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PwC-Studie: "Pharma 2020: Virtual R&D - Which path will you take?" - Pharmabranche: Virtuelle Forschungsmodelle bechleunigen künftig Entwicklungen und senken Kosten

Zürich (ots)

Bis ins Jahr 2020 werden die Forschungs- und
Entwicklungsprozesse um zwei Drittel verkürzt. Gleichzeitig steigt
die Erfolgsrate der einzelnen Projekte, und die Kosten für klinische
Studien sinken. Zu diesem Schluss kommt die Studie "Pharma 2020:
Virtual R&D - Which path will you take?" von PricewaterhouseCoopers
(PwC). Wenn die Pharmabranche langfristig ihre Spitzenposition in der
medizinischen Forschung beibehalten möchte, muss sie nicht nur
innovativer werden, sondern auch Zeit und Kosten bei der Entwicklung
neuer Therapien reduzieren. Zum noch besseren Verständnis des
menschlichen Körpers sollen künftig Computermodelle genutzt werden,
um pathophysiologische Veränderungen simulieren zu können. Die enge
Zusammenarbeit von Industrie, Wissenschaft, Behörden und
Gesundheitsinstitutionen wird immer wichtiger. Regulatorische
Veränderungen sind unausweichlich, um langfristig die Sicherheit und
Effektivität von Therapien zum Wohle des Patienten sicherzustellen.
In den nächsten Jahren wird eine Vielzahl der Patente ablaufen,
die in den 90er-Jahren ausgestellt wurden. Dies kann bei den
Top-Ten-Pharmaunternehmen bis im Jahr 2015 zu Umsatzeinbussen von 2
bis 40 Prozent führen. Nur gerade vier Branchenführer haben neue
Produkte in der Pipeline, mit denen sie diese Verluste wettmachen
können. Das innovative Defizit hat grosse Auswirkungen auf die
gesamte Branche und fordert neue Ansätze im Bereich von Forschung und
Entwicklung. "Die Zunahmen von chronischen Krankheiten, steigende
Anforderungen bezüglich Nutzen und Wirksamkeit von Medikamenten sowie
der Kostendruck bei der Entwicklung neuer Therapien zwingen die
Pharmabranche zu massgeblichen Veränderungen im Bereich ihrer
Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten", erklärt Clive Bellingham,
Leiter des Branchenektors Life Sciences, PricewaterhouseCoopers
Schweiz.
Forschungsprozesse: vom Reagenzglas in den Computer
Im Durchschnitt kostet die Entwicklung und Lancierung eines neuen
Medikaments rund 868 Millionen US-Dollar. Nur gerade 11 Prozent der
Präparate, die die vorklinische Stufe erreichen, kommen schliesslich
auf den Markt. Das Ziel ist, schneller und kosteneffizienter wirksame
Medikamente auf den Markt zu bringen. Dazu müssen Pharmaunternehmen
ihre Forschungsprozesse straffen und so gestalten, dass
richtungweisende Forschungsresultate wesentlich früher zur Verfügung
stehen. Eine Möglichkeit ist, die Forschung von invitro nach insilico
zu verlagern, d.h. das Reagenzglas gegen den Computer einzutauschen.
Zu diesem Zweck werden in interdisziplinären Teams aus Industrie,
Wissenschaft und Technologie virtuelle Menschenmodelle entwickelt. So
können künftig am Computermodell die Auswirkungen von Medikamenten
auf die physiologischen Abläufe simuliert werden. Der
Forschungsprozess wird auf diese Weise von sieben auf fünf Schritte
gesenkt. Dennoch müssen auch in Zukunft Tests am Menschen
durchgeführt werden.
Entwicklungsprozesse werden massiv schneller
Die Entwicklung neuer Technologien wie z.B. Biomarker oder
semantischer Verfahren hat einen massgebenden Einfluss auf die
Methoden und den Umfang von klinischen Versuchen. Dabei kann die
Dauer von klinischen Studien um 40 Prozent und die Zahl der Probanden
auf zwei Drittel reduziert werden. Während heute der gesamte
Entwicklungsprozess noch acht Jahre dauert, wird er sich bis ins Jahr
2020 auf etwa eineinhalb Jahre verkürzen. PwC geht zudem davon aus,
dass im Jahr 2020 nur noch wenige "Superzentren" klinische Versuche
und Studien durchführen: Wirksamkeit, Kosten und Nutzen sind die
zentralen Parameter, die in Zukunft evaluiert werden.
Gemeinsam für eine gesunde Zukunft
Bis ins Jahr 2020 werden die regulatorischen Behörden nicht nur
für die Prüfung von Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit zuständig
sein, sondern auch darüber entscheiden, ob ein neuer Therapieansatz
von den Kostenträgern im Gesundheitswesen rückerstattet wird. Dazu
stellen sie einem neuen Medikament eine "live licence" aus, die die
schrittweise Anwendung und Einführung der Therapie auf dem Markt
ermöglicht. Mit jedem neuen Beweis zur Wirksamkeit, zur Sicherheit
und zum Nutzen können die regulatorischen Behörden die Lizenz
ausweiten, um mehr Patienten zu versorgen. Gefordert ist nicht nur
eine enge Zusammenarbeit zwischen Industrie und den regulierenden
Instanzen, sondern auch Transparenz und nicht zuletzt das Vertrauen
der Öffentlichkeit in die Integrität der Pharmaunternehmen.

Kontakt:

Clive Bellingham
Leiter Branchensektor Life Sciences
PricewaterhouseCoopers Schweiz
E-Mail: clive.bellingham@ch.pwc.com

Claudia Sauter
Leiterin Public Relations
PricewaterhouseCoopers Schweiz
E-Mail: claudia.sauter@ch.pwc.com

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