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vips Vereinigung Pharmafirmen in der Schweiz

Steigende Gesundheitsausgaben: Positive Wirkung auf Wertschöpfung und Beschäftigung

Zug (ots)

Die Ausgaben für das Gesundheitswesen betrugen gemäss
Bundesamt für Statistik im Jahr 2008 CHF 58.5 Mia. oder 10,7% des 
Bruttoinlandprodukts. Sie stiegen gegenüber dem Vorjahr um 5,9% und 
damit stärker als in den letzten fünf Jahren. Wirken sich steigende 
Gesundheitsausgaben auf die wirtschaftliche Entwicklung der Schweiz 
positiv oder negativ aus? Zu dieser und weiteren damit 
zusammenhängenden Fragen veröffentlicht das Institut Infras heute 
eine Studie, die es im Auftrag der vips Vereinigung Pharmafirmen in 
der Schweiz erarbeitet hat. Die Ergebnisse zeigen, dass steigende 
Gesundheitsausgaben kurz- und mittelfristig eine höhere Wertschöpfung
und mehr Beschäftigung bewirken. Zudem sind die langfristigen 
Auswirkungen von steigenden Gesundheitsausgaben auf die Gesundheit 
der Bevölkerung, das Wirtschaftswachstum und die Wohlfahrt 
tendenziell positiv.
Häufig wird in politischen Diskussionen die Meinung vertreten, 
steigende Gesundheitsausgaben seien für die wirtschaftliche 
Entwicklung unseres Landes schädlich, weil sie die privaten und 
öffentlichen Haushalte belasten würden. Die vips Vereinigung 
Pharmafirmen in der Schweiz, grösster schweizerischer Pharmaverband, 
wollte dieser Frage nachgehen und beauftragte das Institut Infras mit
einer entsprechenden Studie. Ziel war es, für künftige Entscheidungen
über die Ressourcenzuteilung valide Datengrundlagen bereitzustellen, 
jedoch keineswegs, damit grundsätzlich für steigende 
Gesundheitsausgaben zu plädieren.
In der Infras-Studie werden die Wirkungen der steigenden 
Gesundheitsausgaben aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet: Die 
Belastung der Haushaltstypen und Einkommensgruppen wurde auf Basis 
der verfügbaren Daten des Bundesamtes für Statistik (BfS) und 
weiterer Quellen quantifiziert. Mit einer ökonomischen 
Input-Output-Analyse wurden die kurz- und mittelfristigen 
Wertschöpfungs- und Beschäftigungswirkungen ermittelt. Und zur 
Beurteilung der langfristigen Wachstums- und Wohlfahrtswirkungen 
wurde schliesslich die entsprechende nationale und internationale 
Literatur ausgewertet.
Prämienverbilligungen dämpfen Belastung der Haushalte durch 
Gesundheitsausgaben
Die Gesundheitsausgaben beliefen sich in der Schweiz im Jahr 2008 
auf CHF 58,5 Mia. Die Belastung der Haushalte durch 
Gesundheitsausgaben ist am höchsten bei Haushalten mit tiefem 
Einkommen und bei Haushalten mit Kindern. Prämienverbilligungen 
reduzieren die Belastungsunterschiede zum Teil. Die durchschnittliche
Belastung der Haushalte betrug im Jahr 2007 unter Berücksichtigung 
der Prämienverbilligung etwa ein Siebtel des verfügbaren Einkommens. 
Zu berücksichtigen ist, dass die diesen Daten zugrunde liegende 
Haushaltbudgeterhebung (HABE) vom BfS bei tieferen und sehr hohen 
Einkommen Ungenauigkeiten aufweist.
Steigende Gesundheitsausgaben erhöhen Wertschöpfung und 
Beschäftigung
Mit einem ökonomischen Input-Output-Modell, das den Beitrag der 
Branchen zur Produktion und Verwendung sowie die Verflechtungen der 
Schweizer Branchen untereinander zeigt, wurden die Auswirkungen einer
Zunahme der Gesundheitsausgaben von CHF 5 Mia. simuliert. Dabei wurde
die Annahme getroffen, dass gleichzeitig die Endnachfrage für alle 
anderen Güter insgesamt im gleichen Umfang sinkt. Die Simulationen 
zeigen, dass sich die inländische Wertschöpfung (BIP) um 0,3% (zirka 
CHF 1,35 Mia. bezogen auf das Jahr 2005) erhöhen und die 
Beschäftigung um 0,53% (zirka 17'000 Vollzeitbeschäftigte) zunehmen 
würden. Die Beschäftigung würde stärker als das BIP zunehmen, weil 
das Gesundheitswesen im Durchschnitt beschäftigungsintensiver 
produziert als die Schweizer Wirtschaft insgesamt. Dabei würden 
sämtliche Subsektoren des Gesundheitssektors von einem Wachstum von 
rund 7 bis 9% profitieren. Eine Ausnahme bildet die Pharmaindustrie, 
bei welcher aufgrund des hohen Exportanteils von rund 90% 
Wertschöpfung und Beschäftigung nur um 1 % zunehmen würde. Nicht 
berücksichtigt in dieser Analyse sind Aspekte wie die Effizienz der 
eingesetzten Mittel oder die Frage der Finanzierung der 
Gesundheitsausgaben. Der Einbezug dieser Fragestellungen hätte den 
Rahmen der Infras-Studie gesprengt.
Zusätzliche Gesundheitsausgaben bewirken Wirtschaftswachstum und 
Wohlfahrt
Mittels einer Literaturanalyse wurden die langfristigen 
Auswirkungen von zusätzlichen Gesundheitsausgaben auf die Gesundheit 
der Bevölkerung, das Wirtschaftswachstum und die Wohlfahrt 
untersucht. Die verfügbaren Studien führen zum Schluss, dass sich 
steigende Gesundheitsausgaben langfristig tendenziell positiv auf die
schweizerische Wirtschaft auswirken. Steigende Gesundheitsausgaben 
verbessern auch in hoch entwickelten Industrieländern in der Regel 
den Gesundheitszustand der Bevölkerung. Dies fördert nicht nur die 
Arbeitsproduktivität und damit das Einkommenswachstum in der 
Volkswirtschaft. Ein guter Gesundheitszustand trägt über eine höhere 
Lebenserwartung und eine höhere Lebensqualität auch zur höheren 
Wohlfahrt der Bevölkerung bei. Damit diese grundsätzlich positiven 
Wirkungen noch differenzierter nachgewiesen werden können, sind 
weitere Aspekte wie Effizienz, Opportunitätskosten und Qualität der 
zusätzlichen Gesundheitsausgaben zu berücksichtigen. Diesbezüglich 
besteht noch weiterer Forschungsbedarf.
Der Studienbericht ist unter: www.vips.ch Publikationen 
herunterladbar.

Kontakt:

Dr. Rolf Iten
Geschäftsleiter, Partner, Infras
Tel.: +41/44/205'95'06

Walter P. Hölzle
Präsident der vips Vereinigung Pharmafirmen in der Schweiz
Tel.: +41/41/727'67'80
Mobile: +41/79/340'38'69

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