VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz
VIER PFOTEN fordert: Stop der Medi-Mast!
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Zürich (ots)
Hinweis: Hintergrundinformation kann im pdf-Format unter
www.newsaktuell.ch/d kostenlos heruntergeladen werden.Mit einer Protest-Aktion vor dem Migros-Hauptsitz in Zürich macht die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN heute auf die Problematik von weissem Kalbfleisch aufmerksam: Weil Konsumentinnen und Konsumenten angeblich weisses Kalbfleisch wollen, werden viele Kälber nicht artgerecht gehalten und unnatürlich gefüttert. Unter diesen Bedingungen werden die Tiere krank. Damit sie bis zur Schlachtung überleben, werden sie mit Antibiotika behandelt. Deren Rückstände im Fleisch gefährden auch uns Menschen: Im Ernstfall wirken Antibiotika bei uns nicht mehr. VIER PFOTEN fordert deshalb: Stop der Medi-Mast!
Mit der Demonstration am Limmatplatz in Zürich machen die Aktivistinnen und Aktivisten von VIER PFOTEN auf die Missstände in der Kälbermast aufmerksam. In einem offenen Brief an Migros und Coop fordern sie die Grossverteiler auf, künftig auf den Einkauf von Fleisch aus Betrieben zu verzichten, die ganze Mastgruppen medikamentieren. Der Einkauf soll nur noch bei Betrieben erfolgen, welche ihren Kälbern vorwiegend Vollmilch statt Milchnebenprodukte verfüttern, bei Gras oder Heu und Wasser zur freien Verfügung. Weiter sollen die Grossverteiler auf Abzüge für die Fleischfarbe (auch bei rotem Fleisch) verzichten und für die Leistung der Bauern Preise bezahlen, die deren Kosten decken. Dies erlaubt die Abkehr von unnatürlichen Haltungssystemen und Fütterungsregimen, welche heute weisses (helles) Kalbfleisch hervorbringen.
In einem Schreiben an den Direktor des Bundesamtes für Landwirtschaft fordert VIER PFOTEN diesen auf, ebenfalls aktiv zu werden. Eine Tierhaltung, die vom System her hart an der Grenze (oder sogar jenseits) der Tierschutzverordnung produziert, kann nach Ansicht von VIER PFOTEN nicht das sein, was der Bund mit Steuergeldern - unter welchem Titel auch immer - fördert. VIER PFOTEN schlägt deshalb folgende Änderungen vor: 1. Keine Beiträge mehr an Betriebe mit Medikamentierung ganzer Mastgruppen. 2. Erhöhung von Beiträgen, damit tierfreundliche Mast sich lohnt, das heisst Förderung der Aufzucht eigener Kälber, bei Zukauf aus der Region mit individueller Einstallung.
Konsumentinnen und Konsumenten entscheiden
Schliesslich fordert VIER PFOTEN die Konsumentinnen und Konsumenten auf, kein weisses Kalbfleisch mehr zu kaufen, sondern ausdrücklich rosa oder rotes Kalbfleisch zu verlangen. Es ist lediglich eine Mär, dass es die Käufer sind, die weisses Kalbfleisch wollen. VIER PFOTEN hat nachgewiesen, dass dies nur ein verschwindend kleiner Prozentssatz ist. Das Institut Isopublic befragte im Juni 2003 in unserem Auftrag 510 repräsentativ ausgewählte Deutsch- und Westschweizer. Nur knapp 10 Prozent der Konsumenten bevorzugen weisses Kalbfleisch, 26 % möchten lieber rotes und 40 Prozent ist die Farbe egal.
Schluss mit der Quälerei von Kälbern
Fazit: Die Fleischbranche produziert heute an einem Grossteil der Kunden vorbei. Sie könnte schon morgen ganz auf rötliches Kalbfleisch umstellen und würde, bei kleinem Informationsaufwand, kaum einen Kunden verärgern. Deshalb fordert VIER PFOTEN: Jetzt muss definitiv Schluss sein mit der Quälerei von Kälbern! Die Protest-Aktion in Zürich ist erst der Auftakt zu einer VIER PFOTEN-Kampagne gegen weisses Kalbfleisch. Kurz vor Weihnachten, am Samstag, 20. Dezember, werden Aktivistinnen und Aktivisten von VIER PFOTEN mit einer grossen Flugblattaktion in 30 Schweizer Städten über die Hintergründe nicht tiergerechter Kälbermast informieren.
Kontakt:
VIER PFOTEN Stiftung für Tierschutz
Badenerstrasse 816
8048 Zürich
Heinzpeter Studer
Tel. +41/43/311'80'90
Fax +41/43/311'80'99
Mobile: +41/79/545'35'39