhe von 450 Mio. GBP wird in die 40
Institute, Einheiten und Zentren investiert. Die andere Hälfte geht
in Form von Subventionen und Stipendien an Einzelpersonen und Teams
an Universitäten und medizinischen Hochschulen.
Die Londoner Hochschule für Hygiene und Tropenmedizin - London
School of Hygiene and Tropical Medicine (LSHTM)
Die London School of Hygiene and Tropical Medicine ist Europas
führende Hochschule für öffentliches Gesundheitswesen. Ihre Aufgabe
besteht darin, durch hervorragende Forschung, Graduiertenausbildung
und erweiterte Hochschulbildung im Bereich des nationalen und
internationalen öffentlichen Gesundheitswesens und der Tropenmedizin
und durch praktische Arbeit und Information auf diesen Gebieten zur
weltweiten Verbesserung der Gesundheit beizutragen.
Weltgesundheitsorganisation - World Health Organisation (WHO)
Die Weltgesundheitsorganisation ist das Organ der Vereinten
Nationen, das sich speziell mit Gesundheitsfragen befasst. Die WHO
wurde am 7 April 1948 gegründet und hat sich in ihrer Verfassung die
Verwirklichung des höchstmöglichen Gesundheitszustand für alle
Menschen zum Ziel gesetzt. Gesundheit wird in der Verfassung der WHO
als ein Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen
Wohlbefindens definiert und nicht nur als die Abwesenheit von
Krankheit oder Gebrechlichkeit.
Die US-amerikanische Behörde für internationale Entwicklung - The
United States Agency for International Development (USAID)
Die US Agency for International Development bietet seit über 40
Jahren weltweit ökonomische und humanitäre Hilfe. Das Programm der
Behörde im Bereich globaler Gesundheit entspricht der
Entschlossenheit der US-Regierung, Leiden zuvorzukommen, Leben zu
retten und für die Menschen in den Entwicklungsländern eine bessere
Zukunft zu erschaffen. Seit dem Jahre 1990 hat USAID über 2,5
Milliarden USD Hilfe an Überlebensprogramme für Kinder gegeben, um
durch unerlässliche Aktionen das Leben von Kindern zu retten, und hat
die Forschung unterstützt, damit neue Methoden und Verfahren
entwickelt werden konnten, die jährlich Millionen von Leben retten.
Informationen zu Wyeth Pharmaceuticals
Wyeth Pharmaceuticals, eine Tochterfirma der Wyeth, verfügt über
führende Produkte in den Bereichen Gesundheitsvorsorge für Frauen,
kardiovaskuläre Erkrankungen, zentrales Nervensystem, Entzündungen,
Transplantationen, Hämophilie, Onkologie, Impfstoffe und
Ernährungsprodukte. Wyeth ist eines der grössten
forschungsorientierten Arzneimittel- und
Gesundheitsvorsorge-Unternehmen der Welt. Das Unternehmen ist führend
in der Entdeckung, Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von
Arzneimitteln, Impfstoffen, biotechnologischen Produkten und
rezeptfreien Medikamenten, welche zur Steigerung der Lebensqualität
von Menschen rund um die Welt eingesetzt werden. Zu den grössten
Tochterfirmen des Unternehmens gehören Wyeth Pharmaceuticals, Wyeth
Consumer Healthcare und Fort Dodge Animal Health
Entwicklungs- und Einführungsplan für Pneumokokken-Impfstoffe -
Pneumococcal Vaccines Accelerated Development and Introduction Plan
(PNEUMOADIP)
PneumoADIP ist ein kleines engagiertes Team an der Johns Hopkins
Bloomberg School of Public Health und wird mit 30 Mio. USD von der
Global Alliance for Vaccines and Immunisation und dessen Partner, dem
Vaccine Fund, unterstützt. PneumoADIP hat die Aufgabe,
Überlebenschancen und Gesundheit von Kindern weltweit durch eine
beschleunigte Auswertung und Verfügbarmachung neuer, lebensrettender
Pneumokokken-Impfstoffe zu verbessern. PneumoADIP versucht dabei sein
Ziel durch Partnerschaften mit Regierungen, Spendern, Hochschulen,
internationale Organisationen und der Industrie zu erreichen.
PneumoADIP koordiniert seine Aktivitäten über eine strategische
Allianz mit der Weltgesundheitsorganisation.
Für weitergehende Informationen und um Pressematerial einzusehen,
besuchen Sie bitte die folgende Website: www.preventpneumo.org

Pressekontakt:

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: Sophy Gould MRC,
London, Grossbritannien, Telefondurchwahl: +44-(0)20-7637-6011,
E-Mail: Sophy.Gould@headoffice.mrc.ac.uk. Raymond Hainey, LSHTM,
London, Grossbritannien, Telefondurchwahl: +44-(0)20-7927-2073,
E-Mail: Raymond.Hainey@lshtm.ac.uk. Hans Kvist, PneumoADIP,
Baltimore, MD, USA, Telefondurchwahl: +1-410-736-8243, E-Mail:
hkvist@jhsph.edu. Melinda Henry, WHO, Genf, Telefondurchwahl:
+41-22-791-2535 oder 2929, Mobiltelefon: +41-79-477-1738, E-Mail:
henrym@who.int. Selina Haylock Ruder Finn, London, Grossbritannien,
Telefondurchwahl: +44-(0)20-7462-8969, E-Mail:
shaylock@ruderfinn.co.uk. Natalie De Vane, Wyeth Pharmaceuticals,
USA, Telefondurchwahl: +1-484-865-5139, E-Mail: devanen@wyeth.com.
Roslyn Matthews, US Agency for International Development,
Telefondurchwahl: +1-202-712-0093, E-Mail: rmatthews@usaid.gov